Mir wurde klar, dass gerade das absurdeste Theater, dass die politische Weltbühne zu bieten hat, eine große Faszination auslöst, denn hier werden Gesetze aus den Angeln gehoben, was oft missverstanden wird als Zeichen für erwünschte Resultate. Aber man darf sich auch als entfernte Beobachterin nicht fangen lassen, so, als wäre einem jeden Morgen zur selben Stund‘ ein weiteres Stück der Serie geboten, um das Suchtpotential in Gang zu halten. Ich trainiere mich zum Beispiel, bestimmte Nachrichten nur einmal zu hören und nicht noch bei drei Panels, nur weil etwas nicht zu fassen ist. Es i s t nicht zum Fassen. Und genau d a s ist erwünscht, denn wenn ganz viele etwas nicht fassen können, ergibt sich die gewünschte Verwirrung, und die neue Ordnung bzw. das unvermeidbare Chaos kann eingeführt werden. Für mich liegt die Lösung nicht darin, einen Diätplan mit meinem Smartphone auszuarbeiten, sondern es muss radikaler sein. Zumindest für den Übergang ins Amphitheater, wo die Dinge gelassener ablaufen und man sich mit der nötigen Wachheit den Leidenschaften der Menschheit widmen kann – ihren Komödien und ihren Tragödien. Damit man rechtzeitig mit den Komplexitäten des Menschseins konfrontiert wird, die günstigerweise Früchte tragen, sodass man handlungsfähig bleibt, wenn die griechische Tragödie an die Haustür kommt.

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