Das „Beisichsein“ wird sicherlich meistens als eine Selbstverständlichkeit empfunden, so, als könnte man nirgendwo anders sich aufhalten. Aber was heißt das: Bei sich sein, also Gast in persönlicher Gesellschaft, oder wohnhaft im eigenen Gehäuse. Man kennt sich aus, man kann herumwandern und entwerfen, man kann reisen oder in Stille sitzen, und unbegrenzt sind die Architekturen, mit denen man die Innenwelt bereichern und sie attraktiv machen kann für den geistigen Aufenthalt. Irgendwo flackert ein Feuer, es knistert nach Dialog-Bereitschaft, ich mit mir im Gespräch. Und es ist ja auch so, dass da, wo der Geist sich wohlfühlt, auf jeden Fall eine Seinsebene ist, von der aus der Weltzustand bewältigt werden (muss und) kann. Die innere Heimat ist also ein Ort, den ich selbst erschaffen habe, mit meine Wünschen, meinen Gedanken, meinen Vorstellungen. Es ist der Raum, für den ich verantwortlich bin, das leidige Wort „verantwortlich“ hier als Antwort auf mich selbst, aus der inneren Freiheit heraus. Nun wird aber niemand gezwungen, sich im Inneren aufzuhalten, und es ist auch nicht gesund, nur das zu tun. Ich nehme mich also hinaus in die Welt der vielfältigen Konstrukte und bahne mir sozusagen einen Weg durch die Matrix, sie einerseits als eine unleugbare Realität erkennend, andrerseits wissend, dass sie niemals dasselbe ist, immer sich wandelnd, immer in Bewegung, immer neu sortiert, immer neu geordnet. Und dort finde ich, falls ich ihn suchen wollte, keinen Halt. Was sollte mich halten können, es ist nicht stabil. Es ist ganz und gar ungewiss, und vielleicht gerade dadurch auch formbar. Aber um etwas zu formen, hier im Sinne eines kreativen Willens, den eigenen Beitrag dem Daseinenden zu geben, (sofern es die sich begegnenden Welten ermöglichen und erlauben), um also etwas aus der Daseinsmaterie zu formen muss ich…muss ich w a s wissen? Ich muss zum Beispiel wissen, was ich da tue oder tun möchte, denn auch die Identifikationen über das Tun sind ein Teil der notwendigen Ausbildung, die ich auf dem Weg zu mir durchlaufen muss. „Müssen“ ist nur ein akzeptables Wort im Zusammenhang mit den Bedingungen, die ich erkenne für meinen Gestaltungswillen. Ich brauche also Zeit, um das alles mit mir zu besprechen. Dadurch wird mir langsam klar, was ich bin und was ich nicht bin, was ich brauche und was ich keineswegs brauche, was ich weiß und was ich nicht weiß, und oft öffnet das auf schlichteste Weise die Flügeltüren zum Salon, und die Eleganz der Wesen lädt ein zur Anwesenheit. Das habe ich auch mit armen Bauern erfahren, und mit ernsthaften Mönchen in der Wüste, es kann überall stattfinden, wo Menschen in Berührung sind mit ihrem Klang.