Max Picard

20161014_181524

Niemals kann dem Menschen durch die Maschine
geholfen werden, weil sie den Menschen wegholt
von jener Zeit,  die ein Moment der Ewigkeit ist.
Die andauernd sich bewegende Maschine macht aus
der Zeit eine mechanisierte Dauer, wo es keinen für
sich bestehenden Augenblick gibt, der der Ewigkeit
gegenübertreten kann. Diese mechanische Dauer hat
überhaupt keine Beziehung zur Zeit, sie füllt die Zeit
nicht an, sondern den Raum. Die Zeit erscheint gestockt,
fest und in Raum verwandelt. So ist der Mensch
abgetrennt von der Zeit. Darum ist er so einsam vor
der Maschine, er ist nur ein Wesen des Raumes, und
anstatt dass die Zeit sich bewegt, scheint sich durch die
Bewegung der Maschine nur der Raum zu bewegen.
So lebt der Mensch im Raume, nur im Raume, wie in
einem Schacht ohne Ende, der durch die Maschine immer
tiefer sich gräbt. In dieser Welt der Maschine, die das
zu Eisen geronnene Wortgeräusch ist, kann niemals das
Wort des Dichters entstehen, denn das Wort des Dichters
kommt aus dem Schweigen, nicht aus dem Wortgeräusch.

 

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