nebenher

Das nur nebenher: meine Bilder sollen meine Worte nicht illustrieren, heißt vor allem dass, auch wenn sich da zuweilen Verbindungen herstellen lassen, sie stets für sich alleine existieren können (müssen). Gut. Zur Zeit schalte ich mich, auch ziemlich nebenher, kurz in amerikanische Sender ein, weil mich u.a. die Bewegungen um Trump herum interessieren. Natürlich höre ich vor allem d e n ModeratorInnen zu, die ihre Interviews eindeutig darauf ausrichten, dass die Möglichkeit besteht, über Trumps Versagen zu informieren, falls es jemand noch nicht verstanden hat, als wie krank und irre dieser Mann eigentlich gesehen wird. Würde man nun von CNN auf Fox News umschalten, sähe das Ganze schon anders aus, aber Fakt ist ja, dass sich da etwas bewegt, was durchaus beobachtungswert ist. Die ganze bisherige Amtszeit dieses Mannes entlang lief ja auch die Frage mit, wie zum Teufel es kommen konnte, dass er von so vielen Menschen (die ein Moderator heute ‚devotees genannt hat) gewählt wurde, wo man doch die Amerikaner für…für was hielt man sie denn? Schule besucht, Geld und Karriere gemacht haben sie, aber Trump haben sie eben auch gewählt, so, wie die Deutschen Hitler gewählt haben, der aus seiner armseligen Obdachlosigkeit heraus die Vision eines blonden Übermenschenpaars erschuf, und damit offensichtlich viel Anklang fand mit der Idee, ein Volk zu sein, das schöner und größer ist als alle anderen Völker. Und der Gedanke des reinen Blutes rinnt immer noch durch Deutschland, und nur die gigantische Finsternis des Scheiterns kann diesen Bewegungen etwas entgegensetzen. Und so ein Blut rinnt nicht nur hier, sondern ich kenne so eine Ideenwelt auch von Hindus, die es exzellent verstehen, dieses Gedankentum in Kasten zu bündeln, indem durch Wiedergeburt jedem Sterblichen der Weg in die göttliche Unsterblichkeit offensteht. Ein indischer Freund, IT Experte, überraschte mich  mal mit dem Ausspruch, ich sollte doch zugeben, dass offen oder heimlich jeder Mensch ein Gott sein wollte. Und obwohl er so hochmodern ist, wie man in Indien sein kann, suchte er bereits für seinen 1-jährigen Sohn nach einer Brahmanenschule mit hohem geistigem Anspruch. Auch Narendra Modi, der indische Premier, ist durchaus als der geistige Bruder Trumps zu sehen, nur  agiert er seine Machtgelüste mit lächelnder Unterwürfigkeit aus. Inder sind Meister im menschlichen Spiel, und selbst die fremden Eroberer und Plünderer des Landes wollten letztendlich so werden wie sie, was allerdings in seinem letzten und höchsten Anspruch einst bedeutete, ein freier Tänzer auf der Bühne des Weltendramas zu sein. Nun ist auch Narzissmus nur ein Wort, dessen mytischer Gehalt nicht nur e i n e Deutung zulässt. Auf jeden Fall aber ist es jemand, der im Spiegelbild nach etwas sucht, was er dort nicht findet, weil es dort nicht zu finden ist. Das kann sehr weit gehen. Man kann den eigenen Schuss Narzissmus dadurch sichtbar machen, wenn man sich vorstellt, dass auf einmal alle Resonanzen, die man auf sich gewohnt ist, nicht nur wegfallen, sondern sich krass verändern würden. Man könnte damit nur umgehen, wenn man sich selbst tragen kann und dann zu den notwendigen Reflektionen und Einstellungen kommen würde. Um bei Trump zu bleiben, so sieht man mit einiger Verwunderung eine seltsame Verstrickung sich anbahnen, indem jemand, dem das persönliche Aushängeschild entgleitet, auf einmal von einer Fehlentscheidung in die andere gleitet. Auf einmal sehen alle, dass der Kaiser nackt ist, eben außer dem Kaiser. Nun fehlt noch das Kind, dass es ihm beibringt. Vor den Reaktionen darf man sich auch schon fürchten, denn sie sind nicht kalkulierbar.  Das reichste Land der Erde an seiner ärmsten Stelle.

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