Wenn ich hier grüße und gefragt werde, wie’s mir so geht, sage ich meistens ‚anand hai‘, sozusagen supermegagut. Anand ist ‚Entzücken‘, und mehr kann man vor allem morgens nicht von jemandem erwarten. Auch stoppt es jede weitere Nachfrage, die eh nicht angeboten wird. Leider habe ich nicht den Mut, mal ‚grottenschlecht‘ zu sagen oder ‚mein Geist ist total verdüstert‘, das könnte ich mir bei Lord Google auf Hindi übersetzen lassen, aber warum? Viel interessanter ist ja eigentlich, sich selbst mal ab und zu zu fragen, wie es einem so geht. Das ist, wie wenn man auf die tintenverschmierte Holzschulbank gesetzt wird und beginnt, am Bleistift zu nagen. Wo geht’s mir wie. Wann geht’s mir wo wie. Und warum dort und nicht woanders. Ja, wie geht es überhaupt, das ist doch eigentlich die Frage. Den Einblick zulassen, innen öffnen sich Tore. Entlang gehen. Ein Reich voller Zellen, jede einzelne autonom, aber dem Ganzen zuspielend. Abenteuerliches Strömen der Eindrücke. Führen Sie mich bitte direkt zum Kern, wende ich mich an die Anwesenden. Der Widerstand ist gering, alle sind aus freien Stücken hier und freuen sich über die Entschlossenheit. Entschließen. Etwas sehr Angenehmes und Schönes anziehen. Sorgfältig schminken. Der Freude Raum lassen. Überhaupt: die Räume weit hinausdehnen ins All. Auf Zeichen der Ankunft warten. Das Pochen des Herzens, die Gewissheit. Man begrüßt sich selbst als Gast und führt herein auf die gewünschte Ebene. Langsam (aber sicher) bildet sich die Atmosphäre unter den Gedankenrhythmen. Auch hier ist nicht alles gefahrenlos. Wer den Jaguar liebt, muss wissen, wie man mit ihm umgeht. Seine Tempel liegen tief drin im Dschungel. Selten kommt hier ein Weiser vorbei und lässt sich freiwillig zerfleischen. Man braucht auch die Sorgfalt dem Gehäuse gegenüber, dieser architektonische Schutz vor dem Weltenandrang, den das innere Auge zu ordnen bemüht ist. Dann ist zwischen dem Außen und dem Innen eine Gelassenheit, und man kann das Lebendige in seiner Vielfalt bestaunen und zelebrieren.