bewegen

Das Bild zeigt einen sich ausruhenden Hund. Natürlich kann man es auch als ein Wandgemälde sehen, oder als Schiffe der Fremdlinge, die durch ein Irgendwo ziehen. Da die Zugständnisse, die Menschen an ihr Erleben machen, um einer Norm zu entsprechen, auf die man sich einigt, da also diese Zugeständnisse immer zu Gesellschaften und Nationen führen, und zu Gesetzen und Verpflichtungen, wird in diesem als notwendig betrachteten Experimentierfeld oft vergessen von uns allen, dass wir nichts anderes sein können als Wesen, die ein unbedingtes Recht auf Freiheit und die Gestaltung ihres Daseins haben, auch wenn das oft nicht so aussieht und auch nicht wirklich beigebracht wird. Einer Illusion, der man auch leicht verfällt, ist der Gedanke, dass die neuen Generationen immer Neues und Frisches erschaffen, das kann ich nicht wirklich sehen. Natürlich verändert sich auch automatisch alles, was sich bewegt, und selbst das, was sich nicht zu bewegen scheint, bewegt sich. Die Tatsache, dass und vor allem zu welchem Ausmaß diese neue Generation zum Beispiel in ihren Smartphones versinkt, sehe ich auch oft als eine Verlagerung der Anbetung, die man glaubt, dadurch verlassen zu können. Aber es wird meist nur verlagert und gar nichts verändert, es wird arrangiert geheiratet und zu den Schwiegereltern gezogen und endlos gelitten, und die Erotik des Leidens wird auch entdeckt. Doch, es gibt sie, vor allem auch in Religionen, wo Leiden etwas ist, was man durch Glauben auferlegt bekommt, und nicht erkennt aus der eigenen Erfahrung und ihren Zusammenhängen, dass der Weg frei gemacht werden muss durch Prüfungen, ja, die zu bewältigen sind. Keiner sagt, dass es leicht ist, aber am schwersten ist es wohl zu erkennen, dass man der Architekt der eigenen Bauweise ist. Ja, das Leben ist auch einfach gefährlich, und alles kann jederzeit passieren. Aber das Leben und das Know-How, wie man es lebt, sind ganz eng verbunden und wirken ständig aufeinander ein. Das ist ja gerade die Kunst, dass ich es kontinuierlich mit dem, was ich aus mir und meinem Schicksal gemacht habe, bewältigen muss. Ich muss das Labyrinth meines eigenen Wesens durchdringen und durchwandern, damit der Weg frei wird zu dem, was als Mich auf mich wartet, und die not-wendige Frage dazu, und der uralte Spruch im fernen Delphi. Wir schalten innerlich um und sehen in einer filmartigen schwarz/weiß Szene, die an Cocteau erinnert, überall auf der Welt Menschen herumstehen, die bei sich angekommen sind. Sie haben die dunklen Fäden ihrer Ängste losgelassen und sind bereit, im vollkommen Ungewissen anwesend zu sein. Jahrtausende ziehen vorüber wie mächtige Vögel auf den Wassern der Ewigkeit. Auf einmal kommt Leben ins Bild. Menschen fragen sich erstaunt, ob sie geschlafen haben.

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