Da, wo wir wohnen, stehen nur ein paar Häuser herum, die unabhängig voneinender agieren, deren Bewohner:innen sich aber zuordnen können. Deswegen fielen uns neulich beim Hinausfahren 2 Männer auf, die durch die Straße wanderten und etwas Papierenes in der Hand hielten. Ich fragte, was das sei, und es war der zukünftige Bürgermeisteranwärter persönlich mit einem Mitstreiter. Sie schenkten uns Prospekte und Kugelschreiber, wie das halt so üblich ist beim Werbetreiben, und waren sehr sympatisch, also bürgermeisterlich geeignet. Er wurde es allerdings nicht, sondern verlor an die CDU um 0,5 Prozent. Nun wäre das alles, auf jeden Fall mir, nicht weiter aufgefallen, ginge es nicht gerade um etwas. Und diese schlichte Frage, worum es eigentlich geht, ist selten umsonst. Auf der gesellschaftlichen Seite geht es um das Viel einer bestimmten Art. Nicht nur treibt ein braunes Gespenst die Ängstlichen und Unzufriedenen herdenweise vor sich her, und hinein in das vollkommen Scheinbare, das sich darstellt als Alternative zum Gelebten. Offensichtlich bietet die Partei, deren Namen auch Albus Dumbledore der Weise hier nicht würde nennen wollen, genug Stoff, z.B. um der Regierung durch eine Wahl ein Schnippchen zu schlagen. Doch was machen wir, also wir Einzelnen auf der anderen Seite, wenn es von dem, was wir als unheimlich, bzw. menschenunwürdig bezeichnen, immer mehr gibt? Das Gute ist: wir haben keine Wahl, heißt, dass wir mit dem Ganzen, das auf uns zukommt, nur so umgehen können, wie wir selbst sind. Deswegen braucht dieser Zustand die höchstmögliche Offenheit. Vielleicht als kindliche Reife, oder als möglichst wenig beschriebenes Blatt, also so, wie man sich selbst empfindet. Vielleicht geht’s gerade d a r u m, damit man dem Irrsinn gegenüber stabil und beweglich bleiben kann.