Es wird also allerorts viel nachgedacht, vielleicht sogar etwas gründlicher als sonst, weil unübersehbar und unüberhörbar die Tatsache erfahrbar gemacht wird, dass wir alle auf e i n e r Welt leben, und wenn hier eine Wimper zuckt, dort ein Sturm sich zusammenbraut. Nun stellen wir fest (beim Durchblättern der Palmblätter), dass soeben eine neue Phase der Weltpolitik eingeläutet worden ist und noch mehr läuten wird, und man muss gestehen, dass es ein bisschen wirkt wie ein Schmierentheater, in dem auf einmal jeder Blödsinn erlaubt ist, und als würden sich um diese fragwürdigen Figuren auf einmal alle Hoffnungen ranken, oder jegliche Gier sich gegenseitig ermuntern, und die Wünsche würden endlich vom Vater erfüllt, oder man selbst endlich jemand sein in den Augen des Vaters. Was diese korrupten Jungs anstellen werden, weiß niemand. Aber vielleicht hat Kairos höchstpersönlich einen Auftritt mit den ausgeklügeltsten, die menschliche Vorstellungskraft sprengenden Varianten des Seins, das Menschenmögliche übersteigend. Gibt es das? Ist es überhauot angebracht, dem Menschen alles Gelingende und Schöpferische zuzutrauen, und wer oder was wäre hier der entscheidende Faktor, ohne einen Gott zitieren zu müssen. Die Aufklärung wird vermutlich von den meisten Menschen nicht als Sahnehäubchen der direkten Praxis erfahren, sondern wie geht das überhaupt, die ganze Verantwortung für das eigene Denken zu übernehmen. Und selbst wenn es einen Gott gäbe, wäre der nicht auch hochzufrieden mit dieser befreienden Mühe?


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