Wenn es einem mal klar wird, was ein einziger Mensch alles auslösen und anrichten kann, prallt unversehens die eigene Bedeutungslosigkeit mit dem Ausmaß der Bedeutung des Ganzen zusammen. Im besten Falle klärt sich was, und das kann nur die eigene Einstellung sein. Nein, es ist nicht irgendwie und immer so, sondern es ist so, wie ich es sehe und verstehe, und welche Zusammenhänge ich daraus gestalte, also aus dem grundsätzlich zusammenhangslosen Illusionsmärchen, in dem wir uns alle bewegen und unsere Bahnen durchpflügen. Und wir wollen unserer eigenen Gestaltung Glaubwürdigkeit verleihen, bis auch das nicht mehr so wichtig ist und der Glaube an sich verschwindet. Und wenn so viele Menschen in Donald Trump und Narendra Modi und Kim Jong-un usw. einen Gott sehen können, dann ist es besser, vom Glaubensschlaf zu erwachen. Natürlich dient auch jeder Krieg und jede geschlagene und ermordete Frau dazu, den Glaubensschlaf zu beenden. Es muss einem nur bewusst sein, dass das (die Beendigung des Glaubensschlafes) möglich ist, denn die radikalen Erkenntnise brauchen Kraft und Mut, da die Ebene des Bewusstseins bevölkert wird von Individuen, die auf sehr unterschiedliche Weise zum selben Ergebnis kommen, das kann eben auch das Erwachen sein, die Klärung der Verhältnisse, der ungetrübte Blick. Und die Verbundenheit, die über diesen Weg hergestellt werden kann, damit das Lebendige seinem Namen gerecht bleibt. Und manchmal ist es angebracht, die eigenen Künste zurückzuhalten, damit andere den Raum einnehmen und ihre Erzählungen verfeinern können. Denn aus dem, wie man etwas darstellt oder erzählt, besteht doch die Lebenskunst, oder nicht?