füttern

 

Seit mir das Ausmaß der weltweiten Maschinenfütterung etwas klarer wurde, ich meine durch eigene Kontemplationen, benutze ich die höchstpersönliche Aufmerksamkeit in Richtung Futtertrog für mich. Natürlich muss man sich ungeheuer viel geistige Materie im wahrsten Sinne des Wortes einverleiben, denn alles, was da hereingelassen wird, bestimmt auf geradezu unheimliche und kaum nachweisbare Weise die Gangart meines Lebensstils. Na ja, man kann schon bei sich und in eingeschränktem Sinne auch bei Anderen wahrnehmen, was da jeweils an Information und Eigenarbeit gekocht, gestrickt und gebildet wurde. Aber mit dem rasanten Aufschwung der künstlichen Intelligenz erhöht sich das Spannungsfeld der Kulturen und überhaupt der menschlichen Verbindungen. Schon kann man sich einerseits als auffallend hinterherhinkend erfahren, wenn man z.B. noch gar nicht entschieden hat, ob das Verständnis der Funktionen von chatgpt mir unerlässlich erscheint, weil ich sonst Wesentliches in meiner Entwicklung verpassen könnte. Allerdings bestimme ich (immer noch, oder schon nicht mehr?), in welche Richtung ich mein Potential entfalten möchte, und noch sehe ich nicht wirklich eine mir gesetzte Grenze. Aber sie formiert sich. Denn die Frage steht schon überall im Raum, nämlich was genau die Maschine mit den gefütterten Menschengehirninhalten anfangen wird, da kein moralischer Hemmschuh zu erwarten ist. Würde man also (z.B.) penibel darauf achten, von einem als wertvoll definiertes Gedankengut hinein zu geben in die kalte Empfänglichkeit, und würde dann bitten, einen Plan zu erstellen, wie man am besten an den Kohinoor Diamanten herankäme, ob das dann einfach gelöst werden könnte. Nein, könnte es sicherlich noch nicht, denn auch kriminelle Informationen müssten dabei sein, also ganz viel breite Wissensgebiete, damit sich der Bot das notwendige Material herbeisammeln könnte. Wie dem auch sei, man stolpert hinein ins naive Phantasialand, wo es auch schon zu dämmern beginnt wie überall in den experimentierfreudigen Laboratorien, wo man sich auf den gewaltigen Entmenschlichkeitsprozess vorbereitet. In der gleichzeitigen Gegenbewegung blüht das Thema: Mensch. Es ist nichts einzuwenden gegen ein nochmaliges gründliches Umschauen, ob wir wohl verstanden haben, um was es da geht. Man kann die großen Bewegungen genauso wenig aufhalten, wie man Oppenheimer nicht aufhalten konnte, als er mit seiner kleinen Bombe im Auto in Richtung Vernichtung fuhr, Zeilen der Bhagavad Gita auf den Lippen. Aber sich selbst kann man noch lenken, und zuweilen zählt jede einzelne Stimme.

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