Ich nehme also den Faden, der gestern in der Luft hängen blieb, noch einmal auf und kläre für mich, warum es in mir nicht nickt, wenn ich „That’s life“ höre. Natürlich kann man keinem einzigen daseienden Ding oder Menschen Lebendigkeit absprechen, also, dass wir alle zum „Leben“ gehören, auch wenn es nicht schadet, diesen Begriff mal für sich zu definieren. Wie auch immer diese Kontemplationen, die uns zuweilen egreifen, ausfallen, so beinhaltet es doch kein eigenständiges Bewusstsein, wenn wir dem sogenannten Leben alle Schuld zuweisen, so als würde es einfach auf uns zuströmen und alles für uns entscheiden und uns gnadenlos in die Überwältigungen führen. Ja, auf uns kommt es zu, wir aber spielen doch mit, sind beteiligt am Schöpfungsakt jeder Stunde, bewusst oder unbewusst, wir sind dabei. Das indische Volk hat als Kollektiv und Umsetzer gewaltiger Rituale eine grandiose Ebene des Seins erschaffen, und lange hat es gehalten und dann alle in suspendierter Animation erstarren lassen, das lebendige Drama zwischen den Göttern und den Menschen, und wo sie sich ähneln, und wo überhaupt nicht. Jetzt, allein gelassen an den Maschinen, muss alles neu erobert werden und ins Zeitgemäße gebracht, damit es zuckt an den Rändern des Schlafes. Und lange wird es dauern, bis „Freiheit“ wieder definiert werden kann, wenn man so viel nachholen muss, und macht auch das über die Kopie. Deswegen fängt das nicht nur im Alter an, dass man sich fragt, wer man ist oder war, nein, es gibt keine Anweisung für den Anfang. Die Frage ist bei denen, die sie immer mal wieder stellen, gleichbleibend beliebt. Und wenn es dann lebedig wird durch das, was oder wen man liebt, dann ist man ja anwesend und freut sich seines oder ihres Lebens.