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Mit leserlichem Text:
Ich habe den Satz wie zufällig auf einem Blatt (ich vermute aus einer Illustrationsserie von Bernd Pfarr) gelesen und etwas hat sich sofort mit dem Krieg verbunden, oder vielmehr mit der als schön empfundenen Einfachheit des Friedens, wenn man dabei ist, ein paar Sachen zusammen zu suchen, die einem hoffentlich auf der Flucht in das Irgendwo behilflich sein können. Danach gibt es lange nichts Gutes mehr im einzelnen Haus, denn oft steht es gar nicht mehr und man hört auf, nach Gefühlen zu angeln, wenn es durch die Netzwerke gedrungen ist, dass es manche Dörfer gar nicht mehr gibt, und vielleicht auch manche Städte nicht mehr. Wenn es so tierisch wird, oder sage ich lieber unmenschlich, um die Tiere nicht zu entwürdigen, so unmenschlich also wird, dass einen auch die Aussicht auf ein fernes und ungewisses Den Haag keineswegs beruhigen kann, ja, was dann. Dann nehmen zum Beispiel Eltern ihre Kinder mit auf Demos, damit sie wissen, warum man sowas tut, man sozusagen in eine andere Form des Kampfes eintritt, eben mit dem, was man selbst für wichtig oder möglich hält. Auch die Maschinerie des Helfens hat ihre Dauerbrenner, und man kann wirklich nicht klagen über die Eilfertigkeit der Hilfsangebote. Aber der Krieg ist da! Der Krieg, und dass so etwas wie ein Krieg überhaupt möglich ist! Das ist so schauderhaft, dass man unwillkürlich an die Peinlichkeit der Worte heranrückt und sie nur zulässt, damit man selbst ein Seil über den Abgrund spannen kann, nicht wissend, ob es hält. Im Angesicht des unermesslichen Leidens kann es einem auch schwerfallen bis unmöglich werden, Zuflucht zu finden bei den großen Weisheiten, obwohl sie genauso unausrottbar sind wie der Krieg, nur mit vollkommen anderen Ausrichtungen. Aber heilig gesprochen und verehrt ist er ebenfalls worden, der Krieg. An sich gar nicht unumgänglich, ist er doch oft genug heiß erwünscht und wird gerne als unerlässlich gesehen, wenn man seine wilden Begierden auszudehnen wünscht auf  das einem begehrenswert Erscheinende. „Man“?, oder „Mann“, oder zuweilen auch mal eine Frau, auffallend selten allerdings, denn vielleicht hat sie ihre Kampfbereitschaft auf andere Gebiete verlagert, wo weniger Menschen durch immer blutrünstigere Handlungen vernichtet werden undsoweiter. Aber wie dem auch sei, so bleibt es doch keinem Menschen erspart, sich mit den existierenden Gepflogenheiten des menschlichen Tummelns auseinanderzusetzen und eigene Schlüsse daraus zu ziehen. Vielleicht, dass das Spiel, hier eine absolute Tragödie, sich tatsächlich immer wieder darin gleicht, dass bestimmte festgelegte Rollen ständig neu besetzt werden, weil diese Positionen mit Ruhm und Reichtum und Heldentum verbunden werden. Wenn man sie nicht mehr miteinander verbindet, hört der Spuk auf. Deswegen ist (z.B.) jeder Russe und jede Russin, die trotz allem auf die Straße gehen, ein Highlight oder ein Hoffnungsstrahl. Denn wir wissen ja nicht, ob das Drama tatsächlich fixiert ist, oder immer offen und frei für unendliche Variationen, die uns anregen, die Wirkkraft der Zusammenhänge zu bedenken und dementsprechend handlungsfähig zu bleiben.

 


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