Frau durch Pralinenschachtelgitter schauend & Feuergott, zufällig im Ofen erscheinend.
Auch das gehört zum Ritual der Jahreswende, dass früher oder später der Begriff ‚Rückblick‘ auftaucht. Ja wie war’s denn so. Kam man an mit sich selbst im Nu, oder muss man sich noch an was abarbeiten, was noch kurz vor Mitternacht belichtet werden kann, damit die neue Zahl ihren Quantensprung mühelos hinlegt, einerseits nur für einen selbst, andrerseits für fast alle. Wer erfreute sich nicht an der auffallenden Harmonie der Zahlen, als 2020 mit der eigenen Hand geschrieben war und eine große ausgleichende Wirkung auf BetrachterInnen hatte. Nun wurde aber ziemlich schnell klar, dass nicht alles, aber sehr vieles um etwas wahrlich Unsichtbares herumzukreisen begann, dessen spürbare Präsenz in die tiefsten Verschränkungen der Hirnwindungen hineinwirkte. Denn da war es ja, das Schreckensgespenst, das es verstand, alle Hebel der Angst in Bewegung zu setzen, sodass da, wo Manipulationen sich durchsetzen konnten, vieles in gefährliche Bahnen geriet. Dennoch warf es, das Geschehen, alle großen Fragen auf und sie erschienen als Titelseitenartikel. Das waren ähnliche Fragen, wie sie auch Eremiten und immerhin ein paar Eremitinnen einst in dafür geeigneten Höhlen kontempliert haben, eben das Menschenmögliche auf all seinen erfahrbaren Ebenen, mal in nichts als Asche gekleidet, dann auch mal im Hermelinmantel, oder auf dem Elefanten reitend, oder im Jaguar fahrend. Dieses Aufbrechen des sogenannten Normalen durch eine Katastrophe schärft ganz sicherlich auch das Zusammenhalten. Immer werden Helden und Heldinnen beobachtet, wie sie das Unsägliche zu besänftigen und zu lindern suchen. Und der Tod, der sonst viel im Dunkeln arbeitet, nun aber vor aller Augen und im hellen Tageslicht vorübergeht oder trifft, wen er mitnimmt, diese Nähe des Vorgangs wurde ganz sicherlich sichtbarer für viele. Das Unausweichbare, mit dem man sich manchmal beschäftigen muss und das einen vieles lehrt, und sich dann Zeit lässt, bis die eigene Wahrnehmung geschärft ist. Dann weiß man, dass es gut ist, sich an die eigenenn Navigationsgeräte zu halten, damit der Kurs sich entwickeln kann. Auch wenn Kräfte hervortreten, die sonst anderweitig in Schach gehalten werden, nun aber verfügbar sind, kommt es trotzdem auf das ausgleichende Prinzip an. Es ist ja zuweilen sehr schwer zu erfassen, dass alles Sichtbare keinem starren Prinzip unterliegt, sondern jeder Mensch beteiligt ist am Erscheinenden. Es gibt keine/n, der nicht das Potential einer inneren Werkstatt in sich trägt, wo das, was sich draußen manifestiert, bewusst oder unbewusst gestaltet wird, u.a auch mit den Fragen, die derzeit zu finden sind: was ist wirklich, und gibt es eine wirkliche Wirklichkeit, war etwas wirklich und wie ist es zu erkennen, oder was kann eine gute Idee verhindern, zur Wirklichkeit zu werden. Kann ich wissen, dass ich es weiß, oder kann ich mich sicher bewegen, obwohl es ziemlich dunkel wird, vielleicht auch kalt und manchmal einsam oder voller Freude und total entspannt usw. Die Grundeinstellungen müssen immer mal wieder überprüft werden, möglichst nicht nur am Jahresende, damit die Updates gewährleistet sind. Aber das Jahresende eignet sich auch prächtig dafür. Und dann die Liebe, die mitspielt, immer noch als Geheimnis.