Was sich in der Atmosphäre gerade so regt, ist auch der Geist derjenigen, die ansonsten lieber ihre Ruhe und den Raum und die Zeit und die Talente und Anlagen für d a s zur Verfügung haben, was ihnen bzw. uns wirklich am Herzen liegt. In schwierigen politischen Phasen hilft es, keinen Boss, göttlich oder weltlich, über sich zu haben. Man muss nur die Einsamkeit so lange aushalten können, bis man merkt, dass es ein Tor zur Freiheit ist, und zur Fähigkeit, Verbindung zum Lebendigen aufnehmen zu können weit über die Sprachfähigkeit hinaus. Allerdings bleibt es immer schmerzhaft, auf Dummheit zu treffen, denn sie ist ihrer Natur entsprechend unberechenbar. Das Große Theater setzt uns nun so ein Beispiel vor Augen, und man kann und muss die Erfahrung dieses Phänomens je nach Fachgebiet durchkontemplieren, um zu einer potentiellen Einschätzung der Weltlage zu gelangen, von mir aus aus purem wissenschaftlichem Interesse. Auch das durch Dummheit verursachte Leid ist ja immer präsent, um der erschreckenden Möglichkeit des Gefühllosen entgegen zu wirken. So kann der bombastische Satz des Augustinus ‚Liebe, und tu was du willst‘ sehr lecht missverstanden werden, denn wer würde schon gerne von sich behaupten, keine Liebe zu haben. So muss gemeint sein, dass der Mensch, der liebt, keinen Schaden anrichten kann, also nicht den Menschen oder den Tieren, dem Wald, dem Meer und dem Weltall undsoweiter, und man müsste dann darüber nachdenken, was ’schaden‘ bedeutet, und wie weit die Fähigkeit, ihn anzurichten, im Menschen verankert ist. Und so ist es schon ein Schock, einen Weltherrscher zu erleben, der so gut wie keine Fähigkeiten mit sich bringt, das ganze Spiel kontemplativ zu durchdringen und die jeweils besten Entscheidungen zum Wohl des Ganzen zu treffen. Leider glaubt das auch der Diktator von sich. Da hilft dann nur noch, sich abzuwenden vom Unlösbaren.


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