Es passiert immer mal wieder, dass jemand oder man selbst sagt, dass das, was auf der Erde gerade zu unseren Lebzeiten läuft, zwar in einer anderen Form und mit anderen Kostümen, aber dennoch in anderen Zeiten schon ähnlich abgelaufen ist. Man scheut sich, die schlimmsten einem bekannten Szenarien ins Auge zu fassen, wenn eine historische Variante einem undenkbar vorkommt. Aber wenn sie schon einmal gedacht wurde, dann gibt es sie bereits, und es braucht offensichtlich nur die geeigneten Voraussetzungen, um bestimmte Ideen wieder aus ihrer Ecke herauszulocken. Wenn sich solche Zeichen mehren, ist es günstig, selbst und günstigerweise mit anderen darüber nachzudenken, wie etwa ein Schreckensgebilde zu handhaben ist, von dem man natürlich noch gar nicht weiß, wie und wo und ob es sich überhaupt ausbreiten wird. Das zwingt zur Nüchternheit, die stets willkommen ist und ein wunderbares Heilmittel gegen geistige Vernebelung. Allerdings ist geistige Vernebelung auch sehr beliebt und ermöglicht es den jeweils selbsternannten Supermännern, ihre persönliche Machtgier am kindlich gestimmten Volk auszuleben, oder an den Followers der sogenannten Influencer, oder in den Ashrams. Denn irgendein Gedankentum muss ja geliefert werden, so absurd dieses auch sein mag. Und so wird es immer schwerer oder gänzlich unmöglich, durchzublicken und man kann nur noch sich selbst fragen: um was geht’s eigentlich. Offensichtlich ist die Frage deshalb an mich selbst gerichtet, weil ich nur ahnen kann, worum es anderen geht, und wenn sie es nicht mitteilen, muss und kann ich es gar nicht wissen. Denn nun sitzt man irgendwo in der Welt auf einem Stuhl und merkt, dass die Beantwortung der Frage, auch im Angesicht der politischen Situation, gar nicht so leicht ist. Wie kann man sich (z.B.) im ‚Trotzdem‘ so einrichten, dass man einerseits ganz bei sich ist (was immer das heißt), und andrerseits den Blick auf das Ganze nicht verliert, also als Weltbürgerin die politische Situation einschätzen kann im Rahmen durchreflektierter Gedankengänge. Es gibt gerade sehr viel berechtigte Sorge, aber das ist zweifellos auch eine Gelegenheit, die tieferen Lagen der Gedanken aufzufrischen und zur Anwendung und Umsetzung zu bringen. Schön, wenn der Humor nicht gelangweilt abzwitschert, wo man ihn doch liebt für seine entspannende Wirkung. Und das Wort trägt schon die Liebe in sich undsoweiter …