Niemand schreibt uns vor, wie wir das, was uns auf unserem Weg widerfährt, sehen sollen. Ja, von außen her schon, denn wer drückt nicht gerne den Stempel auf, den er oder sie für den passenden hält. Wann wird Begeisterung zu hypnotischem Eifer, an welchem Punkt kann man den hungrigen Geist hinter einer Idee spüren, der bereit ist, über jeden Schatten zu springen, um zu einer Umsetzung zu kommen, sei diese noch so fragwürdig. Es gibt viele Berufsausübende, die auf diesem Seil zu tanzen verpflichtet sind, und meist will niemand wissen oder kommt gar nicht mit der Frage in Berührung, wann der Kipppunkt erscheint zwischen Interesse und Ausbeutung. Und immer muss man selbst schauen, wo wird man Knecht, wo Meister, und wo spielen diese Figuren gar keine Rolle. Und wie lange muss man sich mit all den Spielarten auseinandersetzen, bevor man das Maß an innerer Stabilität erreicht, die dann gleichzeitig Windhauch ist und Felsblock. Damit man sich auf die persönliche Freiheit selbst berufen kann und sie staunend erkennt als eine Notwendigkeit, absolut und radikal, damit man einen Schutzschirm zur Verfügung hat, wenn der Sog der Abgründe einen erfasst. Nicht alles muss einleuchten, nicht alles verstanden werden. Die Erfahrungen können nur dann dienen, wenn in den Prüfungen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Diese „richtigen“ Entscheidungen ruhen am besten auf der Basis jahrelanger Auslotungen und gehören zum Lehrgang geistiger Architekturen, obwohl auch sie nicht gefeit sind gegen das Überflüssige, das erst noch erfasst oder entlassen werden muss. Sozusagen, in moderner Sprak, das mentale Intervallfasten. Der Pfad zu mir selbst bleibt Geheimnis. Jaguar und Libelle werden vom System gleichermßen geschätzt, also kann es nicht um eine Tür-oder Fensterschleßung gehen, ich meine zwischen mir und der Welt. Auch mein System kann nur durch Belastung belastbar werden. Daher der Ruf nach dem Hellwachen in sich. Ach ja, irgendwie schade, dass mir niemand die Welt erklären kann, obwohl wir alle in der Versuchskanincheumzäunung aufgewachsen sind. Jetzt müssen wir nur noch genau da, wo der schwarze Faden den weißen Faden trifft und dadurch dem Blick entschwindet…aber hallo!, da hat ja das Müssen ein Ende!