Franz Binder

…auf der Reise in einem Buch gefunden…

 

Ähnliches Foto

 Unsagbares

Kein Wort ist weit genug
die Macht des Sprunges zu spiegeln
Das Echo langer Wege
tritt über die Stille hinaus
Die Kraft ist längst
formenden Händen entwachsen
Nun spricht nicht einmal mehr
das Schweigen

Michael Hampe

LBildergebnis für Michael Hampe

Um dem eigenen Lebenslauf genügend Aufmerksamkeit schenken zu können, um in ihm Sinnzusammenhänge, das heißt Lebensglück, zu schaffen und den Lebensläufen anderer Menschen die eigene Aufmerksamkeit zuzuwenden, um zu verstehen, was für ein Lebenslauf da entsteht, ist es nötig, der eigenen Lebenszeit nicht in einer Resourceneinstellung und den anderen Einzelwesen nicht nur in einer Konkurrenzsituation zu begegnen. Beschleunigte und allein auf Konkurrenz abzielende Verhältnisse sind in diesem Sinne sozialpathologisch. Sie verursachen Leid und behindern Lebensglück.

 

Aus: „Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik.“

unterwegs…

…nach München…

 *

*Ich sehe, also denke ich. Je konkreter die
Erfahrung, desto eher ist der Mensch bereit,
sich um ein Problem zu kümmern,

Aus der ‚Zeit‘

wandeln


Gottheit des Klimawandels
Gut, ich mag das Wort ‚Klimawandel‘ nicht, aber warum, das wurde mir noch etwas klarer. Ich wusste ja schon vorher, dass es sich nicht nur wenig für poetische Vorgänge eignet, muss es auch nicht. Dann das Gefühl, als wären die Herren und Damen der Weltpolitik auf einmal gemeinsam in die aufrüttelnde  Schulung von Greta Thunberg geraten, oder doch nicht? Benutzen nur die Aufrüttelung für weitere Profite und die Erhaltung von Thronen, sodass selbst Donald Trump, der Klimakatastrophenleugner, sich, natürlich mit Bodyguards, in die Versammlung eingeschlichen hat, um mal zu sehen, was da alles an Machterhaltung läuft, mit der er ja zu tun hat. Wenn einmal so etwas wirklich verheerend Zerstörerisches angerichtet wurde wie die gemeinsame Ressourchenausbeutung unseres Planeten und weitere mehr oder weniger bekannte Ungeheuerlichkeiten, da weiß man, dass es schwer ist, das passende Bügeleisen zu finden, mit dem man die aufsteigende Angst und die Empörung der Volksgruppen noch etwas zurechtbügeln kann, damit man gleichzeitig ein neues Smartphone als dringlichen Einkauf deklarieren und trotzdem wissen kann, dass auch da bei den Rechnern großzügig ausgestoßen wird. Co2 ist auch so ein jetzt hochgradig aufgepumpter Begriff, den der oder die nüchterne BürgerIn nicht mehr hören kann, denn wie soll das in seiner auf einmal drängenden Schnelligkeit sorgfältig bedacht werden. Überhaupt: was bedenken!?  Das Bewusstsein, steht in den Upanishaden, ist eine Klinge. Die borgen wir jetzt kurz aus und trennen den Klima vom Wandel. Wandel allein ist ja schon viel besser, wenn auch anspruchsvoller. Wer wandeln und wo wandeln und warum wandeln. Mit einer hartnäckig geballten Konzentriertheit biegt man den Löffel, hier ohne Uri Geller, zu sich zurück. Nun kann man sich, symbolisch gesehen, in der Spiegelung der Löffelbeuge betrachten. Man fragt sich, in welchem Klima man hier in die Beobachtung kommt. Hat sich zuhause schon alles in besten klimatischen Bedingungen wohlfühlen können, die Kinder nicht ohnmächtig kontrolliert, der Mann nicht auf seine ungeschriebenen Rechte gepocht, die Frau sich nicht aus Angst vor allen möglichen Folgen ergeben. Finden untereinander noch subtile Vernichtungen statt. Möchten wir noch sehen, was gar nicht da ist. Kann ich mich wandeln, wo ich es selbst als notwendig empfinde? Kann ich? Und wie wenig kostspielig, aber dennoch zeitraubend es ist, nur für sich selbst darauf eine Antwort zu finden. Kann ich selbst mich wandeln. Und wenn man mal aus Erfahrung so einen schwierigen Prozess am eigenen Leib erfahren hat, dann weiß man auch, dass ein Volk zum Schlechten wie zum Guten gezwungen werden kann, aber selten angeregt zu reflektiertem Verhalten durch eine Regierung. In der Not frisst nicht nur der Teufel Fliegen, sondern Menschen treffen Entscheidungen. Die, die aus verschiedenen Gründen nicht selber denken wollen oder können, erschaffen in dem unruhigen Wohnort ihrer Lebenszeit einen Hitler oder auch eine Greta Thunberg, nicht, dass sie vergleichbar wären, bewahre. Es geht um die kollektive Schöpfung einer geeigneten Persönlichkeit, von der man annimmt, dass er oder sie etwas retten könnte oder herrschfreudig und engagiert genug ist, um als Autorität, die man gerne machen lässt, akzeptiert zu werden. Wenn man eine Angela Merkel an der Spitze hat, kann man sich das gerade mal leisten, denn man weiß wenigstens, dass hier nicht Dummheit und Verlogenheit herrschen. Aber trotzdem besser, selbst auf Wandlung zu achten. Wo man tiefer versteht, worum es einem geht und sich nicht nur an zerfließenden Eisbrocken abgähnt, abends bei den 20 Uhr Nachrichten, rechtschaffen müde von der Tagesbewältigung. Wenn man dann noch Kraft hat oder hätte zum Wandeln. Überhaupt: wie geht wandeln?

unausweichlich

In der Wüste rollen wieder die Streitwagen.
Die Herren tragen Kostüm.
Krishna, der Wagenlenker, erklärt Hassib al Adabi
die Unausweichlichkeit seines Schicksals.
Er muss tun, was er tun muss. Das ist einfache
Logik, verständlich für alle.
Wie ein verwundetes Tier wälzt sich der Geschichtsfluss
über die Ufer. Dort werden neue Überlebende
aus Körben und Booten gefischt. Sie kommen
aus fernen und fremden Welten in unser Haus.

erschrecken

Das Bild ist schon vor ein paar Tagen entstanden, aber ich hatte eine gewisse Scheu, es in den offenen Raum zu stellen, weil es in dem, wie man es sehen kann, ziemlich eingeschränkt ist. Einerseits möchte ich nach wie vor nicht, dass Bild und Text sich entsprechen müssen, aber manche Bilder machen es auch unmöglich, einen völlig davon losgelösten Text  zu schreiben. Auch muss ich mich nicht mit allen Gehalten, die aus meiner Sicht entstanden sind, persönlich identifizieren, da ich denke, es sind vor allem die Berührungen mit den Menschen, Dingen und den daraus entstehenden Themen, mit denen man beschäftigt ist und die einen Ausdruck suchen. Nun habe ich gestern, noch einmal nach Jahren, den Film „Das Fest“ (von Thomas Vinterberg, 1. Dogma Film) gesehen und wieder gestaunt, wie es manchen Künstlern gelingt, bestimmte schwerwiegende Themen hautnah in eine Berührung zu bringen. Die tiefsten Schrecken habe ich selbst zuerst in Indien erfahren, als ich mit Frauen aus verschiedenen ‚Kasten‘ ein gut genuges Vertrauensverhältnis hatte, um das zu erfahren, was in den Familien wirklich vor sich ging. Soweit ich mich erinnere, ist keine einzige Frau einer Form des Missbrauchs entgangen. Eine junge Ärztin erzählte mir, dass, wenn ihr Vater, auch ein Arzt, erfahren würde, dass sein favorisierter Ziehsohn sie in der Kindheit mehrmals vergewaltigt hat, könnte man vor Mord nicht sicher sein. Nur zu wahr ist der wunderbare Satz eines Psychologen ‚Liebe ist der Verzicht auf Mord‘, daher kann es auch verständlich werden , wenn jemand das Geschehene nicht offenlegen will. Gerade d a s macht den Film ‚Das Fest‘ so überzeugend, dass man die verheerenden Mechanismen der Verdrängung beobachten kann, durch die ein Einziger mit totaler Entschlossenheit versucht zu dringen, und tatsächlich, es gelingt. An einem bestimmten Punkt, wenn eine schreckliche Enthüllung sich durchsetzen konnte, tauchen interessanterweise auch UnterstützerInnen auf, die den Durchgang letztendlich ermöglichen. Auch braucht es zu so einem Enthüllungsakt eine ganz bestimmte dynamische Kraf. Diese Kraft muss zünden, wohl meistens genährt aus einem unerträglich gewordenen Maß an Verzweiflung. Da es unzählige Varianten des Missbrauchs gibt, schadet es nicht, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, wo so etwas Dunkles in Bewegung ist, immer bereit, sich einen Weg zu suchen, sei es auch noch so ein fast unbemerkter Impuls im Inneren. Dass immer noch ganze Völker darüber eisern schweigen, wenn ihre Töchter und Frauen und Enkelinnen von Angehörigen sexuell missbraucht werden, ist eine Tatsache, an der das Weltbündnis scheitert und das Flickwerk beginnt. Wo auch immer die Schweigenden in den erkalteten Räumen sich aufhalten, so kann doch bei allem Einsatz der Weltorganisationen kein wirklich gutes Leben mehr stattfinden. Weil es immer noch nicht als  Nummer Eins auf der politischen und menschlichen Prioritätsliste steht, sondern weit hinter erneuerbaren Energien, Waldaufforstung, Klimawandel undsoweiter. Ein gigantischer Scheinwerfer nähert sich und schaut hinein in die Hütten und Häuser: was ist da los – wie kann das sein – echt, das war schon immer so? – oder ist es viel schlimmer, als wir bereit sind, zu denken?

windig

Das ist doch wieder einmal ein schönes Beispiel, wie die Dinge so sind bzw. wie sie erscheinen, und wie hinter dem Außenbild sich dann noch ein anderer Ton verbirgt. Nehmen wir also mal die Windkrafträder in den Blick, oder auch ins Ohr, womit ich gehört habe, dass diese tollen, geisterhaften Dinger, die mithelfen, Gutes anzurichten, aber selbst so ein brummendes Geräusch machen sollen, das sich schädigend auf den Körper auswirkt. Ist das nicht, was man einen Teufelskreis nennt. Alles hat seinen Preis, könnte man einen Volksmund sagen hören. Hat es wirklich? Hat alles so einen Preis, den man in der Dunkelkammer abgibt, damit niemand erfährt, dass man das ja alles schon wusste, zum Beispiel halt durch das Gesetz, dass Windkrafträderfelder 1000 Meter in Entfernung von menschlichen Behausungen stehen müssen. Wenn sich das Giganten-Projekt aber weiter entwickeln will, höre ich, dann muss man wohl näher an die BewohnerInnen ran, die sich nun auch wehren gegen die neue Bedrohung, denn die möchten auch weiterhin Fridays in der Future haben. Das Brummen ist ja eh schon da, das wandert doch überall hin, man darf, wenn man möchte, auf die Statistiken warten, wenn durch notgedrungene Forschung herauskommt, wie auffallend viele Menschen an Herzversagen gestorben sind in der Nähe der ruhelosen Ökosymbole. Klar hat alles zwei Seiten, aber man weiß doch selber von sich, wieviel hinter dem lichten Vorhang die Dunkelkammern sich stauen können, bis man willig ist, sie überhaupt mal wahrzunehmen als ständiges Tag-und Nachtbrummen. Dann war ich schon auch verblüfft, als in Indien die Sendetürme aus dem Boden sprießten und die heiligen Hindus sie für ein paar Groschen in ihren Gärten aufbauen ließen. Manchmal schaue ich mich um und denke ‚was machst du hier‘, du bist ja eingekreist von Sendetürmen. Dann kann es auch passieren, dass, wenn alle etwas wollen und es auch kriegen, dann muss man aufpassen, was man sagt, ich meine das Offensichtliche. Ich sage auch nichts mehr zu Frauen, die ihre Handys in der Bluse tragen, auch Tag und Nacht. Und es ist mir tatsächlich aufgefallen, und nicht nur mir, dass die Herzinfarkte rapide angestiegen sind, aber da, wo ein Verzicht nicht mehr denkbar ist, da…ja, was muss man da tun oder lassen. Willkommen zur Halle der neuen Einsamkeiten, denn wer soll wen noch lehren, wo doch jeder (wie immer?) Zugang hat zum Erwünschten und entscheiden muss, welches Spiel er oder sie hinter den Jalousien spielen möchte. Oder vielleicht mal gar kein Spiel, keinen Einsatz, keinen Verlierer, keine VerliererIn, keine Gewinner. Oder gleichzeitig landen auf der Spielwiese, o ja, wenn es nicht noch so viele Heldenprüfungen zu bewältigen gäbe, auch wenn man sich nicht mehr an den Pfosten binden muss, um den Sirenengesängen zu entkommen. Und überall brummende Räder. Wohin geht’s, wenn man fragen darf, auf der Reise?

unsterblich

In der Mitte meines erneut wachsamen Blickes auf meine Bücherregale, auf denen die bereits gestellten Fragen ruhen im Sinne des schon Gelesenen, Erfassten oder nicht mehr Erinnerten, oder was noch davon Gewussten, in praktisches Leben Integrierten usw., und ach, die Schönheit mancher Bände, an deren Rücken die Stirn so oft schon ruhen durfte, sinnbildlich, allein sich wähnend mit den Fingern über die Seiten streichend, das Wissen von gutem Papier, die sorgfältige Wahl der Schriften. Aber noch erstaunlicher als all dieses Geheimnisumwobene ist die Tatsache, dass das, was einzelne Menschen als schön und wahr und wesentlich empfunden haben, nie ein Ende hat. Immer wieder, nicht zu oft, (eher selten), kommt die Ausgabe eines Werkes auf einen zu, man staunt, ja, ich, aber auch der Freund, der zu Besuch kommt und es mitbringt: wieder ein solches Buch, das in den Händen angenehm wiegt, und wenn man auch nur blättern kann darin, weil die Zeit begrenzt ist, so breitet sich doch dieses wohltuende Staunen aus. Sokrates taucht auf einer Seite auf, immer aufs Neue lebendig betrachtet, denn man weiß von ihm, wie und durch welchen Geist sich die Idee des Unsterblichen erzeugt. Und nichts hat er verfasst, keine Schulen gegründet. Und hier noch einmal diese wunderbare Geschichte, wie er aufgescheucht wurde durch den Spruch des Delphischen Orakels, das ihn als den Weisesten aller Menschen deklarierte, und er darüber nachzusinnen begann, was er wohl wüsste, und nichts fand. Und dann auch sah, dass die Anderen auch nicht wussten, was sie vorgaben zu wissen, und Sokrates es als seine Weisheit verstand, keine Illusionen mehr  zu haben darüber, was er wusste, und wurde in diesem Sinne illusionslos und bemühte sich, auch Anderen zu vermitteln, dass sie über keine allgemeine Lehre verfügten, an der sie sich orientieren konnten. So wurden diese auch illusionslos und konnten dadurch ihr eigenes Leben frei gestalten. Das ist so ungefähr wiedergegeben, was in der Mitte einer Seite zu lesen war. Wie unentwegt und unermüdlich diese Weisheit zu uns heruntergereicht wird, manchmal verdunkelt, dann wieder erhellt, dann wieder neu geboren aus dem Stoff eines wachen Geistes, der dazu wieder neue Verbindungen knüpft. Und wir uns auch durch solche Liebe die Welt erobern, ohne Schwert und Kanonen, einfach in der aufmerksamen Zugewandtheit zu diesem Pfad, auf dem die Reise, wenn sie denn erwünscht ist, angetreten werden kann. Wir kennen das selbst durch Herbergen und Gasthäuser, durch Freundeskreise und die Freude an gelingendem Dialog. Wir ozeanischen SeefahrerInnen, Anker werfend an den Ufern, und vom Willen bewegt für die paar extra Schritte in den einladenden Garten des Epikur..(Zum Beispiel).

Amos Oz

Bildergebnis für amos oz

Aus: ‚Eine Geschichte von Liebe und Finsternis‘.

 

„Keiner“, sagte meine Mutter, „keiner weiß irgend etwas vom anderen. Nicht einmal vom unmittelbaren Nachbarn. Nicht einmal von dem Menschen, mit dem du verheiratet bist. Auch nichts von deinen Eltern oder von deinem Kind. Nichts. Und auch nicht jeder von sich selbst. Nichts weiß man. Und wenn es manchmal einem Menschen so scheint, als wüsste man doch etwas, dann ist es noch schlimmer, denn besser, man lebt in völliger Unwissenheit als im Irrtum. Aber eigentlich, wer weiß? Näher betrachtet, lebt es sich vielleicht leichter im Irrtum als im Dunkeln?“

herumkommen

Alien auf dem Weg zum Kimakatastrophengipfeltreff.

Das war schon beeindruckend, ja, wie viele Menschen sich aufgemacht haben, um unter strahlendem Himmel ihre Besorgnis über den Planetenzustand auszudrücken. Selbst in Indien soll es Proteste  gegeben haben. Das war wirklich allerhöchste Zeit, obwohl auch da, wo Millionen von Menschen in Augenhöhe der SUV-Auspuffe ihr Leben aushauchen, man sich vor allem sorgen darf, wie diese dringenden Botschaften durch die erstarrten Strukturen dringen können, und ob sie das können. Vielleicht auch dort am ehesten die Jugendlichen, wenn die einst von den ewig Wenigen gepredigte Lehre von dem grundsätzlich gegebenen geistigen Freiraum des Menschen ihnen als gelebte Realität vor Augen tritt, auch wenn der Druck zu wirkungsvollen Aktionen eher von den Notzuständen stammt. Und so gibt es neue Abenteuer zu bestehen. Manche rüsten sich mit erstaunlicher Expertise für eine lange, lange Fahrt in die Eismeere, lassen sich dort einfrieren und von den Schollen ins Ungewisse treiben, volle Fahrt voraus. Wir werden wahrscheinlich von euch hören, vielleicht auch nicht. Beeindruckend fand ich auch an den kurzen Einblicken, die ich über Nachrichten von den großen Versammlungen hatte, wie viele Menschen einzelne Plakate bei sich trugen, oder auf irgend welchen Pappen Ausdruck davon geben konnten, was sie bewegt. Ich denke, dass Greta Thunberg mit ihrem aufwendigen Schicksal auch dazu beigetragen hat, dass sich vor allem Schüler und Schülerinnen der Bewegung ermutigt fühlen, auch allein ihre Botschaften zu zeigen, unterwegs in Zügen zum Beispiel. Die digitale Vernetzung zu direkten Treffen zu benutzen, das klappt offensichtlich auch in Hongkong so gut, dass es bei allem Ernst auch einen spielerischen Aspekt hat. Interessant könnte ich mir auch vorstellen, dass diese neue Art, das  einen Bewegende mit persönlichem Schriftzug vor sich herzutragen, sich zu einer neuen persönlichen Ausdruckswelle entfalten könnte, wo ein jede/r der oder die sich davon angesprochen fühlt, die jeweilige Befindlichkeit auf ein Stück in einer Mappe mitgetragenes Papier notieren könnte, sagen wir mal von „bin gerade nicht gut drauf, oder „bitte nicht ansprechen, Wut, bis „hey Leute, ich könnte tanzen vor Begeisterung und Freude“. Na ja , so viel Brauchbares fällt mir jetzt nicht ein, und wüsste man dann mehr vom Anderen? Und müssen mir ausgerechnet am Samstag, wo ich mich eher den absurden Aspekten des Daseins widmen möchte, dann so ernste Dinge einfallen. Immerhin müsste man (man!), bevor man ein Blatt zückt, wissen, in welchem Zustand man sich befindet, so wäre es vielleicht am ehesten hilfreich für einen selbst. Das Papier wäre dann der direkte Vermittler zwischen mir und mir, an welchem präzisen Punkt Eckhart Tolle sich dann fragte: wenn ich der Eine bin, wer ist dann der Andere. Eine gute Frage, das muss man ihm lassen. Sie hat ihm auf jeden Fall zu angemessenem Ruf und Ruhm verholfen, denn es drängt bis heute eine Menge Menschen danach, darauf eine Antwort zu finden, weil wir ahnen, dass wir um manche Fragen einfach nicht herumkommen.

klimawandeln

Es gibt Worte, die bei ihrem Auftauchen eine kollektive Sogwirkung entfalten können, und plötzlich merkt man, dass man sich von dem Wort zurückzieht. Der häufige Gebrauch kann anöden, aber auch die Unglaubwürdigkeit dessen, was sich hinter dem Wort alles zusmmengebraut hat. „Klimawandel“ zum Beispiel. War ja sicher höchste Zeit, dass etwas in Schwung kommt, vor allem neue Ideen, neue Interessen, begehrenswerte Materialien, die man der Menschheit andrehen kann. Nächtelang sitzen sie nun zusammen in den Kapitolen der Welt und beraten, was man dem Volk an Einschränkungen und Aufbrummungen zumuten muss. Denn die bitterste aller bitteren Pillen  ist ja schon im großen Denkschlund versenkt worden, in dem auch manchmal, wie in aller Finsternis, ein Fünklein Wahrheit glüht: denn wahrlich ist ja nicht zu leugnen, dass wir  alle mitgemacht haben, und auch immer noch mitmachen bei der Weltverschmutzung, wo man sich doch eine Welt ohne Plastik gar nicht mehr vorstellen kann. Neulich fielen mir mal die knubbeligen Gummisohlen an den neuen Schuhen auf und fragte mich, wie es wohl den Schustern geht, wenn es nichts mehr zu schustern gibt. Klar, weiß ich, Dinge sterben aus. Nur: so ein ganz mächtiges, gemeinsames Sterben, wie es gerade im Gange ist, das will ja auch keiner. Aber auch verzichten können will gelernt sein und braucht Zeit. Die Zeit, die die Wenigsten noch haben, denn vielseitig sind die Angebote, mit denen man die eigene, die kleine Welt, bestücken kann. Ist das jetzt auch ein gemeinsames Erwachen mit diesem Blick auf den sogenannten Klimawandel, der zwischen schmelzenden Gletschern und brennenden Wäldern hin-und hertaumelt und dazu anregen soll, die Gehirne umzupolen, auf co2-Steuern usw. Schon schwächelt das Greta Thunberg-Prinzip, aber vielleicht erholt es sich wieder und kommt zu neuen Kräften. Oder hat es mich wieder hingeweht in die inneren Bibliotheken meiner Kindheit, auf zeitlosem Holztisch das Buch aufgeschlagen mit den Worten „Befreit von den Ketten der Hoffnung“. Befreit von den Ketten der Hoffnung!? Nicht befreit vom angemessenen Umgang mit dem Lebendigenn, nicht befreit von den notwendigen Reifeprozessen, nicht befreit vom Raumschiff, dem Kompass und den Gefahren der Gewässer, nicht befreit von der Dankbarkeit dem Ungewissen gegenüber, das uns das Schicksal eines Lebens beschert, nicht befreit von der Schönheit der Gärten und all dem, was dort stattfinden kann. Nur befreit von der Hoffnung. Und worauf sollte ich sie setzen, und wie hoch wäre der Preis, wenn ich sie verlieren müsste. Das wäre doch absurd, dachte ich früher, wenn Dummheit und Ignoranz und Habgier immer vorherrschen würden. Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Und man hört ja auch nicht so viel aus den Welten, wo Menschen sich kreativ und zugewandt miteinander bewegen, und wo das Menschenmögliche einen eher gelassenen Eindruck macht.

 

überleben

  

Kein Zweifel!,
ich habe überlebt
auf dem Planeten,
wo Tote neben Lebenden
sich oft nicht unterscheiden
wollen – oder wollen es doch,
aber können es nicht, weil
niemand einen liebenden
Blick auf sie geworfen, niemand
ihnen die Hand gereicht hat zum
Aufrechtgehen, zum Sichtbarwerden,
weil niemand ihnen ein Herz-Spiegel
war, eine Umarmung, ein Fühlen, das
Heilung ermöglicht hat.
Kein Zweifel!
In mir lebt auch diéser Welt-Schmerz, der
sich erfühlt in der Liebe, die meines Weges
kam mit innerem Reichtum und Zuversicht,
(sodass ich selbst nicht mehr weiß, ob ich
es war oder du, die meine Zweifel in ein
Lächeln führte.)

Grundausgestattetes

Einiges kam zusammen, damit ich mich mal wieder mit den Wirkungen von vorgesetztem Zeug beschäftigen wollte. In einer Freundeskreis-Runde kam es dazu, dass wir spontan unsere drei Lieblingsfilme nennen sollten, das zeigte sich als wesentlicher spannender, als man denkt. Der Geist, angeregt, sich auf einer bestimmten Ebene frei bewegen zu können, mutete mir einiges zu, während wir alle um die einfache Frage herumgrübelten, welche Filme man denn nun einfach nennen könnte. Es war gar nicht einfach, denn vor allem fielen uns die Filme ein, die wir alle mal, ohne uns schon gekannt zu haben, liebten…Les enfants du paradis, Cocteau, Antonioni, Visconti, Fellini, Eisenstein, Bergmann im weiterhin ausufernden Undsoweiter …aber es ist ja nicht wirklich eine Nostalgie-Not, denn die Meister sind sicherlich nicht ausgestorben, man muss nur auf sie aufmerksam werden. Das ist ja auch nicht das tägliche Brot, sich von außen unbedingt anregen lassen zu müssen. Nun kam dazu, dass es sich herausstellte, dass der neue Nachbar ein Film-Fan ist und durchaus bereit, aus seiner riesigen Sammlung einiges zum Anschauen weiterzureichen…Jim Jamusch…einige schwedische Filme mit Mads Mikkelsen, grandios in „Adams Äpfel“ (wie!!!??? Nicht gesehen?) Ich bemerkte, dass ich schnell durch alles durchging, um nicht so zu tun, als könnte man das Unbekannte sorgfältig wählen, vorbei an ein paar interessanten, dunklen Thrillern, zu denen er auf meine erstaunte Frage antwortete, er sei ein ungeliebtes Kind gewesen und (wie ich es gehört habe), auf der Suche nach dem Licht im Dunkel. Nach einer gewissen Auswahl griff meine Hand zuletzt auch nach dem Streifen „Die Tribute von Panem“. Wollte doch mal sehen, jetzt, wo der Hype abgeklungen ist, was daran so aufregend war. So einen Film alleine anzuschauen, halte ich für absurd, während zum Beispiel die Filme von Krzysztof Kieslowski (Dekalog) blendend dafür geeignet sind, einen hohen Grad an Aufmerksamkeit zu genießen. Bei den Tributen haben wir dann die Jagdszenen der Jugendlichen, die sich gegenseitig umbringen sollen, übersprungen, und waren bald erlöst. Meistens will man ja unwillkürlich sehen, wo das alles hinführt, wenn man sich schon einem anderen Gehirn aussetzt. Und da es die Natur bzw. das Schicksal aller Dinge ist, irgendwo hinzuführen, muss man darauf achten, oder zumindest bedenken, ob man wirklich in das Schweigen der Lämmer hineingeraten will oder nicht. „Denkst du etwa“, sagte ein alter Freund in Delhi, der sich als hochentwickeltes Wesen präsentierte, leicht empört zu mir, „das könnte mich beeinflussen!?“, als ich ihn fragte, warum seine Flatscreen Tag und Nacht an sei. Na klar denke ich das, denn wenn es keine Wirkung hat, all dieses Zeug, warum es dann laufen lassen? Alles wird durch den Geist, der durch die Dinge weht, bestimmt, da kann man schon mal etwas wach werden dem gegenüber, was man aus Gewohnheit für so normal hält. Auch in Apulien im airbnb-Haus war im Schlafzimmer am Fußende eine Flatscreen angebracht, vermutlich, damit man nicht verhungert. Und wann wird es soweit sein, dass, wenn man sich weigert, mitzumachen, man Tribute zahlen muss nach Panem? Und wenn man sich ohne Apps auf keinem Tretroller bewegen gelernt hat und den Optimierungsprogrammen entkommen ist? Schon die Nennung von drei Lieblingsfilmen kann einem so viel verraten über den Menschen. Irgendwie schon, aber nicht wirklich. Geheimnisvoll ist und bleibt der Mensch, und kein Film kann ihn und sie und es, das Kind, je erfassen. Um überhaupt in die Nähe des Menschseins zu kommen, muss man sich wohl weiterhin unermüdlich darauf zubewegen, indem man sich auf der inneren Leinwand bewegen lernt. Dort sehen wir Spieler erwachen.

darauf ankommen

In der Zeit, als Madame Blavatsky mit der Erzeugung ihrer Geheimlehre beschäftigt war, die zur Gründung der anglo-indischen Theosophie führte undsoweiter, war sie u.a. in Kontakt mit einigen indischen Meistern, von denen ich einmal hörte, dass diese damals hochinteressiert waren an der Erfindung des Radios, das sie als ein ideales Werkzeug zur Verbreitung von spirituellem Wissen sahen. Warum auch immer die Sache misslang oder die Idee sich nicht durchsetzen konnte, Fakt ist, es fand nicht statt. Vom Fernsehen kenne ich nur von Indien diese spirituellen Sender, bei denen ein Guru nach dem anderen die jeweiligen Weisheiten absondert, jetzt sogar ins Haus kommt, oder besser „auf die Scheibe“, das ist doch auch life, isn’t it. Was zum Leben hinführt und was von ihm wegführt, muss vor allem zur Zeit, jede/r selbst entscheiden. Nur: was formt diese Entscheidungskraft? Aus was ist sie gebildet, durch welche Details zusammengeführt, durch welche inneren Reflektionen zu einer potentiellen Klarheit gebracht, die sich dann für das Offensichtliche, heißt: Bestmögliche entscheiden kann. Es muss ja auch kein sogenanntes spirituelles Wissen sein, dass durch die Röhren flutet, nein, nur darf man seelenruhig mal kurz staunen über das Ausmaß zugemuteter Dummheit, das einen unversehens attakieren kann, wenn man mal konfrontiert wird damit. Neulich fiel mir ein, wie viele Filme ich in meinem Leben schon gesehen habe, wo ich jetzt doch oft denke, ich sehe gar keine zusammengebrauten Stories mehr, außer, ein Streifen wird mir aus dem Freundeskreis heiß empfohlen. Die Sache, die mir nicht so ganz entspricht, ist dieses Vorgesetzte. Sind die Geschichten gut erzählt, kann man ja durchaus was von ihnen lernen, auch was für einen selbst nicht geeignet ist. Und unversehens und schneller, als man dachte, ruft einen der Punkt, um den es gehen soll, zurück. Es kommt ja nicht wirklich auf das Radio oder das Fernsehprogramm oder die  Smartphone-Symphonie des Allzeitdaseienden und zu Erreichenden und des Allzeiterreichtwerdenkönnens an, sondern es kommt wie immer darauf an, wessen Geistes Kind dahinter agiert. Und das ist (wie schon immer) schwer zu wissen, wenn man nicht weiß,  wessen Geistes Kind oder wessen Kindes  Geist durch einen agiert. Natürlich würde man sich riesig freuen, wenn alle Menschen ein tiefes Interesse kultivieren wollten an der Beschaffenheit ihrer eigenen Substanz, und die Freiheit in Anspruch nehmen, das einem Mögliche umzusetzen, ja, das wäre vermutlich günstig. Aber nur vermutlich. Schwerer ist es zu akzeptieren, wie es ist. Und zu sein, wer man ist, was einen zur Urfrage bringt, bei der man immer willkommen ist.

gem/ein/sam

 

Der Schriftsteller Malcolm Gladwell wird mit den Worten zitiert: „Ich gehöre nicht zu den Menschen, die verzweifeln, wenn sie allein sind.“ Das Photo von ihm zeigt deutlich, wie gut er die Einsamkeit kennen gelernt hat. Eindeutig hat ihn das zu dem glaubwürdigen Ton des Satzes befähigt. Bevor ich selbst von mir wissen konnte, dass ich selber so ein Mensch war, der sich in der Versunkenheit einsamer (Denk)- Prozesse auskennt und große Wertschätzung für sie hat, empfand ich sehr früh stille Räume als eine Wohltat. Ein ganz persönliches Glückgefühl, das ich heute zu nennen vermag, ist die Tatsache, dass mir die Begegnung mit mir selbst und die Lebendigkeit meiner inneren Dialoge immer so anregend und abenteuerlich vorkamen, und kann mir im Ich-Bereich nichts Schöneres vorstellen, als mir eine gute Frage zu stellen und gespannt auf die Antwort zu warten. Man lernt sich kennen, wenn man die Liebe für das Alleinsein fördert. Zum Glück ist es nicht alles, und auch das Wohltuende kann leicht zum Gefängnis werden. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Collage an meiner Wand, auf der in großen Lettern das Wort „Gemeinsam“ stand. Eines Tages fingen die Buchstaben mal wieder meinen Blick, und ich sah erstaunt, dass „einsam“ in „gemeinsam“ eingebettet war, das kann nur der Zauber der Worte. Und ‚ein‘ ist noch drin, und ‚gemein‘, und ‚Same‘, wenn man so will. Das ist doch ein schönes Bild, wie der einsame Same sich in die Erde des Gemeinsamen pflanzt, um dort  Verzweigung, Weite und Blüte zu erfahren. Tatsächlich kommt es auf die Art und Substanz des Samens an, weshalb vermutlich Kahil Gibran in seinem Buch „Der Prophet“  auf die Bitte einer Frau, er möge über Kinder reden, den Propheten sagen ließ: „Eure Kinder sind nicht eure Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst…Und obwohl sie bei euch sind, gehören sie euch nicht…sie haben ihre eigenen Gedanken..“ Auch das macht klar, dass es förderlicher ist, die eigenen Gedanken zu kennen, als sie im Strom des Daseins unbewusst mitlaufen zu lassen. Ohne sie zu kennen und sie an sich zu nehmen, um sie dem Willkürlichen zu entziehen. Und ja, wer es von sich selbst lernen möchte ohne sie zu sein, der soll es versuchen, muss es üben, kommt nicht um die Übung herum. Kommt auch nicht weiter ohne die Anderen, denn durch die Wahrnehmung ihrer Welten erst kommt es zur Weite, auch wenn man sich in die Monade ein modernes Fenster (oder einen Bildschirm) hat einbauen lassen, bzw. selber eingebaut hat, damit die Außenwelt als reales Objekt nicht verschwindet. Wie geht das aber mit den Gedanken, wenn man von ihnen nicht beherrscht werden will, oder gar zeitweilig ohne sie sein, damit man zu tieferen Formen der Ruhe kommt? Für alles, was wir bislang vom Menschen wissen, gibt es Methoden, man muss sie nur suchen, sehen und finden. Selbst ein Bild von Krishna, dem indischen Gott der Liebe, kann anregen, wenn man sieht, wie er die Zügel des Streitwagens (wenn er mal Wagenlenker ist in einem politischen Dilemma) fest in der Hand hält, damit die sonst entfachten Triebe kein Unheil anrichten. Und in Filmen aus aller Herren Länder wird das Aufflackern der Liebe gerne dargestellt als ein automatisch agierender Trieb, der der anderen Person unbedingt sofort die Kleider vom Leib reißen muss, damit der Zuschauer gleich informiert ist, dass das nur Liebe sein kann. Man weiß dann allerdings auch schon, dass das Unheil schon hinter der nächsten Kurve lauert und alles Mögliche im Gehirn vorprogrammiert wird. Im Gemeinsamen also auch einsam, das halte ich für wesentlich, damit zumindest im weiteren Umfeld eigenes Denken nicht aus der Mode kommt.

R.M.Rilke

Bildergebnis für Rilke

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund, und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.

Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

freie Fahrt

Das Photo kommt aus dem Zeit Magazin, eine Anzeige für eine Ausstellung in den Hamburger Deichtor Hallen. Mein Interesse an Tätowierungen hält sich in Grenzen, obwohl ich immer wieder hinschaue, wenn die Designs, für die sich ein Mensch meist lebenslang entschieden hat, aus T-Shirts, Ausschnitten oder Hosenbeinen hervorquellen. Manchmal frage ich nach, zum Beispiel bei manchen jungen Travellern in Indien, die die total schwarz tätowierte Flächendeckung offensichtlich für den Ausdruck ihres radikalen Innenlebens genutzt und ein Später mit schwarzem Gesicht oder Rücken oder Bein noch nicht ins Auge gefasst haben. Es gibt ja auch die künstlerisch ansprechenden Körperdekorationen, das finde ich dann auch mal nachvollziehbarer als z.B. so ein Blümchen an der Schulter herumhängend. Seit es kaum mehr eine Aldi Angestellte ohne Tätowierung gibt, weiß man, dass diese Freiheit, vielleicht eine der letzten, nämlich auf der eigenen Haut eine mehr oder minder persönliche Geschichte einritzen zu lassen, dass diese Seinsvariante im Volk angekommen ist und reichlich genutzt wird. Anregend finde ich nun durch dieses Photo die Idee, sich einen einzigen Satz auf den Körper tätowieren zu lassen, von dem man denkt, er könnte einen mühelos durchs Leben begleiten und auch eine Grundeinstellung kommunizieren, die  Andere bei gegebenen Umständen ablesen können. Deswegen gefällt mir das Photo, denn der Satz, sehr schön montiert wie ein Schmuck, ist ein solcher Satz, der durch eine gewisse Lebenszeit Aussagekraft behalten kann. Dieser im Photo solchermaßen ausgestattete Mann wendet sich sozusagen an die Menschheit mit der Bitte, ’seine Reise nicht zu beurteilen‘. Das ist ohne Zweifel ein wohlbedachter Satz, der vermutlich auch den Photographen zu dem Bild animiert hat. Man kann sich zum Beispiel nach dem Samstagseinkauf irgendwo in die Spätherbstsonne setzen und, wenn einem nichts Bedeutsameres einfällt, darüber nachdenken, was wohl der eine, aber nur der eine, einzelne Satz auf dem eigenen Körper wäre, hätte man sich entschieden, so einen fürs Leben zu finden. Es gibt ja bereits diese Geschichte vom König, der seinen Regierungscoach beauftragte, einen Satz zu finden, der immer wahr wäre. Und dieser kluge Kopf kam mit dem genialen Satz „This, too, shall pass“, denn in der Tat: alles wird vorübergehen, nicht nur man selbst, sondern auch alles andere, früher oder später.  Von den Sätzen, die sich in der Menschheitsgeschichte als unbestreitbare Wahrheit durchgesetzt haben, gibt es nicht viele. Vorübergehend hat alles Aufgetauchte seine Realitäts-und Wahrheitsgehalt, aber so ganz frei von Lehre und Moral sind die wenigsten. Einer schwebt mir gerade im Kopf herum, aber ich muss noch warten und schauen, ob er dem Anspruch des ewig Gültigen gerecht wird. Ein anderer fällt mir nicht ein, und weit entfernt ist diese Idee von Einritzungsvorgängen. Man könnte es vielleicht mit einem T-Shirt wagen, da trifft mich unversehens, wie meist am Samstag, der Geistesblitz!!! Es gibt ja bereits im Schrank bei mir das T-Shirt mit dem Satz, der m.E. geradezu unübertrefflich ist und sich auch auf nahezu jeder Haut trefflich machen würde: ‚Being human‘. „Menschlich sein“ wäre natürlich schon wesentlich schwieriger, obwohl es nur eine Übersetzung ist. Daher: Dieser potentielle Treffer soll natürlich weiteren Anregungen nicht im Wege stehen.

auslösen

Nicht jedes Bild, das unter meinem Pinsel entsteht, löst eine emotionale Empfindung in mir aus – oder doch? Ich weiß nicht, wie das ist, wenn man sich zum Beispiel vornimmt, einen Blumenstrauß zu malen auf einem Tisch. Meine Mutter malte auch mal so einen schönen Strauß, aber es gibt auch Blumenstraußmeisterwerke, die alles beanspruchten, was die geübte Hand ausführen konnte. So ist es dennoch schön, daran teilzunehmen, wenn sich Formen von innen nach außen entfalten, wobei ein gewünschter Anspruch hier nicht fehlen muss. Es gleicht eher einer Fahrt durch das Ungewisse, und während man sich darauf einlässt, entsteht auf einmal das, was man einerseits schöpft, andrerseits noch nicht kannte: Das, was man selbst jeweils ist. So entstand dieses Bild (oben), und als die Träne am rechten Auge sich „zufällig“ formte, dachte ich ‚ach nee‘, das muss nicht sein, so ein Harlekinstropfen. Aber irgendwie fiel mir auf, dass ich mich genauso fühlte wie das, was da hervorgekommen war. Das ist bei aller Unleugbarkeit der Quelle nicht immer so. Man kann auch selbst die Distanzen wählen, die man angemessen findet. An der Quelle selbst muss ja gar nicht so viel herumliegen, eher wenig wegen der unerlässlichen Aufmerksamkeit, durch die Bewegung entsteht und die Archive ihre Informationen senden können. Klar, man ist seine oder ihre eigene Grenze, die aber durchaus auch Sprengkraft besitzt. Ich schaue also auf das Bild und merke, dass etwas, ein Etwas, tief in mich hineingesunken ist und immer noch hinuntersinkt wie die Tinte im Wasserglas. Nicht unangenehm, aber sehr still ist dieses Trudeln. Widerstand ist zwecklos, auch weil die Kraft und der Wille gegen den Zustand fehlt. Eher eine Bereitschaft, das Angekommene zu genießen, jetzt, wo ich weiß, dass es da ist und einen Namen hat. Der liebevolle Blick eines anderen Menschen hat diese Wahrnehmung ermöglicht, und da musste erstmal nicht viel anderes passieren. Es kommt doch sehr selten vor, dass wir uns aufmerksam den Befindlichkeiten Anderer aus ganzem Herzen widmen, oder widmen uns zu sehr den Anderen, sodass wir selbst untergehen, auch wenn es gar nicht danach aussieht. In der Anwesenheit eines oder einer Anderen zu sich kommen zu können, was gleichermaßen für das Gegenüber gilt, das nenne ich auch Liebe.

Ausdruck

Es war einmal ein Mensch, der rief die Götter um Hilfe,
da er seinen Ausdruck suchte und ihn nicht fand.
Die Götter staunten: ‚Aber du b i s t der Ausdruck!‘,
riefen sie ihm zu. ‚Es gibt keinen anderen Ausdruck
von dir, es gibt nur e i n e n, und der bist du!‘
Doch obwohl die Götter die Stimmen der Engel einsetzten,
leuchtete es dem Menschen nicht ein. Doch wenn ihr
ihn trefft, erinnert ihn daran! Unbedingt!

Zwickmühle

Mir fiel, nicht von ungefähr, der Beitrag eines Comic Schöpfers in der FAZ ein mit der Überschrift: In der Zwickmühle. Der Held, dessen Name mir leider nicht mehr einfällt, sagt immer nur einen Satz, und diesmal war es: ‚Zwischen Malheur und Schlamassel, Bredouille und Fiasko fällt die Wahl schwer.“ Es fiel mir ein, weil ich mich in einer Unterhaltung mit einer Freundin, die ich schon sehr lange kenne, immer wieder mal kurz in einer Zwickmühle landen sah. Es ging um den Umgang mit einem großen Skandal, in die ihr hochgeschätzter, spiritueller Lehrer ohne Zweifel rechtmäßig verwickelt war, und ‚war‘ nur deshalb, weil er neulich, ein Jahr nach den Vorwürfen und Enthüllungen, das Zeitliche zwar nicht mehr so richtig segnen konnte, aber trotzdem gegangen ist. Die Beschuldigungen waren z u eindeutig, der Missbrauch von Frauen, Ausbrüche ungehemmter körperlicher Gewalt und, das schon als Nebenprodukt, die Veruntreuung von Finanzen. Meine Freundin trennte klar zwischen gutem Lehrer und allem Guten, was er so getan haben soll, und wie vielen SchülerInnen er schon gebenefited haben soll. Auch der vermutete Benefit kann eine Verdunkelung der Vorgänge sein, muss nicht, kann aber ziemlich häufig. das war auch in meiner meditativen Ausbildungsstätte so. Schulen können errichtet werden als Mundstopfer gegen die vom Land vertriebenen AnwohnerInnen, für ein paar jeweilige Millionen, gegen die sie nicht ankamen. Viele Schlösser wurden errichtet in West und Ost von den Opfergaben der Gläubigen. Die Zwickmühle also zum Beispiel: kann ein Lehrer, der seine SchülerInnen missbraucht hat, ein guter Lehrer sein. Das ist ja hierzulande schon eine ganze Weile eine brennende Glutfrage gewesen, nämlich ob ein Mann gleichzeitig Mörder, Gaskammererfinder und liebevoller Vater sein kann!? Kann er?! „In allem Dunkel ist auch ein Licht“,  klagt sie mich an, die sich (ich mich) nicht überzeugen lassen will und kann, und in der langen Missbrauchsgeschichte des Mentors eher das Licht suchen muss und es nicht finde. Für mich (als Mensch) lässt eine vergewaltigte Frau  erstmal kein Licht mehr zu. Das ist kein Klacks, ein Leben zu zerstören. Mühelos geht es zur nächsten Bredouille über, denn ein Mann und eine Frau finden in einem Gespräch über das Thema, dass Frauen auch oft sehr dumm sind, sich auf bestimmte Situationen einzulassen, und das mag vielleicht in vielen Fällen so sein. Aber es geht gar nicht darum. Es geht darum…..ja, worum geht’s mir. Mir geht es u.a. darum zu erkennen, dass die vorherrschende Komplexität der Zeit zu der Erkenntnis führt, dass die meisten geschlossenen Gesellschaften, in die „Außenstehende“ keinen Zugang haben, Brutstätten des Missbrauchs sind, und da es schon angekommen ist in der Gesellschaft, soll weiterhin viel darüber geredet werden, ernsthaft und so tief wie möglich, damit das bewusst Verschwiegene und das Unsägliche endlich einmal Worte sucht und sie auch findet.

seiltanzen

Es ist doch erstaunlich, wie oft wir denken können, wir wüssten etwas über eine bestimmte Sache (ich meine jetzt vor allem innere Vorgänge), die unser Interesse geweckt hat. Bis es wieder einen Moment gibt, durch den eine neue Facette dazukommt, dann wieder eine, und dann irgendwann, wenn der Kern des zu Wissenden genug belichtet und beleuchtet wurde, dann gibt es diesen ganz bestimmten Nu, in dem auf einmal, wie zufällig, genug Puzzleteile zusammenfließen, um ein klares Verständnis der Sache zu ermöglichen. Das ist dann auch der Stoff, aus dem die Anekdoten entstehen, denn man erinnert sich immer wieder an diesen einen Augenblick, in dem man auf einmal etwas sehen konnte, was so deutlich noch nie vor Augen stand. Von mir selbst kenne ich die Erfahrung vor allem durch eine gewisse Verwunderung dem Schmerz anderer Menschen gegenüber im Sinne, dass ich so viel Schmerz in meinem Inneren gar nicht zu finden meinte, wobei ich auch nicht zu viel danach gesucht hatte. Das Leben und seine Abenteuer kann ungeheuer aufreibend und zeitraubend sein, sodass sich erst Erfahrungen und Meinungen und Beurteilungen bilden und anhäufen müssen, bis man sich an die rückblickende Reflektion machen kann, und zwar dahin blickend, wo eine Unruhe sich meldet, eine Stelle des Teppichs nicht richtig gewebt wurde, sodass durch unbekümmertes Weiterweben die schwachen Stellen immer deutlicher als Flickwerk erscheinen statt als ein flüchtiger Fehler, der noch rechtzeitig hätte behoben werden können. Eines Tages dann saß ich auf einmal in einem Meer des Schmerzes, der mir vorkam wie der Mutterleib des Daseins an sich, wobei ich mit erhöhter Aufmerksamkeit beobachten konnte, wie das Ding sich verzog. Es schien eine Ewigkeit, die Gestern und Morgen an sich gebunden hatte, aber dann war es doch nur eine Blase, um die man sich kümmern konnte, bis der Schockzustand sich beruhigt hatte. Jetzt hatte ich durch ein tieferes Gespräch Verbindung mit einer Frau, die ich öfters schon als anstrengende Gesprächspartnerin empfunden hatte, weil sie gewohnt war, auf einer bestimmten Ebene über so ziemlich alles Angebotene in die Lüfte zu fabulieren und zu verstummen, wenn man genauer verstehen wollte, um was es eigentlich ging. Ich war dann neulich dabei, als sie in einen großen Schmerz versank, und es fiel mir auf, dass die Sprache, die aus diesem scheinbaren Dunkel auftauchte, klar war wie eine erfrischende Quelle. Alles Drübergelegte war wie weggeblasen, kein Stocken, kein Verstummen, kein Behaupten, es gäbe für die Zustände keine Worte. Ich fand das auch bei damaligen Lehrern der meditativen Schulung manchmal grotesk, dass sie selber den ganzen Tag redeten, während sie allen rieten, das zu lassen. Und es stimmt ja, dass man zwar vieles wissen kann, aber man kann sich auch gerne einen Glückspilz nennen, wenn man auch nur einiges davon annähernd erfassen kann, was ein lebendiges Schweigen ja erst ermöglicht. Und dann wieder loslassen, da es in der Tat noch ein Wissen gibt, das sich selbst zurücklassen muss, bevor der wirkliche Seiltanz beginnt, so wie bei Felix Fliegenbeil, der vom Seil auf ein Haar wechselte, und dann eines Tages auf der Luft tanzen konnte, frei war. Und von dem man munkelte, dass er auf Sternen weitertanzte.

placebisch *

Eine unserer Gäste brachte eine „Smoothie“-Flasche mit. Schon das Wort Smoothie ist mir unangenehm, aber es ist nun mal eine Smoothieflasche von der Firma „true fruits -no tricks“, von der ich noch nie gehört hatte. Doch nun war sie da, und auf ihr stand etwas über Aristoteles, mit dem Zitat: ‚Alle Menschen streben von Natur aus ins Kissen‘. Wie wahr, darf man ja auch jetzt sagen, nachdem man schon ahnte, dass das nicht der geistesstrenge Aristoteles gewesen sein kann, obwohl er damit wahrscheinlich mehr Seelen aus dem Herzen gesprochen hätte als der wirklich wahre Satz mit der Vermutung, dass alle Menschen von Natur aus nach dem Wissen streben, was die Beweisführung ja wesentlich mühsamer gestaltet, wollte man sich so ein Projekt vornehmen. Nun fand ich natürlich auch heraus, dass die Smoothie-Firma-Kreateure unter Beschuss stehen wegen anzüglicher Werbung, sich sozusagen ähnlich verzockt haben wie Boris Johnson gerade mit dem No Brexit Deal, auch ein ähnlich unangenehmer  Begriff, vielleicht passt das alles in seiner eigenen Art zum trüben Montag nach festlichem Wochenende.  Ich lese also noch ein wenig nach bei Lord Google über diese Firma und weiß jetzt, dass meine getrübte Einstellung zu Smoothieflaschen berechtigt war. Interessant allerdings, dass es in der Bevölkerung auf einmal zu einem Konsens kommen kann, der zeigt, dass es doch ein Gefühl für bzw. gegen Entgrenzungen gibt, und dass nicht alle Provokationen gut ankommen, auch wenn sie manchmal einen künstlerischen Reiz ausüben, der immer wieder gefüttert werden muss von Neuigkeiten aus dem Angebot. Irgendwann erhebt sich dann die Grenze, wo die Unsäglichkeiten sonst zu sehr verschwimmen würden. Nicht weit von dieser Ebene der Problematik entfernt habe ich in den Nachrichten hören können, dass die meisten Nahrungsergänzungsmittel, die sehr kranken Menschen wieder ins Leben verhelfen sollen können, zum Großteil völlig nutzlose und teure Substanzen sind, mit sehr wenig (ein bis zwei) Ausnahmen, sagte der Arzt. Aber meist nicht nur sinnlos und wirkungslos, sondern es besteht bereits der Verdacht, dass die Regierung eine Verhinderung dieser Ausbeutung der Kranken behindert, indem sie die gigantischen Gewinne nicht bremsen möchte. Natürlich kann man die potentielle Wirkung des Placebo-Effektes auch nicht verneinen, nur kann dieses unbegründete Vetrauen in angebotene Mittel sehr teuer sein, nun gut, jeder zahlt den ihr oder ihm angemessenen Preis. Wenn einem ein Preis unheimlich vorkommt, lässt man am besten die Finger davon. Andrerseits könnte ich, wenn ich es tatsächlich könnte, an ‚true fruis-no tricks‘ ein paar Vorschläge senden, die trotz des Weglassens von phallischen Phrasen ein Körnchen Wahrheit in sich tragen sollten, und auch nicht an den Worten eines als einer der Größten betrachteten Individuums verfälschend herumbasteln, das allein ist ja schon illegal. Zum Beispiel könnte ich den Satz ‚Die ganze Welt ist ein Placebo-Effekt‘ senden, das wäre ein bisschen oberfächlich und ein bisschen wahr, also das, was man unbedingt vermeiden sollte unter Menschen. Daher gehe ich jetzt gestärkt in den restlichen Montag hinein und schaue mal, was noch so alles möglich ist.
  • placebisch: Wortschöpfung, von Placebo, Arzneimittel ohne Wirkstoff. Bei dieser Gelegenheit fand ich heraus, dass „Placebo“aus dem Lateinischen kommt und „Ich werde gefallen“ heißt.

Humberto R. Maturana

Bildergebnis für maturana humberto

Notwendig ist nicht die Analyse, sondern ein Bewusstsein für die Dynamik der Beziehungen, die sich mit einer bestimmten Emotion verknüpft. Ich behaupte nun:  Die einzige Emotion, die die eigene Wahrnehmung nicht beschränkt, die sie nicht filtert und lenkt, sondern sie erweitert und von vorschnellen Urteilen befreit, nennen wir Liebe. Was ist Liebe? Ich sage: Wann immer wir das Verhalten eines Menschen beobachten, das dazu führt, das ein Mensch als ein legitimer anderer in der Koexistenz mit ihm Präsens erlangt, dann sehen wir Liebe.

erjagen

SoSo, Indien wollte auch da oben auf dem Mond landen und m.E. hat nicht nur die Raumfahrtbehörde den Funkkontakt zum Vikram verloren, sondern es ist erneut ein Moment, wo man schon mal die Frage stellen darf, von welchen einst guten Geistern auch ein ganzes Land verlassen werden kann.  Es ist Narendra Modis absoluter Geltungssucht  zu verdanken, dass die meisten Hindus alle aufsteigen wollen zu dem, was sie schon immer dachten zu sein, nämlich ein Volk mit ziemlich hohen Ansprüchen an die geistige Beweglichkeit, und nirgends auf der Welt gibt es solch ein wahrhaft ausgeklügeltes System von Pfaden der Selbsterkenntnis, auf denen alle willkommen sind, die sich dem Abenteuer der inneren Forschung widmen wollen. Die wird meistens auch von Haushältern unterstützt, die selbst keine Zeit für diese Forschung haben, da sie mit dem komplexen Familiensystem und seiner Erhaltung beschäftigt sind. Und wer will und kann sich auch gegen eine Mondlandung stemmen, auch wenn die BewohnerInnen des Landes dringender, viel dringender, diese Milliarden zur Reifung menschlicher Fähigkeiten bräuchten, auch genug zum Essen haben, auch das Schreiben und das Lesen lernen dürfen. Ja, das sind unterschiedliche Dinge, aber irgendwie gehören sie auch zusammen. Manchmal spürt man doch, dass der weibliche Geist noch nicht spruchreif ist. Vielleicht ist er aber schon reif und setzt nur andere Proritäten, und stellt andere Verbindungen her. Wahrscheinlich aber ist Geist auch etwas Genderfreies und bewegt einfach Menschen bei ihrem Tun und Lassen. Vielleicht ist es auch nur sehr persönlich, dass ich die Mondfahrt immer so blöd fand – dieses ganze Prestige-Gehabe um diesen Mondgang, den wir schon einmal erleben konnten, auch noch eine Fahne draufsetzen auf das Nicht-Habbare, sodass jeder weiß, wer zuerst darauf herumgetrampelt ist. Dann runter in die tiefen Depressionen und die schmerzhaften Nebenwirkungen in den Körpern. Und hallo!, da wird doch auch was gestört, so, wie mit jedem Mord und jedem Tierversuch etwas gestört wird. Das kann man ja nicht ändern, das ist einfach so, der Mensch als ein zugreifender Nehmer, als Geber maskiert. Da gab es doch mal dieses Gerücht über das menschliche Potential, das noch so wenig ausgeschöpft ist. Immer wieder denke ich, es hat was mit der inneren Quelle zu tun, die, wenn verschüttet, nicht zu den für alle Anwesenden günstigsten Optionen  inspirieren kann, sondern sich irgendeinem Eigennutz verschreibt, der auf hoher politischer Ebene zu wahren menschlichen Katastrophen führen kann und führt. So sind die Kräfte hinter dieser gescheiterten Mondlandung genau der dunkle Spiegel der eigenen Quelle gegenüber, an deren einst hehren Ufern sich nun die angeschwemmten Leichen häufen: dunkle Geschäfte mit dem Wissen. Auch möchte man dem Mond sein oder ihr Geheimnis abtrotzen, auch wenn man dafür darauf herumtraben muss. Wieso, fragte der vedische Priester damals erstaunt, müssen die denn dafür da hoch. Da kann man doch einfach geistig hingehen. So, und jetzt noch den Spruch zum Samstag, dem Tag von Shani, dem schwarzen Gott aus Stein (huhu): denn wenn wir’s nicht fühlen,wir werden’s nicht erjagen, ist doch so.

missbrauchen

Dann wiederum kann man nicht unbehelligt  Geschehnisse ignorieren wie die langjährigen Missbrauchsfälle auf dem Campingplatz…Wie!, dachte ich zuerst, nur 14 Jahre, ja, und auch froh über die Regelung, dass wenigstens einige von diesen Schwerkranken sich zumindest weiterhin nicht an Kindern vergreifen werden. Geht es doch vor allem darum, Raum zu schaffen für das Fassungslose, damit man es fassen lernt. Denn es ist ja kein Illusionsgebilde, sondern eine nackte Wahrheit, die vermutlich gerade wegen ihrer Nacktheit zu wenig bemerkt und besprochen werden will, so, als wäre nicht jede/r schon einmal ganz in der Nähe damit in Kontakt gekommen. Wir reden bei allem Fortschritt ja auch immer noch über eine gefühlstaube Gesellschaft, in der eiserne Normen herrschen, die, nun als Kern des Grauens, die Mütter dieser Kinder offensichtlich nicht befähigen, in ihren Kindern Spuren dieser Verbrechen zu entdecken, seien die auch noch so gut getarnt und verborgen von den Kindern selbst, von denen man ja kaum erwarten kann, dass sie die Vorgänge richtig einordnen können. Es soll einen Mann gegeben haben, der manchmal am Spielplatz mit einem Boot vorbeifuhr, dem aufgefallen war, dass die Kinder auf dem Campingplatz auffallend wenig lächelten. Wie war das zuhause? Man kann ja nicht darüber nachdenken, denn man weiß es nicht. Was man weiß ist, dass hier Wachheit und Aufmerksamkeit, sprich: Liebe, nicht wirklich dagewesen sein kann, denn 10 Jahre sind lang, und da häufen sich doch eher die Fragen, die so wenig Antwort vertragen. Meine indische Freundin Lali besuchte mal ihre Mutter in ihrer Geburtsstadt in Begleitung ihrer kleinen Töchter, die auf einmal nicht mehr nach Hause gehen wollten, weil der Papa immer nackt auf ihnen lag. Einmal während solch eines Momentes riefen sie die Kinder aus dem Schlafzimmer. Sie war am Kochen und sagte „komme gleich“, dabei waren sie dabei, den Vater abzuwehren. Wenn ich manchmal in Indien die Zeitung sinken lasse und mich frage, ob ich das alles lesen will, dann ist es wieder mal eine Ausgabe mit mehr als drei Vergewaltigungsgeschichten, Babies, Kinder, junge Mädchen und Frauen, Frauen allen Alters. In den Familien, von Straßen entführt, in exklusiven Gesellschaftsformen, in die der Uneingeweihte keinen Zutritt hat. Eklatanter Missbrauch auf allen Ebenen, wo Männer herrschen, die den ihnen Unterstellten klarmachen können, dass  an ihrem Penis kein Weg vorbeiführt, sollte eine Beförderung oder auch nur eine respektvolle Präsenz gewünscht sein. In Indien ist mir mal aufgefallen, dass das Phallussymbol (des Gottes Shiva) von Frauen wie Männern hochverehrt wird, aber noch nie habe ich einen Mann das dazugehörige weibliche Teil, dort Yoni genannt, verehren sehen, obwohl es die Basis des strammen Phallus ist. Manchmal wird es auch weggelassen, es fällt nicht weiter auf. Und „ach“, sagte Shivani einmal bei meinem vorsichtigen Vortasten in das Gebiet des tödlichen Schweigens, „ich kenne keine Frau, die Formen von Missbrauch nicht schon erlebt hat, fast immer in den Familien. Vergewaltigtwerden ist immer noch eine Schande, da hat der Polizist doch auch nochmal zugegriffen, als die Wenigen früher mal Anzeige erstatten wollten. Ist ja eh schon benutzt worden. Man staunt darüber, dass man denken kann, eine Gesellschaft könnte in irgendeiner Weise gesund sein, wenn ihre Einheimischen sich nicht irgendwann selbst die Fragen stellen, nicht nur die auch wichtigen, sondern die wichtigsten. Ich bin auch schon gefragt worden, wie ich in so ein Land gehen kann wie Indien, nach allem, was man nun davon weiß. Ich kann da keine großen Unterschiede mehr machen, denn es ist überall. Und überall sind auch Menschen, die das Zulassen tiefster Betroffenheiten zum Anlass nehmen,  um das eigene Sehen und die eigene Wahrnehmung zu schulen. Damit, auch wenn es durch tiefstes Erschrecken geschieht, das Auge wachgehalten wird. Denn es geht ja nicht um letzte Urteile und Meinungen, sondern es geht um das Zulassen innerer Berührungen, die dazu führen können, keinen Schaden mehr anzurichten unter Menschen.

Bildnis

Das Bildnis, das ich bin,
entsteht aus meinem Wort und
meinem Schweigen. Und beides
wird getragen von der Form.
Sie ist für die gegebene Zeit mein
eigener Stau-Raum, mein Archiv an Zellen.
Die Quelle aber liegt in anderen Tiefen,
in rauschenden Gewässern, Strömen, Fluten,
von wo aus ich dem sichtbaren Gefüge
Erleben und Erkennen zur Verfügung stelle –
im Hier, im Jetzt, in einem Gestern vor dem
Gestern, und meinem Nu, dem Morgigen voraus.
Ich lebe klar in der Erscheinungs-Täuschung
und in ihrer Fülle, und während ich mich
unermüdlich kennen lerne, weiß ich auch nur
im Rahmen des Bedachten und Beschwiegenen,
wo in mir Schatten ist, und ob das Licht in mir
schon immer war.

Om (?) *

Es ist ja so, dass in der momentanen Weltlage, auch ‚das Eiserne Zeitalter‘ genannt, keinem Menschen die nackten Tatsachen des Planeten mehr verborgen bleiben können, d.h., sie stürzen aus allen Richtungen auf uns ein, und so stößt der Mensch auch in ungewohnter und oft ungewollter Form auf die Urfrage, nämlich wer er selbst sei und was er oder sie in diesem ganzen Gewimmel und Treiben eigentlich verloren habe. Genau: ob er, beziehungsweise wir etwas verloren haben, etwa die gute alte Zeit, wo die Milchflasche und die Brötchen noch von den Ackergäulen vor die Tür gebracht wurden, ach nein, das war’s auch nicht, ja, was war es denn. Oder vielleicht da hinten gar nicht so viel verloren, sondern unterwegs ins Vorne das sogenannte Ganze immer als eine Art normalen Zustand gesehen, zurecht gekommen, wie’s halt Menschen so tun und können. Angepasst an die scheinbar vorgegebenen Pfeiler in dem erschütterbaren Konstrukt des Daseins, oft als einzigen Ausweg und Fluchtweg die Vertikale nach oben, und dort der weißbärtige Patriarchengründer, durch dessen strenge Obhut dem Kind der Erwachsenenweg abgezüchtet wird unter dem Deckmantel heiliger Autoritätsgewalt. Und es ist auch durchgedrungen, dass es immer und überall Ausnahmen gibt, und dass die Pauschale nicht wirklich hilfreich ist. Und daher: ein erfrischtes und näheres Hinschauen in dem Ablauf von Nu zu Nu immer dringlicher wird, damit die eigenen Zugeständnisse an erstarrte Konventionen durchdrungen werden können, ja mit was? Ich denke, mit diesem interessierten Blick, der ahnt, dass er auf alles noch einmal und immer wieder neu schauen muss, was das alles einerseits mit mir, und als wer, zu tun hat, und andrerseits auch was es ist und weiterhin sein wird, auch wenn ich nicht mehr dabei bin. Wie entsteht es, woraus bin ich gemacht, was bestimmt mich, und wie weit kann ich mich, sagen wir mal, als Vertreterin freier Lebenskunst empfinden, ohne eingeholt zu werden von den Widersprüchen. Ja, man muss stark sein in einer gesetzlosen Zeit, wo die Wünsche der Menschen ins Unermessliche wuchern, wobei sie meistens gewuchert wurden. Man steckt in den unersättlichen Schlund die vielen Ersatzteile des wirklich Vermissten oder bereits Vermasselten, zum Beispiel mit einem Caravan-Traum, in dem nichts mehr fehlt, was das Herz begehrt, oder was man für das Herz hält: die Solaranlage, das unabhängige Netzteil, das Netflix-Streaming, gnadenlos ausufernd ins Unerreichbare. Man selbst ist das schwer Erreichbare. Wo ist das, was man ist. Kann man es verlieren, oder muss man es finden, und wenn man es findet: was ist es, oder wo oder wie oder wer. Durch viele Jahre hindurchblickend ahnt man, was gemeint sein könnte mit den berühmt gewordenen Sprüchen, die man einfach für bare Münze (!) hielt. Liegt da wirklich ein Juwel in der Lotus (blüte) herum? Ein liebevoll ans Ufer geschwemmte Kind im wattierten Körblein? Eine vergiftete Prinzessin, dabei, endlich den Apfel hochzukotzen, der sie an der Freude am segensreichen Bewusstsein gehindert hat? Es war und ist nur einmal, und wenn es nicht schon tot ist, dann kann es jederzeit zum Leben erwachen. Why not?
*Om mani padma hum / Das Juwel liegt in der Lotus (blüte)

weitergehen

Es kann wirklich sehr lange dauern, bis man merkt, dass es selten der Andere ist, der die eigenen Unstimmigkeiten oder Unzufriedenheiten oder Unruhen undsoweiter hervorruft, sondern dass diese Konflikte oder Zustände bestenfalls dafür dienen können, Kenntnis über das eigene Wesen zu erlangen, und erst dadurch günstigerweise auch Offenheit und Interesse kultiviert werden kann für die Welt, beziehungsweise die Geschichte des Anderen. So sehr auch viele von uns, die sich jahrelang meditativen Praktiken unterzogen haben, das früher gerne als getrennt betrachtet haben, was in Indien als ‚lokik‘ und ‚alok‘ ( ‚weltlich‘ und eben ’nicht weltlich‘) klar unterschieden und als solches  beschrieben und gelehrt wurde, so hat es sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt, dass diese Unterscheidungen nicht mehr wirklich angebracht sind. Nicht nur ein starkes Nachlassen des Interesses und auch der Fähigkeiten, hochangelegte Wertskalen und mühsam zu erringende Praktiken als wesentlich zu betrachten ist  seit Jahren auch in Indien zu beobachten, wo das ganze geistige Gefüge, in das jeder Hindu eingebaut war, allein durch die digitale Revolution bereits gesprengt wurde, sondern  es ist überhaupt auf allen Ebenen eine für jeden beteiligten Erdbewohner  unvorstellbare Auflösung alles Gewesenen zu beobachten, im sichtbaren wie im unsichtbaren Seinsfeld. Was heißt ‚Gewesenes‘? Was wir vorfinden, ist ja aus der Vorstellungskraft der Menschen entstanden, nämlich, dass vorhandene Energie (Geist) in der Lage ist, Gedanken in Materie umzusetzen. Nun ist ja im Prinzip jeder Mensch in der Lage zu sehen, was aus diesem geistigen Material alles von Menschen gebastelt, erhalten und wieder zerstört wurde. An dieser Sicht, so nüchtern sie auch ausfallen kann, wurde noch niemand gehindert. Nun scheint es gerade in Notzeiten der Weltlage so zu sein, dass Menschen nach Lösungen suchen für das scheinbar Unlösbare, und entweder sie verzweifeln, oder sie machen sich auf den Weg, wo das Weltliche mit dem nicht so Weltlichen zusammenfließt. Ich denke, es geht um das erfrischende Setzen von Prioritäten, für die ich selbst die Verantwortung übernehme. Diese Bewegung auf der eigenen Fahrbahn ist bereits die Sprengung des Konventionellen, denn nun kann ich ja entscheiden, wie und warum und wofür ich leben möchte und da bin. Um dieses Kennenlernen führt kein Weg herum. Deswegen haben Vereine wie Pegida und die AfD so viel Erfolg mit ihrer Raumgebung für alle, die einen Entscheider brauchen, weil sie ihre eigene Existenz und die Existenz der Anderen nie ernsthaft bedacht haben. Auch auf Männer und Frauen schaut man weiterhin mit Staunen. Dreht sich wirklich so vieles um Geldgier und Macht und Manipulation und Mordlust. Ja, das tut es, viel dreht sich in diesem Kreis. Und doch sitzen wir allein und mit unseren Freunden in den Gärten und können gute Nachricht weitergeben, kein Zweifel. Hey Leute, es geht! Es ist schwer, aber möglich. Und zu Recht wird die Liebe gerühmt für ihre Verwandlungskraft, denn ehrlich, sie fordert alles, denn sie kennt es nicht: das Abweichen von sich. Sie ist spielerisch, spielt aber kein Spielchen, denn es geht ihr allen Ernstes darum, sich in höchstpersönlicher Weise am Leben zu halten, denn nur da, wo sie lebensfähig ist, kann es weitergehen.

 

stürzen

Meist wissen ja „alle“ über verschiedene Informationspfade, wenn etwas stürzt, auch wenn es „nur“ die Tagestemperatur ist, sodass man sich schon, bevor man draußen war, nach der Herbstkleidung umsehen kann, was man eben so für sich Herbstkleidung nennt. Und tatsächlich findet man gestürzte Grade vor, begleitet von bestürzenden Nachrichten über die verschiedenen Stürze, die sich in den ostdeutschen Wahlurnen zusammenbrauten, bis klar war, wo es wächst und wo es schwindet. Auf jeden Fall wächst es d a auf unheimlichste Weise, wo Ängste erfolgreich produziert und geschürt werden, und so sprießen aus den verunsicherten  Zuständen die vielen Blumen der Verwirrung und Verirrung ungehemmt hervor. Die Geschichte hat gezeigt, dass das Volk, das sich dann, in Zeiten der Angst also, in schutzsuchender Empörung versammelt, sich gemeinsam eine Menschenform herausbastelt, die ein Gefäß werden kann für erforderliche Emotionen, die es geben muss (z.B.), um den Großteil eines Volkes zur Vernichtung oder Ablehnung eines anderen Volkes zu bewegen. Und wenn es auch angenehm ist, niemanden zu kennen, der Björn Höcke als einen Hoffnungsträger sieht, der aus uns wieder ein angstfreies Deutschland macht, so beunruhigend kann doch die hochgerechnete Zahl derer sein, die das ganz anders sehen. Und nun stürzt natürlich durch die Notwendigkeit einer demokratischen Notlösung die Demokratie selbst in eine bittere Einschränkung. Zuschauen kann man auch dabei, wie die Krassheit der Ablehnung die unerwünschten Mitgliederzahlen steigert. Auf einmal stürzen die Ablehner, auch das hat seine Logik, auch wenn man ihr ungern folgt, denn man weiß ja auch von den schleichenden Bewegungen der Dinge, bevor das wahre Gesicht offensichtlich wird. Und in der sich  als aufgeklärt empfindenden Gesellschaft die nächste Frage auftaucht über die zwiespältige Natur des Wahren, und wer sie gepachtet hat. So entsteht auch Ohnmacht. Einerseits ist man unwillkürlich HellseherIn, andrerseits ohnmächtig im Strom des sich unaufhörlich Bildenden, auf das man in sehr vieler Hinsicht keine Wirkung ausüben kann. Natürlich kommt einem dann die eigene Oase zuweilen sehr klein vor, wenn man keine Ertrinkenden aus dem Meer holt oder menschlichen Kontakt mit einem Imam anstrebt und umsetzt, aber ich lege ja mein Vertrauen eher in die starke Präsenz einzelner Punkte (Menschen), die sich mit anderen Punkten dadurch verbinden, dass sie bei sich bleiben. Das Beisichsein ist ein inneres Tor mit einer beweglichen Drehtür ins Außen. Ein System, das sich selbst organisiert auf der Basis prozentualer Wachheit als wesentlicher Schlüssel des Gelingens.

Elisabeth Borchers

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Ich räume das Haus
die Zimmer, die Treppen
die Jahre, Jahrzehnte
die Tage und Nächte
die Freunde, die Feinde
die Tassen und Teller
die Kissen, die Decken
den Himmel, die Hölle
die Gräber
ich räume und räume
den Winter, den Sommer
den Wind und das Wetter.