montags

Manchmal, wenn man nicht aufpasst, kann einen die Menschenübermüdung erfassen, man ist nicht gefeit gegen alles. Es kann Jeff Bezos sein, den man gar nicht sehen will, und seine tausendfach aufgepumpte Frau, die man auch nicht sehen will, dann kann man die Maschine gleich ganz zumachen, so, als ob es durch sie kein Entrinnen gibt. Es ist doch eine Maschine, nicht?, der man einerseits ihre Influencermacht nicht absprechen kann, obwohl es ja nicht bei der Anregung bleibt. Vielleicht ist es gerade die Überinformiertheit, die aus dem Aufsaugen entsteht, die die Übermüdung einleitet. 15 Menschen sind am letzten Wochenende beim Baden ertrunken, der Ayatollah Soundso droht Donald Trump mit dem Tod, wenn er den Mullah weiterhin beleidigt, denn darauf steht die Todesstrafe. Und ganz sicher kommt jemand vorbei und meint, das war schon immer so, eben dass die Menschen so sind und waren und immerzu sein werden. Und man muss alle Kräfte sammeln, um das Gegenargument anbieten zu können, nein, so war’s nicht immer, so ist es jetzt. Eine Finsternis, die uns aufschrecken lässt, weil jetzt vom Licht erwartet wird, dass es leuchtet. Unruhiges Wälzen auf den kerngesunden Matratzen, ein Rufen aus dem Herzen der Matrix. Ist man gemeint? Und um welchen Beitrag geht es? Ist es tatsächlich so kompliziert, oder ist es etwa ganz einfach? So viele Fragen, und d a s am Montag!

Juan Ramón Jiménez

Überall töten goldene Pfeile
den Sommer. Die Luft trägt
aufgelöstes Leid,
wie das Blut Gifte.

Alles – Flügel, Blüten,
Licht – geht auf Reisen.
Welch‘ trauriges Scheiden!
Ins Meer mündet das Herz.

Fieberschauer und Tränen.
– Wohin geht ihr? – Wo seid ihr?
Ein Fragen ist in allen Dingen.
Nichts und niemand weiß Bescheid.


Es ist nun einmal eine knallharte Tatsache, dass wir andere Menschen nur in dem Ausmaß verstehen können, wie wir uns selbst verstehen. Deswegen verdient Freuds Anweisung, sich auf die Couch zu legen, um den inneren Vorgängen zum Ausdruck zu verhelfen, immer noch uneingeschränkten Beifall, denn es war ursprünglich auch als Abenteuer der Selbsterkenntnis angelegt. Dann sind aber vor allem die Heilungssuchenden gekommen mit der Bitte um psychische Gesundheit. Aber natürlich kann man ganz einfach in sich hineingehen und sich dort umschauen. Da es aber mit den zwei nach außen gerichteten Augen nicht möglich ist, Inneres zu betrachten, ist ein drittes Auge ins Bild getreten, das für diese Möglichkeit aktiviert werden kann. Es ist also das Auge der Selbsterkenntnis selbst, das sich dort umschaut. Was sieht es. Nun ja, es braucht Zeit und Geduld und ein ausgeprägtes Interesse an inneren Vorgängen, oder vielleicht einfach nur Neugier oder Freude am Abenteuer Ich, das wie der Seiltänzer Felix Fliegenbeil erst auf einem Seil übt, dann auf einem Haar, dann auf gar nichts mehr. Die Reise vom Ich zum Das-bin-ich-wirklich. Nach Jahren der Praxis bin ich nicht mehr so sehr für Anstregungen, die ich mir selbst auferlege, sondern eher für ’natürliche‘ Aufmerksamkeit und Heiterkeit im Umgang mit der Alltagsmeisterung. Es ist ja so, dass ich bei mir bin, good company.

Menschenliebe

Neulich meinte eine Freundin, man würde spüren, dass ich ‚die Menschen‘ liebe, und ich hätte mich einfach darüber freuen können. Aber zum Glück regten die Worte das Nachdenken an, das wiederum mit der Komplexität des Themas leicht überfordert hätte sein oder werden können, gäbe es nicht den Mut des einfachen Anfangs. Die Menschen lieben (?), also allesamt, wie sie sich in dieser unfassbaren Symphonie ausleben in wildem Hin und Her, das kann ich nur von meinem inneren Amphitheater aus, bester Rang, beste Sicht. Man schätzt ja Spieler:innen, die ihre Rolle ans Herz nehmen, also sozusagen sind, was sie spielen. Allerdings nur, soweit man den Verkörperungen Vertrauen entgegenbringen kann. Es stimmt auch, dass jede/r seine oder ihre Rolle spielt, es bleibt eine Frage des Bewusstseins. In diesem Sinne liebe ich das gelungene Zusammenspiel. Es schenkt einem die Möglichkeit des Mitgefühls, eine Form der Liebe. Natürlich kann ich am Telefon mit einem guten Freund mal herzhaft verbal entgleisen z.B über die derzeitigen Zustände in Wahington undsoweiter. Freundschaft ist auch eine Form der Liebe, und es tut zuweilen gut, Empörung über die Schandtaten der Menschen ausdrücken zu können. Außerdem bin ich einfach Fan des kosmischen Vorgangs und kann mir an diesem Punkt durchaus vorstellen, dass alles (nur) ist, was es ist, ein Satz der großen Prüfungen. Und muss sagen, dass ich wirklich sehr, sehr viele Menschen ganz persönlich getroffen habe und immer noch treffe, die alle auf ihre Art Liebe hervorlocken konnten in mir oder umgekehrt, wer wäre dafür nicht dankbar. Egal, wie tief man diese Welt zu verstehen sucht, man wird sie nicht ergründen. Dieses monumentale Meisterwerk, also das Lebendige, ist von seiner Art her unergründbar. Das ist genau, was ich daran liebe, dieses Ungewisse, mit dem man umgehen lernt, jeder auf eigene Weise. Liebenswert.

draußen

Da draußen sitzt die Göttin im All.
Erinnert an die Grenzenlosigkeit.
Sitzt da im Gleichgewicht der
Stellungnahme. Sie bändigt mit
dem kalten Auge das Schwert.
Die menschlichen Beschränkungen
und ihre Hüllen fallen. Sie hat das
Selbst erfahren, denn es ist in allen.
Der Schleier trennt von dem, was
selbst am meisten bannt: das Feuer
und das Licht der Liebe.Erkenntnisse
ermöglichen den Ruf nach Bändigung
von Flammen. Sie widmet das
Geschmolzene dem offenen Geheimnis
der Sicht. Dem Schweigen, das
unbestechlich ist.

Es ist und bleibt nun einmal ein Geheimnis, dass der Mensch im Gegensatz zu anderen Wesen dieses komplexe Instrument des Bewusstseins hat, das alle Möglichkeiten des Vorgehens in der jeweiligen Weltstruktur bietet, allerdings nur im Kontext des Users und gemäß der Fähigkeiten, die hier einsetzbar sind. Allerdings scheint es auch eine sehr große Anzahl von Menschen zu geben, die aus verschiedensten Gründen keinen Gebrauch dieses Bewusstseins machen, dann kann es verstauben oder nicht mehr so gut funktionieren. Da sich das bemerkbar macht in der Gesellschaft, entstehen enorme Einschränkungen, und Influencer:innen feiern Hochkultur bis zum unvermeidlichen Burnout. Denn niemand kann die Sache für einen in die Hand nehmen, man kommt nun mal allein und man geht allein, in beiden Situationen ist man paradoxerweise meist umringt von Anderen, die sich um Ankunft und Abschied bemühen. Und es stellt sich in der ganzen Dazwischenzeit heraus, dass das Bewusstsein ein lebendiger Organismus ist, der unter anderem die Kraft hat, den Blick zu schärfen auf das Naheliegende, aber auch in die unteren Schichten des Wesens dringen kann. Und obwohl es im besten geistigen Sinne organisch ist, braucht es, wie schon in den Upanishaden steht, eine sehr feine Klinge, um für sich entscheiden zu können, was das eigene System als heilsam empfindet, und was nicht. Man muss die Töne lernen, die dort gespielt werden können. Sicher ist, dass auch dieses Instrument eines Tages zur Seite gelegt werden kann. Wenn man den Gesang kennt, kann man auf beiden Seiten singen. (Also im Innen und im Außen.)

Is/Ir/Us

Uffh!, ist es noch einmal ‚gut gegangen‘.? Oder kann man das überhaupt ‚das Gutgehen‘ nennen. Wann geht was gut, was vorher nicht so gut ging? Ich denke, je mehr geklärt werden kann über die Auslöser und ihre Wirkungen, desto besser kann es gehen. Das Ungeklärte bietet Eigennutz an. Jeder schaut, was er für sich rausholen kann, also ein Deal, oder das Pokern um Waffenbenutzung, und eventuell eine Schlichtung, damit nicht noch mehr platt gemacht wird und weniger ‚casualties‘, also Menschen, die es erwischt hat. Man muss ja eigene Worte finden, um sich begreiflich zu machne, dass man in dieser Welt lebt. Einerseits ist man in allem von ihr abhängig, wenn man jetzt Erde und Welt zusammen denkt. Und andrerseits kann man entscheiden, wie nah oder weit man sich auf das Weltgeschehen beziehen möchte. Man kann aus anderen Kulturen Anregungen erhalten, die in das persönliche Leben einfließen, und man kann aus sich heraus Anteil nehmen an der Gestaltung der 10 000 Dinge. Schwer ist es, mit den Auswüchsen umzugehen, unter denen alle leiden, die Korruption, die Engstirnigkeit, die Vernichtungswut. Das sinnlose Morden, die Lieblosigkeit. Und dass es immer so naiv scheint, wenn man den Krieg nicht versteht. Angeblich soll Krishna, der Gott der Liebe, auch mit in den Kampf gezogen sein (goldene Kutschen und schneeweiße Hengste!) und soll zu Arjun gesagt haben, jetzt weiß ich nur noch sinngemäß, was er gesagt haben soll, auf jeden Fall muss er sein Schicksal annehmen und in dem Fall halt auch auf Verwandte schießen (mit Pfeilen)? Und jezt wird aktuell gigantisch aufgerüstet. Kann das gutgehen?

melden

Manchmal wandert der Blick über meine kleine, aber exzellente Bibliothek, wo aus den sympathischen Ausgaben so viel hochkarätiges, genderfreies Grübeln herauspulsiert. Sie alle kannten und kennen die Herausforderungen, die uns dieser kurze Aufenthalt auf dem Planeten abverlangt, ob die nun in der antiken Welt zu meistern waren oder direkt vor der Haustür zu beantworten sind. Denn so einiges ist ja am Menschen unverwüstlich, wo immer er oder sie sich aufhalten, mit oder ohne Kinder. In einer schrecklich nackten Wirklichkeit, die einen im Angesicht solcher Bücher ergreifen kann, versteht man, dass es in letzter Konsequenz gar nichts zu grübeln gibt, aber eben nur in letzter Konsequenz. Vorher treibt es einen, so viel wie möglich zu lernen und zu wissen, und warum nicht von den Besten? Die Besten sind immer für alle da, und meistens schreiben sie ein Buch oder entwickeln komplexe Denksysteme, die das eigene Feuer entfachen können. Natürlich hätte man gern, solange man noch einen Fuß in der Hätten-Tür hat, dass all diese Weisheit, auf einfachem, schönem Papier erhältlich, ihre Wirkung entfaltet, und es gibt ja auch Plätze, wo sie das tut. Aber viele Menschen gehen nach ihrem öffentlichen Gutsein nach Hause und richten dort Schreckliches an. Oder umgekehrt, richten draußen Schreckliches an und streichen zuhause den Kindern scheinbar liebevoll über den Kopf, auch da schon die Zeichen der Ausbeutung. Man hebt den Kopf und schaut hinaus in die Welt. So viel Krieg und Zerstörung! So viel Verwirrung und Irrsinn, vor aller Augen und vor aller Welt. Menschen haben Angst vor einander, oder aber weiden sich an der Angst der Beute. Angeblich soll der Gott das alles wollen. Oder aber das Ganze muss einfach so laufen, wie es läuft, denn alle tun angeblich, was sie können. Mehr als das ist demnach nicht gekonnt worden, und wer es besser kann, soll sich melden.

Leonard Cohen

If you are the dealer, I’m out of the game
If you are the healer, it means I’m broken and lame
If thine is the glory then mine must be the shame
You want it darker
We kill the flame

Magnified, sanctified, be thy holy name
Vilified, crucified, in the human frame
A million candles burning for the help that never came
You want it darker

Hineni, hineni
I’m ready, my lord

There’s a lover in the story
But the story’s still the same
There’s a lullaby for suffering
And a paradox to blame
But it’s written in the scriptures
And it’s not some idle claim
You want it darker
We kill the flame

They’re lining up the prisoners
And the guards are taking aim
I struggled with some demons
They were middle class and tame
I didn’t know I had permission to murder and to maim
You want it…

Hineni, hineni
I’m ready, my lord

Magnified, sanctified, be thy holy name
Vilified, crucified, in the human frame
A million candles burning for the love that never came
You want it darker
We kill the flame

If you are the dealer, let me out of the game
If you are the healer, I’m broken and lame
If thine is the glory, mine must be the shame
You want it darker

Hineni, hineni
Hineni, hineni
I’m ready, my lord

Hineni

Das Hineinversetzenkönnen ins x-Beliebige ist an sich eine große Kraft, deren Wirkung bedacht werden muss. Wo setze ich sie ein, wo lasse ich es besser bleiben. Auch in einem kurzen Short auf YouTube kann ich mich einen Moment lang in die Not eines übertätowierten Menschen hineinversetzen, der die unauslöschbare Sucht bereut, aber was soll dieser Energieaufwand? Ist es ein emotionaler Lückenfüller oder eine Art Informationssahne in Bezug auf erweiterte Menschenkenntnis. Oder kann man sich auf einmal per leichtem Tastendruck so ziemlich in alles hineinversetzen, kommt ja auch auf die Tiefe an und das Interesse, und wie es mir selber geht, und wieweit ich mich auch da hineinversetzen kann und verstehen lernen möchte, was bei mir vor sich geht. Auf dem Titelblatt der neuen „Zeit“ steht die Frage, was wohl in Benjamin Netanjahu vor sich geht, and who the f… knows. Das Unken ist groß in Mode, denn wer kann und wer will sich da hineinversetzen, denn der Faden, an dem das alles zuweilen hängt, lädt weder zum Hinein, noch zum Setzen ein, sondern es macht einen kranken Eindruck, und keine Medizin in Sicht. Wie lange geht das schon, und gibt es noch ein Zurechtrücken. Aber genau w a s zurechtrücken. Das entgleiste Menschenbild mit dem selbst sich zerstörenden Meisterwerkbutton? Endlich at home im Om und im Atom? Alles möglich. Also hineinversetzen in das angebotene Sein, nicht von einem Gott, sondern vom Immerdagewesenen. Das scheint zu wissen, wie es geht, und flößt Vertrauen ein.

ANIMA

Wenn man mal den verwunderten Blick wegnimmt von den Spielchen der Herrscherknaben, sieht man eine ganze Menge Frauen in souveränen Arbeitslagen, meist noch ein paar Grade kompetenter als das männliche Bild es verlangt, und unermüdlich können sie, oder besser kann sie, die Hälfte der Menschheit, sich in jeder Hinsicht erweitern, das ist auch mit Burka möglich. Denn es ist bisher kein Beweis geliefert worden, dass die sogenannten ‚freien‘ Frauen, Schreckengespenst der internationalen Mullahgemeinde, automatisch die besten der verfügbaren Entscheidungen treffen, oder überhaupt ein Level an persönlicher Zufriedenheit erreichen. Nicht automatisch, aber immerhin möglich im energiegeladenen Bewusstseinsfeld. Denn nun wissen wir ja, dass man so, wie man hineinschaut, beantwortet wird. Shivani aus meinem indischen Heimatort ruft an und fragt mich, was ich von dem ’neuen‘ Krieg halte, aber ich habe bis jetzt weder eine Haltung gesucht, noch eine gefunden. Was soll ich sagen, wenn meine Fragen zu einfach, also der Komplexität der Sache nicht gerecht werden. Was heißt hier gerecht, wenn diese toxisch gesteuerten Machthaber die Bewohner:innen von Städten auffordern, sie zu verlassen, weil sie sonst puttgemacht werden. Ach so, ja, die Frauen. Im Getöse des Hurrikanes bewegen sich lebendige Geister auf das Auge zu. Es ist leise dort und ungefährlich, aber sehr lebendig. In diesem sehaktiven Homeoffice lässt sich einiges regeln, was früher nicht möglich war. Der freie Austausch über das, was man jeweils als das Wesentliche betrachtet. Die Verbindung zwischen dem Ich und dem Du.

Das scheinbar keinen Sinn Ergebende

Wer die Atommacht hat, hat das Ende (der Welt?) in der Hand. Automatisch erscheint auf meinem (inneren) Bildschirm die erkenntnisschwangere Anekdote von J.R. Oppenheimer, der selbst mit dem erotisch aufgeladenen Dingbums durch die Gegend fuhr, wohl wissend, an was er da gebastelt und was er Wertvolles von sich verkauft hatte, damit er selbst, der gewordene Halbgott, sich dort in gewaltigem Orgasmus geistig gespiegelt sehen konnte. Da fiel ihm nur noch die Bhagavad Gita ein, wo der Gott sagt, dass er dir Kraft ist, die alles raubt, Erschütterer der Welten. Das musste Oppenhauer nun offensichtlich ausprobieren. Nun gibt es eine Menge Männer mit diesem gefährlichen Spielzeug in der Hand, die alle dem narzisstischen Schöpfungsmythos verfallen sind, und kein Preis ist ihnen zu hoch. Es gilt, die Anderen zu kontrollieren, da vergisst man leicht, wer man selbst wohl ist, und kommt letztendlich an die heikle Frage gar nicht mehr ran. Und sie gehören in diesem gruseligen Spiel dann eben auch zu ihrer Gruppe und glauben, ein Gesicht verlieren zu können, das es niemals gab. Doch der Preis, den dieser Vernichtungswille fordert, ist sehr hoch. Das bisschen Amor, was noch übrig war, verzieht sich, erschreckt von dem lautlosen Grauen. Sind wir die Herren und Herrinnen der Welt, gekommen, Kontrolle zu übernehmen über Maus und Blatt , um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen? Aber vielleicht hat das Geheimnis gar keine Spur, sondern ist nur sich selbst und den Bedingungen unterworfen.

Irgendwann kann jede/r mal steckenbleiben in einem Gedankenkonstrukt, das man eine Weile für Realität hält und dann gegebenenfalls auch wieder loslassen kann, meistens nur, um im nächten System zu landen. Außerdem ist die Frage, ob überhaupt ein Ort außerhalb oder jenseits von Systemen existiert, noch nicht beantwortet. Das wird wohl eher geistiger Natur sein, da die Materie an das dualistische Prinzip gebunden ist. Sind Geist und Körper stark gebunden an eine Idee, kann man von Glück sprechen, wenn das eine gute Idee ist. Ist die sogenannte gute Idee nur auf den Eigennutz ausgerichtet, kann das enormen Schaden anrichten, wie wir jetzt sehen im internationalen Ideensalat, der zu ideologischen Verkörperungn führt. Und man nun z.B. mehr Atomwaffen braucht oder aber zerstören muss, und wo und wenn diplomatische Künste versagen. Was fühlen? Ja, zum Beispiel sind da doch im „bösen“ Land Iran diese vielen Frauen, die trotz Todesgefahr um ihre Freiheit gekämpft haben, also die selben Frauen, die in der Ukraine und in Russland und in Israel undsoweiter um ihre Freiheit kämpfen, das ist ein anderer Kampf, Kriegerinnen im Schatten der Ohnmacht. Man kann tatsächlich ermüden, aber es hilft nichts. Letztendlich ist es immer einfach, wie es ist. Aber um diesen Satz richtig zu verstehen, braucht man viel Mühe und Praxis im Leben. Und auch dann: ohne Garantie.

Dieses Bild habe ich aus dem Netz gefischt, es gehörte zu einem Artikel, der Aussage machte darüber, warum man unter Herrschern oft Narren findet. Also Narren, die sich selbst nicht so sehen, im Gegensatz zu Narren, die sehr wohl der weise Berater eines Königs sein können, aber nicht der König selbst werden, weil weise Narren die royal tricks nicht draufhaben. Auch um ein rechtschaffener Herrscher zu sein, es soll sie gegeben haben, muss man dafür sehr viel Begabung mitbringen, denn das Spiel gilt als Himmel, ist aber eher Höllenbetrieb. Und weil der kosmische Generator nun einmal auf vollen Touren läuft, erlaubt man sich, das Ganze mal als ein Klassenzimmer zu sehen, oder von mir aus als eine Universitätsvorlesung. Man schaut also (in dieser speziellen Zeit) zum Beispiel auf die amerikanische Politbühne und kann lernen, dass gerade so ein Narr dort auf dem Thron sitzt. Der denkt, er kann das Volk im Zaum halten und so verunsichern, dass sie das von ihm Gewünschte machen. Nun ist es aber so, dass er bei seiner eigenen Waffenparade, die er sich zum Geburtstag geschenkt hat, einschläft, während im ganzen Land gegen ihn protestiert wird. Nun muss die Verdrängung zwanghaft werden. Schließlich gibt es immer noch genug, die behaupten, der Präsident hätte Kleider an. Luzifer, der einstige Lichtträger, nimmt die verkauften Seelen entgegen. Da sitzen nun auf der Vip Tribüne eine Menge Hüls:innen zusammen und wissen genau, dass es schon kippt, vielleicht schon gekippt ist, das neu erdachte Spiel für Hardcore-Gamers, die glaubten, die Fäden in der Hand zu halten. Um diese Art von Narr zu werden, muss man irgendwann und irgendwie schon mal so tief gekrochen sein, deswegen bringt man es oft in Kontakt mit dem Vater/Sohn Konflikt, nur darf man sich hier ohne psychologische Schulung nicht mitreißen lassen. Man kann allerdings stocknüchtern bedenken, dass hier etwas von großem, noch unüberschaubarem Risiko in Gang ist, das der Weltbevölkerung die kollektive Narrenkappe aufsetzen will. Nicht mitmachen!.

Frank Herbert

I must not fear.
Fear is the mind-killer.
Fear is the little-death
which brings total obliteration.
I will face my fear.
I will let it go under me
and through me.
Then I will turn the inner eye
and watch its path.
Where the fear has gone,
there will be nothing.
Only I will remain.

aus: Dune


Samstag (Shani Dev)

Im Paradies klingelt das Telefon. Petrus, der Atmosphärenexperte, schickt einen Cupid (Amor) hin, da die bekannterweise mit Klagen gut umgehen können, und geklagt wird viel an dieser Social Media Strippe. Diesmal ist es eine stocknüchterne Info. Ein neuer Krieg ist ausgebrochen. Großvater, warum machen die das. Der Großvater weiß es auch nicht, wodurch der Kleine lernen kann, dass man nicht alles wissen kann oder muss. Und im Paradiesgarten hat man mit Therapiehütten keinen Jubel erzeugen können. Aber jede/r rätselt gerne ein bisschen vor sich hin, hat man doch aus dieser Perspektve einen recht guten Überblick über das fortwährend sich selbst erzeugende Script. Es fällt auf, dass vieles zertrümmert daliegt. Gerade waren es noch Schlafzimmer und Küchen und alle Arten von Gemeinschaften, Wünsche und Träume, jetzt nur noch Trümmer. Neuer Krieg, neue Verstümmelungen, neue Vergewaltigungen, neues Besitzen von dem, was keinem gehört. Den Geist verseuchende Machtspiele gaukeln eine Farbenpracht vor, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Was aber ist die Wirklichkeit. Doch der Amor lässt nicht locker. Großvater, fragt er noch einmal beharrlich den berühmten Schlüsselträger, warum machen die das. Doch der Großvater, Ehre sei seinem weißen Haupt, bleibt bei seinem Nichtwissen. Denn wenn er wüsste, warum die das machen, wäre er ja nicht der Hüter der Pforte.

gleichzeitig

Gleichzeitig ist so viel tief Menschliches im Gange, so viel Mühe und Einsatz für Andere. Heerscharen von Helfer:innen und Held:innen, deren Namen kaum einer kennt oder kannte, so viel Einsatz für gutes Gelingen. Man muss sich auch daran manchmal erinnern, und dass Licht und Schatten sich ständig gegenüberstehen, und oft gibt es an dieser Schnittstelle Grenzen, die zu Entscheidungen und dann zu Resultaten führen. Auch das Dunkle hat seine Anziehungskraft, denn tief geht es hinunter und wohl dem oder der, der oder die mit Laterne unterwegs ist. Da kann eine Quelle sein mit erfrischendem Nass, oder aber es bietet ein nebelhaftes Durchwandern des Unbewussten. Vielleicht hausen dort die seltsamen Träume, die wiederum Stoff sind für Surrealismen. Es kommt darauf an, was wir verstehen möchten, und über welchen Weg. Die Konzentration nach oben, also hinein in die Vertikale, scheint erst einmal leichter zu sein. Doch was ist das Oben? Wohnt dort ein Gott, und ist da Frieden mit all den anderen Göttern, oder geht es da gar ähnlich zu wie hier unten, sodass man immer auch von oben her antworten kann, aber natürlich nicht muss. Auch in den Schattierunge ist es anstrengend, zwischen dem Ja und dem Nein. Ich denke, das Gute hängt nicht von einer Bestätigung ab, es wird eher beiläufig erwähnt, sonst verliert es seine Kraft. Es geht um die Kraft des Selbst-Verständlichen, die keiner Kontrolle unterliegt. So kann man manchmal etwas so tief und jenseits des Wortes verstehen und empfinden, sodass die Angst sich verzieht und Wahrnehmung des erweiterten Raumes ermöglicht.

Im selben Ausmaß, wie die derzeit in einigen Ländern regierenden Finsterlinge ihre Show gestalten, müsste eigentlich auf der anderen Seite etwas Helles erscheinen. Vorausgesetzt, man erfährt die Welt oder das Universum als unter einem gewissen Gesetz funktionierend wie dem Gesetz der Ausgleichung, von Ursache und ihrer Wirkung. Nun steht desem übergeordneten Gesetz der/die Einzelne gegenüber, und da leben wir alle unser Leben auf die eine oder andere Weise, dann ballt es sich zusammen, dann löst es sich wieder. Wenn Bedrohlichkeiten zunehmen, sammeln sich Gegenkräfte. Eigenes Denken ist (mancherorts) erwünscht. Man erkennt mit Schrecken die Relativität des Intelligenten, das von beiden Seiten sehr unterschiedlich genutzt werden kann. Auch der Wunsch oder der Trieb oder die Notwendigkeit, bei der globalen K.I.-Party unbedingt dabei sein zu müssen, kann Teil eines Planes zur freiwilligen Selbstvernichtung der Planetarier:innen sein. Who knows. Man kann immerhin außer der Drama-Betrachtung zum Beispiel des Geistes Kind sein, bzw. des Geistes vor sich hinreifender Samenkern.

Gestern abend hatte ich ein Gespräch mit einer Freundin aus San Diego, und natürlich ging es um diese Ausschreitungen in Los Angeles. Sie ist Teil einer Gruppe von Leuten, die Essen in Häuser bringen, in denen verängstigte Migrant:innen sich nicht mehr trauen, auf die Straße oder zur Arbeit zu gehen. Schlimm ist, dass auch das nur eine inszenierte Show der amerikanischen Regierung ist. Nicht nur, um von anderen Problemen oder Plänen abzulenken, sondern auch um d a s zu erreichen, was sie wirklich vorhaben. Das folgt genau der gleichen Blutsäuberungsideologie, die immer mal wieder ihr unheimliches Haupt hebt und wie besessen und von allen guten Geistern verlassen von einer Macht träumt, die über alle Götter hinausragt. Und es muss ja an sich nicht schaden, wenn kein Gott zum Schutz mehr gebraucht wird, nur: wer übernimmt nun die Verantwortung, und für was und für wen. Und es sieht auch zur Zeit so aus, als wollten all diese Herren auf den hohen (politischen) Sitzen selbst, also ganz persönlich, Gott sein. Und was sie nicht alles anstellen dafür! Soll man weinen, oder darf man lachen? Nur sind das Szenen im Drama, wo der an menschlichem Tun Verzweifelnde vom Wortlosen überwältigt wird. In Raumschiff Enterprise (Next generation) gibt es eine Szene, in der ein dunkler Herrscher Captaion Picard zwingen will, auch durch Folter, dass er statt der vier Lampen, die da waren, behauptet, es seien fünf. Aber er sagt es nicht, weil er sonst ein Opfer geworden wäre. Zur Zeit wird so viel falsche Aussage serviert, dass man sich trainieren muss, d a s, was man als wesentlich betrachtet, nicht aus den Augen zu verlieren. Die Sehschärfe einstellen, auf das persönliche Umfeld achten.

Und weiter geht’s im großen Welttheater, von jedem Stuhl aus hat man gute Sicht, nach außen und nach innen. Als Bürgerin irgendeines Landes ist man natürlich froh, wenn zum Beispiel die politischen Bewegungen einigermaßen überschaubar sind. Schließlich reißen sich Menschen um diese Jobs und sie und wir gehen davon aus, dass sie ihr Bestes geben, vor allem, wenn scheinbar unlösbare Konflikte nach Antworten rufen. Aber dann gibt es ganz andere Dimensionen, oder Systeme, die unter Umständen den Verlauf der Geschichte drastisch verändern können. Sodass man plötzlich erkennt, dass sich tatsächlich eine neue Weltordnung zu bilden beginnt, die u.a. auch ‚vibe change‘ genannt wird. (Palantir. Siehe Peter Thiel), eine radikale Veränderung der globalen Atmosphäre also, die von einem bestimmten Triebwerk aus geschaltet wird, wo die Besessenheit von der Idee radikaler Freiheit durch den Besitz von unvorstellbar vielem Geld für die an diese Ideologie Glaubenden völlig normal ist. Durch Donald Trump ist das Unvorstellbare vorstellbar geworden, obwohl auch der nur eine Marionette in den Händen anderer ist, die im Hintergrund die Fäden ziehen, und meistens kennt man sie gar nicht, denn sie treten nicht in Erscheinung. So nennen sich die Strippenzieher im Hintergrund der amerikanischen Politik Vertreter von ‚dark enlightenment‘. Das ist schon bemerkenswert, denn sie sind intelligent, eine sehr durch Machthunger geschärfte, kaltblütige Intelligenz, die im wahrsten Sinne über Leichen geht. Und da landet man ganz schnell wieder in der Erkenntnis, dass sich bestimmte Phänomene doch immer wiederholen, mal in Braun, mal in Rot, mal in Schwarz. Was neu ist, ist die Offenheit, mit der die Dunkelheit als radikale Lichtsphäre verkauft, diskutiert und kommentiert wird, allerdings auch keine Lösungen anbietet. Und gibt es denn eine? Und wofür? Und wo kann man ansetzen? Und wo ist Gegenkraft wirklich verankert?

Wir hatten einen Freund aus Indien zu Gast, und wenn man das Glück hatte oder hat, ein weiteres Land außer dem eigenen kennen gelernt und geliebt zu haben, ist es immer eine große Freude, jemanden von dort als Gast zu haben. Man kann Dinge austauschen, die ansonsten selten zur Sprache kommen, und sich an dem erfreuen, wo die Verbindungen sind. Natürlicherweise wird von den klimatischen Bedingungen, den Ritualen und Glaubensebenen her das Blut gefärbt, aber es gibt auch immer die Ebene des Menschseins, die sich frei halten kann von den Schattierungen oder überhaupt der Anwesenheit von Meinung. Anil übrigens, unser Gast, Programmierer, nannte ganz oft die Smartphones (oder tablets, oder iphone etc) sowas wie eine freundschaftliche Begleitung, und unsere freundschaftlichen Begleiter lagen auch immer herum, man ist ja zusammen ein endlos und unermüdlich einzusetzendes Weltwissen. Und dadurch entsteht auch die Verbindung, jede/r hat sie jetzt in der Hand, es kommt nur auf das Übliche an: wie setze ich es ein, dieses neue Instrument, das gleichzeitig Waffe ist in der Hand der Menschheit. Indien ist in jeder Hinsicht auf dem Vormarsch, wenige schauen hin, es ist noch zu fremd und kann sich dadurch ungehindert entwickeln. Über Narendra Modi muss ich mich zurückhalten, denn wir sehen das notgedrungenerweise doch sehr anders, denn Modi ist für mich nur ein weiterer Diktator, für viele Gläubige aber ein Gott. Andere Götter entstehen, auch in den Werkstätten und Korridoren der Dunkelheit, wo das Weltendrama seine Gegenspieler ausbildet im Rausch sehr kalter Existenzen. Aber wir sind ja auch eine Art Gegenspieler:innen mit unseren antiken Wurzeln und dem tausenjährigen Staub im Haar. Doch was heißt schon ‚tausend‘ im raumlos -und zeitlos geschenkten Ablauf des Spiels, wo wir unterwegs sind mit uns selbst und den Anderen.

o passado

O passado continua a ser passado –
Das Vergangene bleibt vergangen

Die Frösche singen im Teich.
Weich weht der Wind über das
Palmenblatt. Es schenkt dem
Auge die Sattheit des Nus, das
Vergangene bleibt vergangen.

Tief kann sie sein, die Welt. Wir
sitzen in ihr und liefern das uns
mögliche Gut. Die Sonne wirft
ihren großzügigen Schatten auf
das wandernde Ich und das Du.

Ungefragt weicht das Fremde,
und die Tiefe wird Raum.
Die Frucht reicher Stunden
fällt vom Geisterbaum.

Auf jeden Fall kann man im sogenannten Außen den menschlichen Herdentrieb ganz gut erkennen, da für jede/n von uns ein gewisses Maß an Anpassung angebracht ist. Dann liegt es an uns zu sehen, welche weiteren und unter Umständen weitreichenden Entscheidungen für uns persönlich akzeptabel erscheinen. Es gibt winzige, mittelgroße und sehr große Entscheidungen, die uns permanent im Wechsel abverlangt werden. Von wem? Klar, von uns selbst, aber nicht nur. Permanent kommt einem entgegen, was man noch nicht gesehen hat, obwohl wir alle den Drang spüren, oder aber die Notwendigkeit, diese Vorstellung des sich Wiederholenden zu kultivieren. Denn es braucht Kraft, das Ungewisse wirklich zu akzeptieren, obwohl es nie eine Sicherheit gab oder gibt. Die Scheinbarkeit der Dinge also, eingebettet in die Relativität der Zeit. Ich frage mich immer mal wieder, ob es nicht doch einen Ausgang gibt aus der Matrix und bin mir klar darüber, dass das nur geistig geschehen kann. Aber vielleicht ist ja schon Exit, und dann auch noch ohne das Wort.

Unterwegs begegnet man meist vielen anderen Menschen, die aus ihrer eigenen Art zu sein heraus bestimmte Ordnungen bilden und vertreten. Und so sieht das Leben, vor allem in den beliebten Ferienorten, immer so schön fließend aus, während der entspannte Blick auf einmal das Dahinterliegende wahrnimmt, oder aber ganz wenig Dahinter wahrnimmt. Klar, man sieht sie alle zum ersten Mal und vergisst leicht, dass wir alle uns in der Mitte unseres Schicksals bewegen, egal, wie bewusst oder unbewusst das Leben gelebt werden kann. Nein, natürlich nicht egal, denn das Bewusstsein, taugliches Werkzeug, kann einem, je nach Einstellung, doch bessere Zeugenschaft des Dramas bieten, wenn man daran interessiert ist. Irgendwo am Meer in Portugal, wo berühmte Felsenstrukturen unzählbare Smartphoneclicks ins Leben rufen, fiel mein Blick von oben an der Mauer hinunter auf den Badestrand, und dort lagen sehr viele Körper wie Sardinen in der Sardinenbüchse nebeneinander und wirkten einen Nu lang wie ein Computerspiel, durch das man die künstliche Intelligenz bewegen lernt. Und dann habe ich natürlich verstanden, dass ich nie wirklich Ferien machen konnte, denn es gab selten etwas, von dem ich abschalten musste. Aber klar, wer gestaltet sich nicht gerne mal ne Pause in den anstrengenden labyrinthischen Prozessen. Ja, und dann lebten wir auch ein paar Tage in einem Paradiesgarten, wo reife Früchte auf dem Boden lagen, Epikur war nicht weit. Das, was nicht Hölle ist, hatte Raum. Nicht nötig, mehr zu wollen als das, was da war.

hier

wieder hier

Zurück aus Portugal streift das Auge über die inneren Bilder. Erstaunt erlebt man wieder einmal die Fähigkeit des Geistes, sich überall hineinzudenken und hineinzusehen, in Felsen, Bäume, Menschen, in ein Vorwärts und ein Rückwärts, und dieses lebendige Treiben bietet Möglichkeiten, für die man sich entscheiden kann, aber nicht muss. Und doch erscheint man vor allem beim Reisen sichtbar auf der Weltbühne, man ist Fremdling in der Fremdenwelt. Und da genau kann man dann erfahren, wer man selbst ist, eben als Zeugin der eigenen Bewegung. Hat man kurz mal die Heimblase verlassen, um z.B. die Haut zu bräunen, oder öffnet sich der Blick einfach hinein in die Erweiterung dessen, was man sonst nicht sieht. Das Essen ist anders, die Sprache ist anders, man kann sich, beziehungsweise habe ich mir eine portugiesische Wortschatzkiste gebastelt, gesegnet seien die Übersetzer-Apps. Und die schönen Bäume und das Blau des Himmels, und Störche! Bei all dieser Schönheit fällt auf, dass ein Großteil der Menschheit, wo auch immer sie sich aufhält, ohne die ständige Nähe und Benutzung des Smartphones gar nicht mehr vorstellbar ist, und gemeinsam mit den Tätowierungen zum neuen Normal (Mensch&Smartphone) gehört. Da man den Sog ins scheinbar Unvermeidliche selbst kennt, ist es hilfreich, ein lockeres Projekt zu erfinden, das einem Reflektion ermöglicht und Zugang zum Unbewussten. Es ist ja erstaunlich, dass die Welt voller Überraschungen steckt, die man allerdings nur genießen kann, wenn man sie nicht zur Anregung braucht. Und ja!, man trifft auf freundliches, menschliches Verhalten, es ist ja erst Mai, der Wonnemonat. Da kann man in Portugal die Störche in ihren Nestern betrachten, was wiederum den Kinderblick in einem hervorlockt.