Zurück aus Portugal streift das Auge über die inneren Bilder. Erstaunt erlebt man wieder einmal die Fähigkeit des Geistes, sich überall hineinzudenken und hineinzusehen, in Felsen, Bäume, Menschen, in ein Vorwärts und ein Rückwärts, und dieses lebendige Treiben bietet Möglichkeiten, für die man sich entscheiden kann, aber nicht muss. Und doch erscheint man vor allem beim Reisen sichtbar auf der Weltbühne, man ist Fremdling in der Fremdenwelt. Und da genau kann man dann erfahren, wer man selbst ist, eben als Zeugin der eigenen Bewegung. Hat man kurz mal die Heimblase verlassen, um z.B. die Haut zu bräunen, oder öffnet sich der Blick einfach hinein in die Erweiterung dessen, was man sonst nicht sieht. Das Essen ist anders, die Sprache ist anders, man kann sich, beziehungsweise habe ich mir eine portugiesische Wortschatzkiste gebastelt, gesegnet seien die Übersetzer-Apps. Und die schönen Bäume und das Blau des Himmels, und Störche! Bei all dieser Schönheit fällt auf, dass ein Großteil der Menschheit, wo auch immer sie sich aufhält, ohne die ständige Nähe und Benutzung des Smartphones gar nicht mehr vorstellbar ist, und gemeinsam mit den Tätowierungen zum neuen Normal (Mensch&Smartphone) gehört. Da man den Sog ins scheinbar Unvermeidliche selbst kennt, ist es hilfreich, ein lockeres Projekt zu erfinden, das einem Reflektion ermöglicht und Zugang zum Unbewussten. Es ist ja erstaunlich, dass die Welt voller Überraschungen steckt, die man allerdings nur genießen kann, wenn man sie nicht zur Anregung braucht. Und ja!, man trifft auf freundliches, menschliches Verhalten, es ist ja erst Mai, der Wonnemonat. Da kann man in Portugal die Störche in ihren Nestern betrachten, was wiederum den Kinderblick in einem hervorlockt.