Es darf, und vielleicht muss es einen immer mal wieder aufs Neue verwundern, wie es möglich ist, dass e i n Mensch, also e i n Mann im Alleingang so viel Unheil anrichten kann wie dieser fake king in Amerika. Wohlgemerkt!, es ist Welttheater, und ein großer Teil des (jeweiligen) Volkes hat einfach mitgespielt, auch weil das Simple verständlicher scheint als das Komplexe. Das Komplexe ist ohne Leidenschaft nicht zu verstehen. Der Geist muss forschen wollen, aus was das Dahinter besteht. Und dann bietet diese Forschung auch noch Überraschungen an und Rückschläge, und Einsichten über die Begrenzung des zu Wissenden, wie es uns die klugen Alten vorgemacht und erzählt haben, und schon damals gerne dem Schauspiel frönten, gab es dort doch fast alles, über was man gerade nachdachte und immer noch nachdenkt. Aber ist das nicht ein furchtbares Zeugnis des Weltverbandes, dass so ein dummer Kerl so viel Macht haben kann, und alle schauen der Tragödie zu, und sind vollkommen machtlos. Schon wünscht man sich heimlich einen Damon, den Dolch im Gewande, und dass es diesmal klappen täte, aber halt!, das wäre noch schlimmer, denn dann käme nicht nur J.D.Vance hinterher, sondern ein ganzes Heer von machthungrigen Schleichern käme hinterher. Denn der Tyrann umgibt sich ja nicht mit den Besten, sondern mit denen, die noch unter seiner Würde liegen, bis sie bereit sind, noch tiefer zu kriechen. Ja, das ist alles nicht gut, und man fühlt für Menschen wie Selensky mit dieser hilflosen Scham der Zeugin, die nicht einschreiten kann in die Missetat.
Schon eine ganze Weile ist es her, dass keine Klagen über das von mir Erlebte sich in mir regen. Eine Ahnung wird wieder entfacht, dass es wohl zu erreichen ist, einfachen Herzens zu gehen, heraus aus der dunklen Umarmung der Nacht. Der Tag, der von Vielem Geschmähte, kann nun langsam, zu allen Stunden, sich wieder sehen lassen. Sei es auf Straßen, sei es auf Bahnstationen, Flughäfen oder all den unzählig vielen, verschiedenen Orten der Erde, auf denen wir gehen und stehen, da will ich, dass mein Gesang niemals endet, und meine Besonnenheit niemals aufhört zu sein, und meine Heiterkeit und meine Freude am gelungenen Spiel. Denn Liebe kann sich nur frei bewegen, und es hängt nun von mir ab und meinem Tanz, dass ich ganz furchtlos bleiben kann und hingegeben an die lebendige Quelle.
Wohlan!, da strömen die Menschen und auch die Staatsoberhäupter, vielleicht auch eine Staatsoberhaupterin dabei, und geben d e m die Ehre, der es geschafft hat, einen außergewöhnlich guten Ruf zu haben. Auch wenn im Hintergrund sicherlich viel gemunkelt wurde, war er, der Papst, doch darauf bedacht, so viel wie möglich bei seinem eigenen Weg zu bleiben, das kann Macht ja auch. Vor allem d i e, die dem absolut Nebulösen eine Präsenz verleihen, dem Göttlichen also eine Form geben, an die man als Gläubige/r glaubt, einen Halt finden zu können, sind bereit, den eigenen Zugang und die Grenze der erfahrbaren Wirklichkeit einem scheinbar größeren Narrativ zu opfern. Es gibt dem schwer Verständlichen eine Sprache und sorgt dafür, dass man als Lamm einen Hirten hat, der die Sache im Auge behält. Und es ist schwer, mit dem offensichtlich Unfassbaren, in das wir eingebettet sind, umzugehen, ohne den Verstand zu verlieren. Leider führt es innerhalb von religiösen Gruppierungen oft dazu, dass gerade dieser gerne aufgegeben wird, obwohl der Verstand doch nur eins der Lichter ist, die uns als Instrumente zur Verfügung stehen, um Zeugenschaft des Weltgeschehens zu leisten. Mich interessiert und erfreut im Kontext dieses ehrwürdigen Todes des Papstes vor allem, dass er zeigen konnte, wie man auch in solchen Höllen wie dem Vatikan als glaubwürdiger Mensch leben kann, und dass es tatsächtlich das Leuchten des Einfachen gibt.
Auch als Nicht-Christin war ich sehr berührt vom Tod des großen Mannes. Ein ‚Mensch‘, sagten sie dann von ihm, war er. So, als wäre (oder ist) Menschsein, wenn es gelingt, eine hohe Auszeichnung, die auf höchst eigenwillige Weise erreicht wird. Oder häufiger gar nicht, denn irgendwie steckt meist der machthungrige oder überhaupt der hungrige Geist irgendwo drinnen und vergisst, dass er den Weg versperrt, zu dem man eigentlich wollte. Und dann die Kreaturen, die um solch einen Sonderfall ‚Mensch‘ herum sind. Und wird der nächste Vater der 2 Milliarden Schafe auch wieder ein Mensch sein? Der Verbrechern die Füße gewaschen hat undsoweiter, vielleicht gar aus purer Demut. Dass man es ihm zugetraut hat, stimmt großzügig zu allen Menschen hin, und eine tiefe Trauer kann einen ergreifen, eben dass es d a s doch gibt, das erhabene Menschsein auf allermenschlichster Ebene. Da neigt man doch gerne mal den Kopf vor dem guten Beispiel, bis hin zum letzten Atemzug, am Ostermontag also. Und klar gehen da die Mauern der Religionen auf, und wenn man hineinschaut in das Tiefste der Tiefen, dann ist das Menschsein doch allen gemeinsam. Aber wenn einer wirklich bei sich angekommen ist und identisch mit dem Lebensplan, dann ahnt man und kennt auch teilweise die Mühen des verborgenen Wesens.
Irgendwie muss ich vermutet haben, dass meine ursprünglich tiefe Begeisterung für technischen Fortschritt sich halten würde, also über Isaac Assimov hinaus und über Raumschiff Enterprise hinweg, und nie hinein in irgendeinen Phantasiekram, aber doch hinaus in fremde Welten, why not, wo das Dortseiende noch nie einen Menschen gesehen hat, oder wir Humanoiden sowas noch nie besichtigen konnten. Und auch das konnte in den eleganten Räumen des Raumschiffs Enterprise und seinem klugen Captainkopf, eben Patrick Stewart, ein Shakespeare-Spieler, dem Erwachsenenherz Freude bereiten und sich sehr wohl mit philosophischem Gedankengut verbinden lassen. Aber nun lässt sie radide nach, die Begeisterung für künstliche Intelligenz, beziehungsweise die künstliche Existenz, denn darauf läuft es doch hinaus. Obwohl das vielleicht für eine Weile ganz spannend sein kann, mit Raumanzügen in der verpesteten Welt, wo in gemäßigt emotionaler Technoform manches sich angenehmer zu leben anbietet. Und klar, wir machen auch diesen Deal, der alles verspricht und keiner weiß, was er hält, und ob der Preis nicht doch zu hoch ist? Nun kommt es mir so vor, als sei es im Menschen angelegt, sich selbst abzuschaffen, wenn die Zeit dafür reif ist. Irgendwann fallen die Früchte der Verhandlungen und die Früchte des Umgangs mit dem Angebotenen. Dieses tiefe Empfinden einer schwer verständlichen Gerechtigkeit kann einen nervös machen, solange es noch um den eigenen Hals geht. Wenn das vorbei ist, erfasst man langsam das Ausmaß der Freiheit.
Es ist ein gesetzlicher Feiertag, aber von der Geschichte her gibt es nun wahrlich nichts zu feiern. Deswegen konzentriert sich das Business mehr auf Fisch und dann die Hasen und die Eier. Bei den letzten, mit dem Stoff tief verbundenen Christen geht es vermutlich sehr feierlich zu, denn die Geschichte ist in den Leidensweg der Menschheit einbetoniert. Ich meine das Leiden, das Menschen von anderen Menschen zugefügt wird. Haben wir verstanden, was das bedeutet? Auf dem ‚Bild des Jahres‘ sehen wir einen Jungen aus dem Gaza-Streifen, dem beide Arme amputiert werden mussten. Er soll seine Mutter gefragt haben, wie er sie denn jetzt umarmen soll. Es ist die grausam peinigende Grenze des sich Hineinversetzenkönnens, die nur wenige Dichter überschreiten konnten, ohne unglaubwürdig zu werden. Und doch wird es immer wieder getan und gesagt und kommentiert, von uns, den noch Lebenden. Es ist einerseits schwer, die betäubende Opulenz der religiösen Riten zu ersetzen, da sie eine Art Aufgehobenheit anbieten und oft genug auch erfüllen. Zum Beispiel wenn man bereit ist, ein Kind zu sein und zu bleiben, ohne durch die individuelle Reifung des eigenen Weges zu wandern. Andrerseits muss gar nichts ersetzt werden, nur Entsprechendes gefunden. Also etwas, das beides kann: das Alleinsein zu respektieren, und das zweifellos Gemeinsame unter uns allen zu fördern, wie soll’s gehen, wenn nicht durch Wachheit und Praxis. Ach ja, Jesus, dem würde es heute auch nicht viel besser gehen, vielleicht in eine Heilanstalt buxiert, den Unruhestifter, oder weil nemand ihm glauben würde, dass er Tote zum Leben erwecken kann, oder über die Oberfläche des Wassers laufen. Und das ist das Problem mit den Schriften, dass sie keinerlei Hinterfragung dulden, denn wo kämen wir dann hin. Auf jeden Fall kämen wir auf einen von ambitionierten weltlichen und religiösen Herrschern ungern gesehenen der möglichen Wege in die Selbstbestimmung.
April 17, 2025
An english song, sung by Nooriam Nahtlos
All the fortune that I experience here is completely beyond my deepfelt capacity. Freely walk I therefore in my chosen home-town as a ghost-guest of the cosmic showdown. As much as heads can figure that they know me, noone has really questioned my own ideas of me. This is exactly why it feels so free inside of me. inside of me, in sight of me. Accompanied by fortune’s: Let-it-be.
Wie wird man etwas los? ist eine der unsterblichen Fragen, die sich immer mal wieder von ihrer Angestaubtheit befreien und auf etwas Bestimmtes zutreffen. Die Frage kann ja auf ziemlich vieles zutreffen, sei es eine Erkältung, eine Romanze, eine Leiche, eine Bedrücktheit undsoweiter, ach ja, Moment, Trump habe ich jetzt glatt vergessen auf dieser lockeren Liste, ein gutes Zeichen. Aber gerade durch ihn ist ja die Frage wieder so aktuell geworden. Oft lässt man etwas zu oder holt etwas heran, was man innerhalb bestimmter Zusammenhänge glaubte, haben oder erleben zu müssen, und dann: was damit anfangen. Oder die halbe Bevölkerung eines Landes wählt eine menschliche Form, die ihnen vorkommt wie ein Gott, nur um etwas später erkennen zu müssen (wenn überhaupt), dass sie einer Phantasiefigur verfallen sind, die nun an ihnen und ihrem Leben zerrt wie ein Alptraum, der sich vor den Augen als greifbare Realität auflöst. Das muss auch den Attentätern wie Stauffenberg um Hitler herum so gegangen sein, dass die Frage, wie man diesen Irren wieder loswird, immer dringlicher wurde. Wenn die lange und gerne übersehene Abwärtsspirale einmal in Fahrt ist, müssen sich bereits Taumelnde entscheiden, ob sie noch abspringen können oder mit untergehen im Sog des vergifteten Allgemeinwohls. Wenn manche dann trotzdem wissen, was sie tun, werden sie später, tot oder lebendig, als Helden gefeiert. Die Heldentat war, trotz des dumpfen Schleiers der Selbsttäuschung dann doch noch das klare Bild vor Augen holen zu können, das im Hintergrund bereits zögernd angelegt war. Wie wird man etwas los, was einem nicht guttut. Vielleicht muss man, um das erkennen zu können, die Idee des Gutseins an sich loslassen.
Markus Söder auf Instagram als K.I.-gesteuerter Makebeliever-Lieferant
Natürlich wusste ich schon, dass klimabedingte Hochs und Tiefs Namen haben, das kann man ja kaum überhören. Nicht wissen tue ich, wer diese Namen wählen darf oder muss, und ob es dabei eine Lotterie gibt oder ein Auswahlprinzip. Und ganz neu höre ich auch, dass dieses Jahr die Tiefs männliche Namen haben, das wechselt wohl immer, passt aber, finde ich, ganz gut in dieses Jahr rein. Jede/r hat die Freiheit, eigene Verbindungen herzustellen, und so sehen wir oben im Bild eines dieser männlichen Tiefs, verkörpert von dem K.I.-generierten bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Er weilt zur Zeit, wie man deutlich sieht, in Indien, und fühlt sich wie immer: pudelwohl. Dass er dieses fake Photo auf seinem Instagrammaccount gepostet hat zeigt, dass er hier eine größere Herausforderung erspürt hat, die die politische Ebene noch übersteigt. Klar, bayerischer König zu sein ist auch nett, aber wo ist die sichtbare Krone? Nein, er wittert im fernen Zwiebelturmtempelland mit den vielen Mittellosen eine erhabene Chance, sein Image, gut trainiert im Karneval nach allen Seiten hin, aufzupolieren, denn das ist jetzt ja möglich. Du nimmst einfach deinen eigenen Kopf und setzt ihn auf die Schulter eines Heiligen und schwupps!, hast du was für die Zukunft getan, aber ja, natürlich für die eigene. Im heiligen Land weilte er und wird als ein Andrer wiederkehren, wahrscheinlich mit neuen Deals in der Tasche über die Befreiung von der amerikanischen Versklavung. Holy shit!, das wird in Indien gut ankommen, denn wer spielt nicht gern mit…ja wo und mit wem eigentlich? Wo spielt man denn am besten mit? Oder gar nicht? Oder doch?
In Indien, dachte ich gerade, kam die Idee des zu (s)einer Religion sich bekennenden Hindus gar nicht auf, da Gott und Götter die anerkannten Vorgesetzten sind. Das kann einerseits ein universales Gefühl von Aufgehobenheit im Großraum bedeuten, hat andrerseits aber wie alles Helle eine tiefdunkle Schattenseite, die vor allem Muslime und Andersgläubige zu spüren bekommen. Dazu kommt, dass Hinduismus nicht wirklich eine Religion ist, sondern ein Lebensstil, mit dem die meisten hochzufrieden sind. Naja, das bröckelt auch schon in den letzten Jahrzehnten, und vielleicht kann man es schon heute eine leere Hülle nennen, die durch künstliche Intellgenz leicht zu steuern ist. Die Leichtgäubigkeit hinterlässt immer Spuren, genauso tief wie der Zwang. Bis das Blut die einst heiligen Treppen hinunterfließt. Und jetzt hier die wichtige christliche ‚Kar‘-Woche (‚kara‘ von Klage, Kummer, Trauer), wo getrauert wird um ein Schicksal, von dem alle wissen oder zumindest zu wissen glauben, wie es sich auf schrecklichste Weise entfaltet hat, und wo der Geopferte selbst nicht mehr wusste, warum er so verdammt gottverlassen war. Es wurde ja nie geklärt, so, wie viele schreckliche Dinge nie geklärt wurden und werden, weil sonst die Glaubenwollenden ihre Emotionen und ihre Rituale nicht hätten, und können auch so immer besser gesteuert werden. Und es darf die festgezurrte Story ja auch keine Fragen aufwerfen, ich meine persönlich, so wie: Hätte ich selbst da am Rande des Weges zugeschaut, wie sie den Gefolterten mit den langen blonden Haaren, den Unruhestifter, den Aktivisten, zum Kreuz haben das schwere Ding schleppen lassen, und haben ein bisschen gekichert. Insofern ist das natürlich auch immer eine moderne Geschichte, die sich die jeweiligen Menschen nachträglich wieder zurechtbasteln, damit man wenigstens von Einem sagen kann, dass er unsere Krankheit trägt und unsere Schmerzen…(?).
Aus der Asche kann einen vieles anschauen. Man pustet ein wenig, und schon schaut einen etwas anderes an. Ich liebe Asche, und vor allem der Samstag ist geeignet, um solche Dinge zu sagen. In Indien habe ich mich immer gegen bestimmte Substanzen gewehrt, die zum Beispiel eifrige Priester einem auf die Stirn drücken wollten, aber gegen einen Segen durch Asche habe ich mich nie gewehrt, beziehungsweise mir selbst das Aschezeichen die Stirn hochgestrichen. Als ich dann längere Zeit selbst im Tempel saß und verantwortlich war für den Tagesablauf, kam es zu einem Konflikt. Mütter brachten ihre Kinder, um von der Asche meines Feuers geheilt zu werden. Ich beklagte mich bei der Bruderschaft, die, eine Stunde zu Fuß entfernt vom Tempel, meinen Umgang mit dem Ganzen mit Argusaugen beobachteten. Sie legten mir die medizinischen Wunder der Asche vor Augen, sodass ich fortan winzige Päckchen mit Asche anfertigte, die gegen allerlei Leid helfen sollte. Im (heiligen) See schwamm oft die Asche der Toten, gemischt mit den zähen Überresten winziger Knochenteile. Asche kann man, wenn man möchte, sich selbst auf das Haupt tun und reinspüren, ob es was mit einem macht. Natürlich macht sie was mit einem, die Asche, denn sie ist endgültig, auch wenn sie in vielerlei Produkten verwertet wird. Auch in der Kunst. Mahadevi Akka, wandernde Poetin im 12. Jahrhundert in Indien) soll angeblich nur in Asche und in ihre langen, schwarzen Haare gekleidet gewesen sein. Als sie einmal bei höchst angesehenen, poetischen Würdeträgern eingeladen war, erschien sie in der Halle und wurde vom Dichter Basavanna empört gefragt, wie sie es wage, nur im Ascheoutfit vor Männern zu erscheinen, worauf sie antwortete: Ich sehe keine Männer. So viel kann Asche.
Das ist jetzt eine sehr schöne Übung für die Gehirne weltweit, inwieweit nämlich das einzelne Gehirn dem Beben von Börsen und Banken und Besitztum standhält, und dem Vertrauen in die Machenschaften der Regierung, wo der Wahnsinnige sich aufspielt und es ihm immer noch gelingt, dass die Ergebenen sich für seine Pläne einsetzen, an die keiner mehr glaubt, weil selbst die Dümmsten und die Klügsten dasselbe gesehen haben, sodass Angst sich breitmacht und einerseits zu Vernebelng, andrerseits zu unterschiedlichen Graden des Erwachens führt. Da, wo Erwachen stattfindet, ist es immer interessanter und kann bereichernd sein. Man fasst wieder etwas Vertrauen in die Vielen, die man gerne das Volk nennt, bis einem dann günstigerweise klar wird, dass man selbst dazugehört, was wiederum zu frischem Denken anregt. Man hat ja enormes Glück, wenn man den ganzen Zirkus einigermaßen gelassen beobachten und sich im Irgendwo bei Irgendwas, was gar nicht da sein muss, bedanken kann für die großartige Schulung, die man hier geboten bekommt. Meine Damen und Herren, das ist sie halt auch, die Politik, neben der Kunst und der Wissenschaft, eben eine große Bühne, auf der man von Akteuren lernen kann, wie Menschen sich unter bestimmten Bedingungen verhalten, und was hier zu empfehlen oder abzulehnen ist. Um den eigenen Lebensstil s o lenken zu können, dass man zwar die Abhängigkeit vom ganzen Schöpfungsprozess nicht leugnen kann, aber auch Möglichkeiten sieht, ihn frei und eigenmächtig zu gestalten. Ich meine, wer will schon in Trumps Haut stecken oder ihm gar…nein, das sage ich jetzt nicht, man muss eigene Grenzen auffahren. Aber ja, noch weiß es keiner, ob die Dämonentruppe siegen wird oder ein kollektives Aufbäumen der Vernunft sich dem Verrücktsein entgegenstellen werden wird. Nach wie vor wissen wir nur, dass wir da sind. Alles Weitere ist offen und fließt vor sich hin ohne Gutschein.
April 10, 2025
Hey!, Wanderin der Welten! Das Auge sieht dich auf dem Pfad des Unbegrenzten. – Der Alte Weg – Gedanken eines stillen Tempels. Gewissheit hier am Ursprung, dass Neuheit in dem Selbst entstehen kann und muss. Gewissheit, dass der Geist sich nährt von der Erinnerung an die Oase unseres Seins. Gewissheit, dass das Sich-wieder-finden auf der inneren Reise die Quelle birgt der Hochzeit des Feuers mit dem Eise
Ich möchte Dich. Quelle, unwiderstehlich finden in Liebe (warum auch immer verständlich werden für Menschen), und frei von Verlangen nach ihnen, bereit, auf Wiesen zu stehen, erlebt als abstraktes Sein, sprich: Trunkene Kunst: Liebe. Trunkene Wissenschaft: Dasein. Nur erreichbar durch Licht: Großes Tor!
Wenn jemand als ‚ein Original‘ bezeichnet wird, wird es gerne mit einem bestimmten Lächeln begleitet, so, als gehöre es sich gar nicht, ein Original zu sein. Es betrifft jemanden, dem es nicht gelungen ist, sich genügend anzupassen, oder aber eine Person, die gar nicht anders kann, als den eigenen Gesetzen zu folgen. Sicherlich sieht das bei Sokrates anders aus als beim Meisterbäcker, aber beide haben auch was Gemeinsames wie zum Beispiel die Ausrichtung der Lebensenergie. Oder dass sie nicht anders können als d a s zu tun, was sie tun. Was so klingt, als würde es auf alle Menschen zutreffen, und als hätten alle Menschen unbändiges Interesse daran, ihre eigenen Tiefen auszuloten und zur Quelle, also dem Origin, dem Ursprung, zu gelangen. An Donald Trump, so langweilig es auch sein mag, kann man dennoch prächtig beobachten, wie ein Mensch wirkt, dem jegliche Verbindung zur eigenen Quelle unbekannt ist. Er steuert alles im Außen als die sichtbar niedrigste Form seines unbeachteten Selbst, wenn man hier noch oder überhaupt von einem Selbst reden kann. Nicht, dass es nicht ursprünglich da war, es ist nur verkümmert, weil die Kopien, die darübergelegt wurden, sich durchgesetzt haben. Eine Kopie von sich selbst wird man auf vielerlei Weise, es hat viel mit Cleverness und scheinbarem Knowhow zu tun, und damit, dass man sich gerne narren lässt vom Menschengetue, dem Lob gleichermaßen wie der Ablehnung gegenüber. Aus welcher Quelle ist das, was ich bin, gespeist. Und habe ich den Reichtum des Seins wahrnehmen können, und mit was habe ich ihn als Gegengabe vergrößert. Damit mein Geist nicht beschämt wird durch Armseligkeit. Damit sich hinter der Fassade ein Garten auftut und kein furchteinflößender Abgrund.
Wo und wann und durch wen auch immer der Fluch ‚May you live in interesting times‘ in die Welt kam, so kann er nun mühelos nachvollzogen werden. Natürlich ist es (z.B.) interessant, in der Welt von Donald Trump einen Riss zu entdecken, der ihm möglicherweise zum Verhängnis werden kann, weil er sich dann doch verrechnet hat, aber es ist immer noch der kriminelle Maffiaboss, mit dem man sich da beschäftigt. Man muss zumindest aufpassen, dass man nicht unerwünschte, negative Impulse entwickelt, wenn einen das fassungslos Machende packt. Nicht, dass es einen nicht mal packen sollte, aber dann ist es auch gesund, etwas vom Interesse zu verlieren und die Informationsquellen einzuschränken. Damit man das Wesentliche nicht aus den Augen verliert, wenn man es schon mal in den Augen hatte und weiß, dass man es hüten muss. Aber klar: w o die Rasierklinge des Bewusstseins ansetzen, damit man in den notwendigen Unterscheidungen fit wird. Wir wissen ja jetzt, dass ein einziger tumber Mensch eine ganze Welt zum Beben und Zittern bringen kann. Na ja, vielleicht nicht die ganze Welt, aber doch sehr viele Menschen, die immerhin jetzt die Chance haben, das Auftauchen des Risses zu nutzen, damit das Licht reinkann, wie es von dem unsterblichen Leonard Cohen gesungen wird. Das Licht wiederum breitet sich aus und erfrischt die müden Geister. Es ist der Moment, in dem das Kind auf den Kaiser zeigt und ‚Der hat doch gar nichts an‘ sagt. Als hätten’s nicht alle schon vorher gewusst oder geahnt, dass das nicht gut gehen kann, ja warum denn. Weil es von Anfang an nicht gut war, und es konnte nur schlimmer werden. Nun bahnt sich ein gewisser Grad von Erwachen an, es ist zäh, aber möglich. Die narzisstische Toxizität des von sich selbst berauschten Falschspielers wird bald nur eine Marionettenanekdote sein, völlig bedeutungslos im Angesicht geschützter Seinsmöglichkeiten. Wir brauchen Schutz, damit wir der Essenz des Fluches nicht verfallen, also möglichst den Zirkusvorstellungen jenseits von Information nicht zu viel Zeit und Bedeutung zu geben.
Bei den Entwordenen am Dunkelquell leg ab den letzten Dein-Beweis auf jenen unvorhandenen Stein, der alle Opfer wendet.
April 5, 2025
Bottom of Farbtöpfchen III
Wenn der Sturm tobt, ist es förderlich, sich auf einen gewissen Grad an Stabilität verlassen zu können, das muss trainiert sein. Es erzeugt ja auch eine bestimmte Dosis an Energie, wenn man sich aufregt, aber das versiegt schnell im Nichts, kann aber kurzfristig nützlich sein, damit man nicht erstickt am vorgesetzten Fraß des Unfassbaren. Doch fressen muss man es nicht, noch weniger hineinfressen in sich. Lieber hinauslachen, am besten im Freundschaftsgespräch, damit man sich nicht fürchten muss vor den potentiellen Missverständnissen. Manche arbeiten an der Zeugenschaft. Gbt es ein Wirklich, das man bezeugen kann. Oder muss man immer als Mitspieler:in einen größtmöglichen Überblick haben darüber, wo das Script sich gerade lebendig hinbewegt auf den Schultern der staubumwölkten Historie. Und gibt es Gesetzmäßigkeiten, die sich niemals verändert haben? Vielleicht bieten gerade s i e die nötige Stabiltät in finsteren Menschenzeiten, wenn die Kunst des Einfachen wieder ihren ursprünglichen Glanz erhält, indem sie das Menschsein fördert.
Zu den vielen neuen Worten, die man selten zuvor benutzt hat, ist nun ‚Zölle‘ gekommen, auch gerne ‚tariffs‘ genannt, ein Wort, das die Power hat, die Weltwirtschaft durcheinanderzuwirbeln, und das dem kindlichen Diktatoren eingefallen ist, sich endlich an allen rächen zu können, darunter aus Versehen ein Penguin-Reich. Und aus Versehen die Falschen ins Flugzeug gesetzt auf dem Weg in eines der schrecklichsten Gefängnisse in El Salvador. Der große König, der das ‚goldene Zeitalter‘ verspricht, genießt erst einmal den Racheakt, bei dem er die Zügel in der Hand hat. Noch, aber vielleicht nicht mehr lange. Aber warum, fragt ‚Die Zeit‘, ist es den Amerikanern bislang nicht gelungen, diesen Kerl (in meinen Worten) loszuwerden. Und wann genau wussten es ‚die Deutschen‘, dass das alles ein gruseliger Hoax war auf der finstersten Ebene der Existenz? Damals, wie heute, als zumindest sehr viele Menschen glaubten, da läuft das Richtge ab, bevor es zu spät war, um nur zu glauben. Es kann auch gut sein, dass in uns, als Einzelne und als Kollektiv, etwas angelegt ist, das aus sich selbst heraus große Wandlungen erkennt, die zuerst aussehen wie Abstürze, in Wirklichkeit aber Wege zu einer Neuformation des globalen Bewusstseins führen können. Das klingt ja fast wie Trump selber, wobei es für mich so aussieht, als wäre er nur die Puppe im Spiel dieser Wandlung. Seine exzessive Bösartigkeit regt zum Nachdenken an, man kann sie kaum mehr von Wahnsinn unterscheiden, das macht selbst die Nahestehenden nervös. Die Angst, sich geirrt zu haben, kann zu schlaflosen Nächten führen, und nun kommt es auf die Stärke des Drucks an, und wie der sich dann entlädt, und wie diese Entladung gehandhabt wird. Es kann zu erfrischenden Sichtweisen kommen, begleitet und ausbalanciert vom Leiden der Opfer. Da fällt mir eine Zeile von Benn ein: Ist es auch ungeheuer und du littest genug: Liebe ist Wein ins Feuer aus dem Opferkrug.
April 3, 2025
Auch ich bin ein gefährlicher Faktor, hochgradig subversiv! Ich schreibe heimlich Verse und bin ganz schön häufig zufrieden. Ob sich das aushalten lässt? Was wird aus den Waffenschmieden, wenn das ‚Wäre‘ auf Erden überwunden würde, und das Dahinter angstlos eintreten könnte. Doch mit wem sich einigen darauf, was das Dahinter ist, und wodurch wird es vorwärtsgeboren? Oder habe ich mich jetzt in den labyrinthischen Gängen meines eigenen Geistes verloren?
Es gibt sie, die guten Nachrichten aus einem der Dunkelreiche, die gerade unsere Nervensysteme zu ermüden drohen, indem die Herren, es gibt allerdings auch Damen, die auf den morschen Thronen sitzen und, irgendeinem Trieb oder einer massiven Traumatisierung zufolge, nun einen Hunger auf die Welt entwickeln, der nicht mehr gestillt werden kann, wenn das Maß überschritten ist. Das überschrittene Maß hängt eng mit der Bereitschaft einer bestimmten Anzahl von Menschen zusammen, sich bewusst oder unbewusst und aus vielerlei Gründen und Abgründen heraus in die Hände eines ‚Grifters‘ zu begeben, also einer ganz offiziell zum Betrüger oder zur Betrügerin gewordenen Person, die es versteht, so überzeugend zu lügen, dass es mühelos zum Glauben werden kann und die Vergötterung des Unauthentischen religiöse Züge annimmt. Nun wollte Elon Musk neulich nochmal eine Wahl kaufen (in Wisconsin) und hat dafür einige Millionen Dollars dahinfahren lassen, wohl wissend, wie käuflich der Mensch ist, bzw. sein kann, wenn sein Maßstab im Bedeutungslosen versickert. Aber siehe da, wieder hat er sich verrechnet, und nun kommt Schwung in die Sache. Die von Korruption triefende Geldgabe wird abgelehnt, das Gegenlager gewinnt. Senator Cory Booker hält eine wahrlich historische Rede im Kongress, die 25 Stunden und 4 Minuten dauert. Er muss die ganze Zeit reden, darf nicht auf die Toilette und bekommt nur durch gestellte Fragen im Senat eine Redepause. Eine Rede gegen die Vorgänge im Weißen Haus, eine Rede gegen Donald Trump und Elon Musk, ein Weckruf an das ganze Land. Das ist gut, das ist erfreulich, das zeugt von einem Erwachen und einem erforderlichen Widerstand gegen die selbstherrlichen Diktatoren. Das erzählt noch nicht die Story von Donald Trumps Downfall, aber die Symptome der schrecklichen Krankheit werden sichtbar und können im besten Falle eine abschreckende Wirkung entfalten. Die Originalität des Scriptes liegt ganz aufseiten der unergründlichen Realität, der das Ganze ganz offensichtlich unterliegt.
Und weiter geht’s. Wenn man das Wort All-Tag (so geschrieben und verstanden) wie eine geschenkte Zeitspanne, also als einen weiteren wundersamen Tag im All sieht, ist das sicherlich anregender als den Alltag als eine Überlebensleistung wahrzunehmen, die mit viel Druck und Überforderung zu tun hat, und deren Anforderungen man entweder immer hinterherhetzt oder aber ihnen voraus ist. Mit Arbeit, mit Medien, mit Ideologien, mit Ferienplänen, aber ohne die direkte Erfahrung der Reise, die sich ständig ändert durch müheloses Dahinweben von dem, was gerade da ist. Eben eine immense Freiheit, die das Ganze bestimmt, aber oft nicht wahrgenommen wird in ihrem Ausmaß. Vermutlich, weil es Angst macht, so ’schrecklich‘ frei zu sein, sodass man das Alleinssein zu spüren bekommt und erschrickt. Vor was erschrickt man. Man erschrickt vor sich selbst, denn nun ist man zwar immer noch Teil des Spiels, aber als eine Figur, die sich selbst durch sich selbst bewegen muss. Ja, es gibt Anlagen und Begabungen und Einschränkungen durch die genetische Erbschaft, aber so what? Es ist trotzdem meins und ist, was ich als Spielart zur Verfügung habe, und ist an jedem Alltag meines Daseins genau d a s, wofür ich verantwortlich bin. Und wenn ich selbst in dieser unruhigen Zeit z.B. Frieden und Liebe und Freundschaft erfahren kann, dann ist es nicht, weil ein allmächtiger Gott mich nett fand, sondern ich weiß zu schätzen, was hier geboten wird in einer allumfassenden Vernetzung, die im Smartphone ihre niedrigste Stufe erfährt. Im direkten Austausch mit dem Menschsein an sich aber erleben wir im kosmischen Aufgehobensein die gleichzeitig tiefste und höchste Variante seiner Möglichkeiten, verkörpert durch uns, die Wundersamteilchen.
März 31, 2025
Wieder ein Montag, so regelmäßig, und doch so unerwartet. Es soll wieder wärmer werden, aber noch ist es kalt und sonnenlos. Irgendwo in der Welt liegen eine Menge Menschen unter Trümmerm begraben, heldenhafte Geschöpfe buddeln Überlebende aus. Ein dunkles Ei bewegt sich langsam durch den Äther, man weiß noch nicht, was es für uns alle bedeutet. Man hat das Gefühl, sich irgendwie vorbereiten zu müssen, und sollte vielleicht endlich das Köfferchen unauffällig dastehen haben, falls Flucht sich als Notwendigkeit zeigen würde. Auf jeden Fall muss man damit umgehen, denn die Zeiten, wo man schwerelos der Welt den Rücken kehren konnte, sind auch vorbei, und konnte man wirklich? Ist man nicht immer drin, irgendwo mittendrin und insofern immer Beiträger oder Beiträgerin, das ist es ja eben. Es gibt keine Pause, beziehungsweise muss man im Pausenlosen selbst für erweiterte Räume sorgen, damit es so richtig still werden und man sich fragen kann, wer man gerade ist. Schließlich gibt es auch da Überraschungen. Wie ganz natürlich überall, wo man ganz zufällig genauer hinschaut. So habe ich heute früh das Weltenei (siehe Bild oben) in einem meiner Farbtöpfchen (II) entdeckt, und da war schon ein Bild, das passte zu meinem Monday-Blues.
Jaja, natürlich soll jede/r (alles) haben wollen können, was das Herz begehrt. Das verspricht auch der unselige Dämonensohn Elon Musk seinen Tesla-Aktien verscherbelnden Mitarbeiter:innen mit der Bitte, durchzuhalten, bis alle irgendwann alles haben können werden, was das jeweilige Herz begehrt. Doch was begehrt das Herz. Wenn dieses Wunschzentrum sehr viel Materielles will, kann es schnell zum Überdruss kommen, denn es muss geschüttelt, gewaschen, abgestaubt, versorgt und entsorgt werden, sodass wegen dem vielen Tunmüssen das Sein sich zurückzieht und die Notversorgung einsetzt, der Schein. Der Schein kann dann weiterhin vieles haben wollen, denn es fällt gar nicht auf, weil gar keine Zeit zur Verfügung steht, um die zugegebenerweise finzelige Arbeit an der Rasierklinge zwischen Schein und Sein zu kontemplieren, und das noch im Kontext des sinnvollen Spruches aus Delphi: Alles in Maßen. Herausfinden, was das bedeutet, alles in Maßen, was Kleiderschrank und Essen betrifft und Bewegung an sich, und fremde Länder und Arbeit, und alles, was sonst noch gemäßigt gehandhabt werden kann, damit man den Mitmenschen nicht auf den Wecker geht mit entgleisten Suchterscheinungen. Es ist schon seltsam, dass viele Menschen hierzulande so krank sind, dabei war doch Schlaraffenland. Schnell gewöhnt man sich an das Haben. Und Donald Trump denkt sich das Haben von Grönland zurecht, und will auch Canada dazuhaben, und d a s am Ende eines armseligen Daseins. Und will nochmal 4 Jahre Regierungszeit haben. Es ist die historische Unsterblichkeit, die er haben will, und vielleicht wird man noch lange über ihn lästern und lachen. Aber das Sein so ganz zu verpassen, das ist nicht schön, und es ist auch nicht lebenswert. Die schwarzen Schwingen des Habichts streifen die Haarspitzen.
Lügen ist einfach. Jeder kann es, und wendet es auch an. Es gilt im gesellschaftlichen Umgang das gemeinsame Verständnis, dass man nicht immer die (sogenannte) Wahrheit sagen kann und muss, zum Beispiel, wenn man gefragt wird, wie es einem geht. Bei ernsthafter Nachfrage müsste man selber nochmal gründlich nachforschen, wie es einem denn tatsächlich geht, ist ja nicht immer so leicht zugänglich, oder nicht immer gleich wichtig, die eigene Befindlichkeit. Viele unserer Eltern oder Großeltern waren noch an ein System gewohnt, wo es klar wurde, dass man bei bestimmten Einstellungen entweder lügen oder besser schweigen musste, wenn einem das Leben lieb war, was es meistens ist. Oder die Position ist einem wichtiger, oder der Machthunger, oder der Grad der Verführbarkeit und der darauffolgenden Verkäuflichkeit an Systeme und Ideologien und an ihre Spitzenvertreter nimmt überhand, wie wir es zur Zeit in Amerika in höchst verblüffender Weise vorgespielt bekommen. Und das ist wohl die dahinterliegende, infame Idee, die leider zu wirken scheint, nämlich so viel zu lügen, und mit so penetranter Gleichgültigkeit auf diesem infamen Lügenbrett zu spielen, bis wirklich niemand mehr wissen kann, wo alles einstmal als wahr Empfundene im Staub des Vergessens zu versinken droht. Es kann zudem sehr peinlich sein, beim Lügen ertappt zu werden, und ist grotesk, wenn es offensichtlich aus Angst vor dem Herrn Diktator geschieht, wie es vielerorts der Fall ist. Viele sind wegen ihres Mutes, die Wahrheit zu sagen, gestorben, al-Halladsch nannte es die niederste Stufe der Mystik. Vielleicht lohnt es sich, immer mal wieder darüber nachzudenken, wie wichtig einem die Nähe zu dem, was ich selbst als ‚wahr‘ empfinde, wirklich ist. Wie in jeder ‚guten‘ Ordnung, in der es auch dunkle, chaotische Flecken geben muss, so gibt es beim Lügen eine gewisse Toleranzgrenze, die man selbst für sich entdecken muss und möglichst den Anderen auch zugesteht. Aber es ist doch angebracht, wenn eine Klarheit vorherrscht über den Umgang mit Lügerei, damit man im Ernstfall die Ambivalenz vermeiden kann.
Es war einmal ein Nussknacker, der lebte in einem Baum. Und als die Nuss den Kopf erreichte, sieh da!, da war’s ein Luftraum.
Die Lippen sangen ellenlang, es war wie im Libellendrang. Die Süchtigen erschraken. Es schlug die Zeit am Achsenpunkt. Da endeten die Fragen.
Die Elemente frohgestimmt im bürdelosen Glück in die Abstrakte eingerückt. Das Opfer und der Opfernde ein lückenloses Stück.
Zeit überquert den Widerstand. Am Treffpunkt finden Treffen statt. Der lange Tag fängt an.
März 26, 2025
Es ist erstaunlich, dass Menschen sich um Posten reißen, die für einen selbst der pure Alptraum wären. Doch es gibt sie, die Karriere-Hunter, die sich als Kanzler oder Präsident oder Premier Minister vorantreiben und hochträumen, und schließlich ist es da oben auch ganz angenehm, leicht verliert sich der Blick auf das Unten. Unten leben natürlich auch welche, die für hochkarätige Jobs geeignet wären, hätte das Schicksal sie nicht in eine falsche Kaste geschleudert oder mit der ungünstigen Hautfarbe versehen, oder waren nicht zur richtigen Zeit aus dem Ei geschlüpft usw. Aber was ist richtig, und was ist gut. Wir, also wir alle, werden ja gerade geschult an lebendigen Beispielen, die einen zu Wachsamkeit anregen können. Wir lernen also, und wussten’s schon vorher, dass (z.B.), wenn mehr als die Hälfte eines Landes einen Verbrecher wählt, dies nicht zur Steigerung des Wertesystems dieser Person beiträgt. Nein, es sind die Werte, die im Treibsand der allgemeinen Meinungen versiegen würden, gäbe es nicht die Wächter und Wächterinnen an den unsichtbaren Toren, die den Zugriff auf das Wesentliche behüten. Auch Hüter:innen erhalten Signale, wenn Unvorhergesehenes sich ungut zusammenbraut und den Hang zur Vernichtung in sich trägt. Daher gilt es, dem Überschaubaren Raum zu machen und sich die tiefe Verbindung zwischen Mikro-und Makrokosmos noch einmal vor Augen zu führen.
März 25, 2025
Das Bild wurde mir unterwegs irgendwo gezeigt und gefiel mir vor allem wegen des Auges im Faltenwurf. Ansonsten kein Photo. Pause. Es ist das neunte Jahr, dass diese Blogbeiträge von mir ins Leben gerufen wurden. Unsere Performance-Zeit als ‚Yoganauten‘ war auf natürliche Weise zu Ende gegangen, und ich nahm das geschöpfte Wort in die neue Praxis als ‚Yoganautik‘, der ‚Kunst, im Ungewissen sicher zu navigieren‘. Diese Eingebung erfreut mich noch heute, denn sie ist immer eindeutiger und aktueller geworden. Es ist die tägliche Ausrichtung mit der dazugehörigen Konzentration, die mir die Herausforderung ermöglicht, ein Fenster in das Weltgeschehen hinein zu öffnen. Ich bemühe mich, keine Lücken zu lassen, muss aber dann doch passen und wahrnehmen, so ganz mein eigener Boss, beziehungsweise meine eigene Chefin zu sein, die zuweilen entscheiden muss, ob Gespräche und tiefe Verbindungen im Freundeskreis nicht doch den wesentlicheren Raum einnehmen können mit ihrem nährenden Effekt, der Bereicherung, der Achtung, der Nähe, das nur durch die Bemühung des Zusammenkommens Reifende also. Sind wir nicht d i e, die die Gesänge durch die Zeiten tragen!? Wir nehmen einen Stift oder einen Pinsel zur Hand und lassen aussagen, was sich bewegt in den Weiten, den Welten, den Schluchten, den Sphären, den Höllen, in denen wir wandern mit forschenden Leidenschaften und Ausschau haltend nach dem, was nicht Hölle ist. Und das ist schon die unermessliche Last, die wir tragen, ohne dass sie sichtbar wird an unserem Gebaren. Manchmal sorgte auch nur ein Welanausfall in der Fremde, um die Zeichen der potentiellen Selbstversklavung als Gefahr zu erkennen. Man vergisst zuweilen das Maß an Freiheit, das uns zugesteht im Sinne einer radikalen Selbstverantwortung. Das kann auch erschrecken. Ich melde mich also (bei mir) zurück.
Wo ist das Wunder? Gab es ein Wunder? Ist es ein Wunder? Ein verwundetes Wunder, oder ein verlorenes Wunder? Von Wunder zu Wunde und wieder zurück? Wie kam es dazu? Ging etwas verloren?
Es gibt sie, diese Momente im Zeitenablauf, wo eine ganz bestimmte Erkenntnis, gewonnen auf der Basis unleugbarer Tatsachen, eben dadurch gleichzeitig allen zur Verfügung steht. Eine Zeitenwende ist eingetreten, nichts wird mehr sein wie vorher. Es ist, als ob im Kollektivgehirn eine Bombe eingeschlagen hat, und nun sind alle auf einmal einzeln unterwegs im Ozean der Verunsicherung und suchen nach Richtung, wo keine mehr ist. Für einen langen Augenblick sorgen die Erschütterungen für eine Freiheit, die als solche bewusst erfasst werden kann, aber nicht muss. Der Drang nach Ordnung, bzw. nach ‚Normalität‘, ist übermächtig. Wer bestimmt und formt also die sogenannte ‚Neue Weltordnung?‘ Sehe ich einfach alles, was mir was bedeutet hat, den Bach runtergehen, oder kann ich selbst die Chance eines neuen Anfangs ergreifen? Und was heißt schon Anfang. Ist nicht immer Anfang? Und Ende zugleich? Daher: vielleicht mehr Wachheit dem direkt Lebendigen gegenüber, also weg von dem, was wir zu kennen glauben, und weg mit dem Geglaube an sich. Aus morsch wirkendem Ast drängt die Kirschblüte. Überall Wunder. Vielleicht ist es auch sonst immer so.
Von mir aus kann es ewig dauern, das Urprogramm Liebe. Ich fühle mauernlos, schmerzlose Last, ohne Körper zu sein, als ein du-freier, zärtlicher Stern. Von mir aus kann es genau so weitergehen: im Ganzen durchflutetes Spiel. Prinz auf dem Brut-Ei der Formen. Ich frage mich jetzt durch die Wirklichkeiten hindurch nach Tatsachen im Dickicht der Normen: Wenn die Schale zerbricht, das heißt, wenn die Illusion sich entspannt in den Tod: was entsteht dann aus meinem Zittern, dem Nicht-Sein, dem unbefragten Erscheinen. Nur gebunden an Himmel, nur Wohnung Essenz, weit, mit Tagen wie Blumen am Fenster des All. Wenn das Rätsel der Welt langsam aufgeht in Flammen, in Flammen: beim Tanzen, beim Tanzen denkt sich der Mensch heraus aus dem Zustand der Zeit.
Man kann sich fürchten, aber man muss nicht. Hier fällt eher das ‚Man‘ auf. An einem bestimmten Punkt habe ich mich dafür entschieden, weil aus dem ‚Es‘ durchaus ein ‚Ich‘ werden soll, aber das Ich ist auch nicht immer die vollendete Lösung. Es geht auch beim ‚Man‘ nicht um eine Weltumarmung, also wen meint man. In der englischen Sprache kann ‚man‘ zu berechtigten Irritationen führen, heißt es doch ‚Mensch‘ und ‚Mann‘ zugleich, was in der Übersetzung des Filmtitels ‚Du bist mein Mensch‘ (von Maria Schrader) zu ‚You are my man‘ führte, ein kleiner, bemerkenswerter Unterschied. ‚Man‘ heißt in Hindi ‚Geist‘, das kann man dann auch noch dazunehmen. Und sich weiterhin fragen, wen man eigentlich damit meint. Kann ich zum Beispiel bei einem Satz wie ‚Man wehrt sich dagegen, dass Menschsein am Boden ist‘ damit rechnen, dass eine unbestimmte Anzahl von Menschen das auch bekümmert? Und wer sind sie? Und wann ist es angebracht, ‚wir‘ zu sagen, oder davon ausgehen, dass es einem ‚Uns‘ gerade geschieht, dass wir bedroht werden vom erschütternden Ausmaß einer diktatorischen Phase des Wahnsinns, deren Akteure ‚uns‘, in dem Falle uns Europäer, aber ganz besonders uns Deutsche, gerne am Angelhaken baumeln sehen würden, gäbe es nicht ein paar Überraschungseinlagen. Man prophezeit ja ungern dieser Tage einen wahrscheinlichen Kurs, denn ganz im Gegenteil zu Hitlers durchtrainierten Massen ist das amerikanische Volk im Aufruhr gegen das offensichtlich illegale Handeln des psychisch unstabilen Führers. Wenn der Führer nicht merkt, dass er gar nicht mehr führt, kann man davon ausgehen, dass Scheitern im Anflug ist. Doch wer und was wird scheitern. Man sucht einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Gedanken. Nichts bietet mehr eine halbwegs verlässliche Sicherheit, und das ist vielleicht das Gute an der Sache. Man ist ja stets beides: allein und zusammen. Jetzt muss der Geist, alleine im Gehäuse des Menschseins, entscheiden, wie es um ihn, und sie, und alle drumherum, steht. Und auf einmal trägt man, also ich und wir und uns, die volle Verantwortung für d a s, was wir sind. Es könnte einen schaudern, aber siehe da, man ist ja nicht allein, sprach der Glückskeks.