nachvollziehen

Es entgeht ja niemand der Handhabung des Daseins, man ist nun mal da. Und es sieht in der Tat so aus, als gäbe es keine Chancengleichheit. Es gibt überhaupt keine Gleichheit. Sie kann in gewisser Weise künstlich produziert werden, wenn Gleichgesinnte sich suchen und finden unter zuweilen extremen Umständen und Bedingungen. Das kann krank machen und heilend wirken. Und obwohl es durchaus gesund ist, sich mal als Staubkorn im All zu sehen, das erscheint und vorüberzieht und verschwindet, so kann man nicht leugnen, dass es einem besser geht, wenn man an der Grübelei menschlicher Bedingungen und Verhältnisse lebendig beteiligt ist. Jetzt nicht unbedingt aktiv auf den Straßen, obwohl das auch wichtig ist, und man kann sie nur bewundern, die heldenhaften DurchhalterInnen, denen eine sie betreffende Enge einfach zuviel wird,und, mit dem Bewusstsein in die Enge getrieben, muss es zum Ausdruck kommen, will man nicht innerlich zerfressen werden. Es ist auf jeden Fall förderlich, wenn ich weiß, wofür ich mein Leben einsetze. Was mir mein Recht auf innere Ruhe rauben kann. Oder habe ich gar kein Recht darauf, sondern muss mich erst einmal einlassen auf das wilde Getümmel, um überhaupt unterscheidungsfähig zu werden. An vielen krassen Scheidewegen muss man die Richtung wählen und wissen, dass es gar nicht auf eine richtige oder falsche Wahl ankommt, sondern auf eine getroffene Entscheidung. Aber auch das ist nicht immer so, denn da, wo man selbst zu einer Klarheit gelangt ist, da kann es geschehen, dass man sie auch verteidigen muss. Wie geht man vor in der Verteidigung? Welcher Sprache bedient man sich? Denn durch die Worte wird klar, wer man ist, da gibt’s kein Zurück. Oder Störungen und Fehlentscheidungen weisen auf ein weiteres Zurück hin, eben da, wo die Störung eine bleibende Wirkung hatte (auf das Kind), die viel später auftaucht aus dem Verborgenen und Sprachlosen, und nun mit den Anderen ins Spiel gebracht wird, bis sich langsam die Dinge und Vorgänge lichten und gewisse Ordnungen entstehen, die reifere Handhabung ermöglichen. Wenn man erkennt, was man mitgebracht hat und wie man es anwenden kann, möglichst, um immer weniger Schaden damit anzurichten. Nicht, dass ein Lichtkranz am Hinterkopf zu erwarten ist. Zum Glück sind die Höhlen leer, oder ein paar am Wissen gescheiterte Mönche verstecken sich dort über Winter, aber ansonsten ist da nicht mehr viel los, außer dass man sehen konnte, wie seltsam inkompatibel sich Smartphones an aschenen Ohren machten, wo man eigentlich einen Einklang zulassen möchte, den es nicht gibt. Irgendwann ist der Mensch, wie wir ihn kennen, zu Ende. Oder er und sie, die Menschen und ihre Kinder, setzen sich durch und erkennen da, wo es am finstersten ist, eben den Ausgang aus dem Tunnel, kein Diamant, sondern ein ganz normales Licht. Der Mensch also, der irgendwo rumsteht und alles hat, was er oder sie braucht, um das Lebendige zu zelebrieren. Denn ein Fest ist es ja dennoch geblieben, und auch Gestörte und Verwundete können daran teilnehmen, und niemand muss ein Stephen Hawkins sein, dem es immerhin gelungen ist, das Unvorstellbare des geistigen Reiches nachvollziehbar darzustellen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert