aufrichten

Das habe ich auch von mir selbst, beziehungsweise vom Umgang mit mir, gelernt, dass man sich beim Verdrehen der Wahrheit erwischen muss, denn u.a. bringt gerade  d a s einen (möglicherweise) zum Interesse an der Wahrheit, oder der Ehrlichkeit, oder dem Willen zur Wahrhaftigkeit. Lügen kann so peinlich einfach sein und ist auf gesellschaftlicher Ebene nicht nur bekannt, sondern wird untereinander gefördert so, als wisse doch jeder, dass gelogen und verdreht werden muss, was das Zeug hält. Und wer es glaubt, also all das Zeug, was einem so wie nebenher serviert wird, wird eben nicht selig. Und ich finde es als Beispiel immer noch interessant, dass sich nach Trumps Verschwinden erst langsam klärt, dass es hier um eine Sekte geht und nicht um eine Partei, eben die republikanische. Wenn also die offensichtlichen Lügen nicht vom Träger gelockert und bedacht werden, und der Moment nicht erkannt wird, wenn man sich von dem Lügenkonstrukt distanzieren muss, in günstigem Fall überhaupt noch kann, dann beginnt man, die Lüge zu verteidigen und empfindet sie langsam als rechtmäßig. Was passiert da innen drinnen, wenn plötzlich mitgestimmt wird, dass Juden wegen Rassenunreinheit weg müssen, so, wie  Narendra Modi das in Indien praktiziert mit den Muslimen. Er glaubt auch, vermutlich wie Hitler und Trump usw.,er sei ein ganz geheimnisvoller und von Gott persönlich ausgewählter und eingesetzter Held, dabei sind sie ein offenes Buch, eine gefährliche Wiederholung der gerne im spannenden Drama besetzten Rolle. Oder auch ein von Impotenz gesteuerter Irrer, der niemals aushalten können wird, was er bereits weiß. Auf jeden Fall ist Lüge die nicht zugelassene Wahrheit. Weil sie auch einfacher ist und den Weg freischaufelt, klar, das kann nützlich sein. Aber da unsere Wesensarten nun mal makelhaft sind, fehlt zuweilen das Maß der korrekten Einschätzung, und wie leicht kann man sich da tun, wenn man alleine rangeht mit dem Gutheißen, wo es vielleicht gar keines ist und nur ich es gut heiße. Es lohnt sich immer mal, mit der Lupe die einen Diktator Umstehenden zu studieren, da sieht man viel, was dazu gehört, wenn man selbst gar nicht mehr da ist, sondern nur eine leere und kalte Form, von brodelnden Ängsten besetzt, die das Labyrinth zum Einsturz zu bringen drohen, und kein Faden weit und breit. Dann hat man bald nichts mehr zu verlieren, denn man hat gar nichts mehr, was man verlieren könnte an innerer Kraft. Dann beginnt die Show, in der d i e mitwirken, die sich bewusst selbst überspielt haben. Man könnte auch sagen, sie drehen das Hakenkreuz nach links. Wer so weit schon gegangen ist, braucht zum Weitergehen einen Entschluss. Man bekennt sich wahrhaftig zur falschen Richtung und sagt dann gelegentlich irgendwo: wer weiß denn schon, was eine falsche Richtung ist. Und es stimmt, nur ich selbst kann das einordnen, bis mich der Zwiespalt nicht mehr im Griff hat. Dafür braucht es eine Menge Erfahrung, denn der Zwiespalt ist das Rückgrat dieser freiwilligen Herausforderung, Klarheit zu erlangen über die eigene Richtung. Sie ist leider nicht ansteckend, aber die Klarheit eines Anderen kann durchaus motivieren, sich aufzurichten vom wundgescheuerten Knie.

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