Deewani Mastani

Das Video (unten) zeigt eine Szene aus dem Film, den ich mit  Freunden aus Delhi gesehen habe. Ich wollte nach Jahren mal wieder einen indischen Streifen sehen, und nicht nur die pompöse Ausstattung hat mich überrascht, sondern auch diese ausgeprägte Fähigkeit der Inder zu höchsten Formen des Klischees und einer dramatischen Traumwelt, die im sogenannten realen Umfeld niemals anzutreffen war und ist. Der Film ist der Traum, den jede/r träumt. Da wird getanzt und gesungen, was das Zeug hält, obwohl sich einiges auffallend verändert hat. Die Frauen waren immer schon ansehnlich bis schön, aber die Männer gehen eifrig in die Muckibude, und so muss irgendwann das Hemd runter, damit man das Resultat der Arbeit sieht. Die Erotik knistert ungehemmt vor sich hin, aber Küssen und alles mögliche Sonstige ist immer noch tabu, aber was man sieht, reicht durchaus, denn man versteht die gewaltigen Emotionen, die hier in vielen Turbulenzen sichtbarer und spürbarer werden als alles Gezeigte es kann. Irgendwie faszinierend. Man versteht vor allem, dass in den meist langweiligen Haushalten die Überdramatik dieser Performances mehr als willkommen ist, denn hier kann man miterleben, wie das Heldenhafte aufblüht in kraftvolle Taten, bei denen auch Frauen maßgeblich beteiligt sind. Auch Mastani tanzt nicht nur vor dem Prachtkerl herum, sondern sie ist Schwertkämpferin und mindestens so mutig wie er. Man sieht auch, dass Bollywood jetzt den nötigen Zaster hat, um jede Illusion zu ihrem Glanz zu führen, wo Lieder und Tod der Helden und Heldinnen in der Psyche verankert bleiben. Hier ein kleiner Ausschnitt.


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