unermüdlich

Es sollen ja flammende Zungen gewesen sein, die sich herniedersenkten auf die Jünger und Apostel am jüdischen Fest Shawuot, als sie in Jerusalem versammelt waren. Jerusalem gibt es immer noch, und man könnte sich gut und gerne ein kleines Wunder vorstellen, wo auf einmal alle in fremden Sprachen sprechen, beziehungsweise sich alle verstehen trotz der fremden Sprachen, und über die Unterstützung des Geistes zu einer verständlichen Lösung des Konfliktes kommen. Man muss das Gegebene nur in Anspruch nehmen, denn auch der Geist ist immer noch da. Unentwegt strömt es oder er oder sie durch alles hindurch und man kann sich dieser Präsenz widmen, wenn das Spürbare, aber doch auch Geheimnisvolle der Anwesenheit des Geistes einen anspricht. Der Mangel an geistigem Reichtum ist sicherlich zu beklagen, wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Art  Substanz dreht, die, wenn auch „nur“ als geistige Materie, doch allen zur Verfügung steht. Das einfache Dasitzen kann ein Vorgang sein, bei dem man sich über diese Tatsache bewusst wird, allerdings nur, wenn das Bewusstsein eine gewisse Schulung durchlaufen hat, die einen zur Aufnahme des Daseienden auf eine für uns und Andere förderliche Weise befähigt. Ganz sicher aber kommt es auf die Einstellungen an, die man sich selbst erzeugt hat, und für deren Wirksamkeit man die Unterstützung des geistigen Raumes braucht. Was den Pfingstmontag betrifft, so wollte ich noch einmal wissen, was er eigentlich bedeutet und war überrascht, dass er eigentlich gar keine Bedeutung hat. Er ist sozusagen ein angehängter Feiertag, der in verschiedenen Gegenden mit eigenen Ideen gefüllt wurde. Er bietet sich also als ein freier Tag an, um mit eigenen Ideen gefüllt zu werden, und da das Wetter auf erfreulichste Weise mitspielt, kann man sich die Welt in kriegs-und diktatorenfreien Ländern auch mal als einen paradiesischen Garten vorstellen, in dem Frieden herrscht, weil genug Menschen sich bemühen, Verantwortung für ihr eigenes Tun zu übernehmen. Und da wir inzwischen wissen, dass Frieden nur sein kann, wenn ich gelernt habe, so wenig Schaden anzurichten, wie es mir möglich ist, kommt es auch an sogenannten freien Tagen auf die Bemühungen an, zu denen ich bereit bin, was die kreative Gestaltung des Tages betrifft. Auf meiner Pfingstzeichnung sieht man einen Geist-Trinker. Gut, es ist keine flammende Zunge, die herniederkommt, sondern eher ein kosmisches Ei (I), dessen Bedeutung sich sicherlich noch enthüllen wird, da einem so ein bedeutungsloser Feiertag ja die Möglichkeit gibt, dem lebendigen Vorgang unermüdliche Aufmerksamkeit zu schenken.

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