Strom

Es kann doch immer wieder mal erstaunen, wie einem die einfachsten Erkenntnisse die meiste Kraft abzuringen vermögen, wenn man denn zu der Erkenntnis wirklich weit genug vordringen möchte, um sie auszuhalten als etwas, was unleugbar ist. Das kann nicht so vieles sein, denn leugbar ist alles, was gedeutet ist und begriffen als etwas, was erklärt werden kann. Nur, dass der Geist in jedem Einzelnen andere Muster webt, die wiederum resonnieren und das jeweilige Konstrukt reflektieren, und in einem unvorstellbaren Strom wird alles weitergegeben und hat seine Wirkung. Man gähnt einerseits, denn man weiß es ja, doch was heißt hier wissen. Es fing an, mich heute unterwegs zu überwältigen, diese Realität unendlicher Geschichten, sich fortbewegend in unaufhörlicher Zeitlosigkeit, gebastelt aus Bildern und Worten. Es schien mir fast unmöglich, d a s in seiner ganzen Wirkung zuzulassen, denn wirklich: alles Geschichten. Weitergereicht und immer wieder neu erfunden, und soweit keiner sichtbar, der zur Daseinsperformance geladen hat. Einerseits ein gigantischer Anspruch an die Umsetzungsmöglichkeiten, wie z.B. Reichtum auf Erden empfunden wird, oder Arbeitszwang etc., all das Menschenmögliche, das auch alles ganz anders hätte laufen können und doch nicht wirklich, denn das, was da ist, ist immer das kollektive Resultat des gemeinsam Gewebten, wie auch immer man es sehen möchte und kann. Und doch verlässt mich das Gespür nicht von einer weiteren Dimension, die mit der Rückkehr zum Kind zu tun hat.Wenn man sich dort einlassen kann in die noch ungedeutete Sphäre und aushält, was man nicht nennen kann, dann kehrt man zurück. Das ist so sicher, wie so etwas oder überhaupt etwas sicher sein kann. Bild und Wort sind noch da, klar, man arbeitet weiter, einfach, weil es so ist. Keine Träume, keine Leistungen, so wenig wie möglich Meinungsfelder. Dem Züchten von neuen Samen fernbleiben, alles ist bereits vorhanden. Die Navigation auf dem eigenen Schiff hat schon seine Gesetzmäßigkeiten, braucht den Kompass und das Steuerrad. Wie sonst könnte Freiheit erfahrbar werden. Und es geht doch um Freiheit, auch von Bildern und Worten (!?).

 

 

 

 

 

 

.


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.