dunkel?

In Indien hat mir mal jemand erzählt, die Weisen (wer auch immer sie gewesen sein mögen) hätten beim Schauen in die Zukunft (das gehörte wohl damals noch zum Equipment) geschaudert und hätten da, wo wir jetzt sind, nicht leben wollen. Ein gewisses kollektives Ahnen- und Zukunftsschaudern ist vermutlich in jeder Zeit vorhanden, huhu, wo komm ich her, wo geh ich hin? Hindus, die den Kreislauf der Zeit mental für sich gebunkert haben und auch immer wiederkommen können, um weiter zu gedeihen, haben auch Angst vor dieser momentanen Zeit. Sie sind gewarnt worden, zum Beispiel davor, dass ein großes Gedrängle sein wird auf Erden in der sogenannten ‚dunklen Zeit‘, wo sie selbst gefragt sein werden, was und wo das ist, wo sie sich innerlich und äußerlich befinden, und was das mit ihnen zu tun hat. Wenn die permanent von Menschengehirnen produzierten Gesetze, gerne auch in den Völkern den Göttern und ihren Helfern zugeschrieben, wenn diese Ordnungen also auseinander zu brechen drohen, dann…ja dann passieren wieder unterschiedliche Dinge. Im Schattenreich des Unbewussten geistern die Angebote einer planetarischen Verlassenheit, ein dumpfer Sog nach unten, durch was auch immer ausgelöst, suggeriert die Süße eines Schlafes, der zur Gefahr werden kann, wenn der Widerstand gegen das Versinken an Kraft verliert. Manche versinken, andere holen rechtzeitig Hilfe. Alles ist da. Wenn man selbst da ist (und wenn ja, wie viele), kommt man um einige Dinge nicht mehr herum. Wie Baumstämme, die nach einem Sturm unverrückbar auf der Straße liegen, und man will weiter in dieselbe Richtung fahren, muss man das Auto stehen lassen, das Hindernis überwinden und zu Fuß weitergehen, was einem klar macht, wie schnell dieser Plan verworfen werden würde. Am Tellerrand ist es noch schlimmer. Man trifft eine Menge Leute, die wie sich selbst wirken und denen wir praktisch überall begegnen. Laufen doch (auch) alle noch im Kreis herum, beruhigt man sich. Kann man den Kreis überhaupt verlassen. Gibt es überhaupt letzte Antworten auf letzte Fragen. Oder erste Fragen. die nie beantwortet werden konnten. Oder Fragen, die immer da waren, und immer aufs Neue wieder gestellt werden wollen. Eben, weil der berühmte Apfel sehr sauer war und immer noch ist, daher wohl das Sprichwort, das sich aus einem meiner inneren Files löst, wahrscheinlich von da, wo die Sprichwörter aufbewahrt werden und vor sich hinstauben. Und aus allen Epen tönt auch der Weisen Worte, dass die Menschheit durch einen ungünstig verlaufenen Wimpernschlag in den sauren Apfel gebissen hat und sich nun durchgrübeln muss, wie er oder sie das Sauergewordene wieder in guten Zusammenklang bringt mit der unleugbaren Süße anderer Gegebenheiten: Sahne zum Beispiel, Freunde, Tiere, Autos, ja, und auch Flugzeuge, weil sie vom Hier ins Dort bringen und die eigene Welt erweitern, und dann vom Dort wieder ins Hier, ins MeTwo, also ins Übermichhinaus aus dem Beimirsein heraus.

 


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