vom Apfel

Ja sicher ist das ein Portrait von Agni, dem Feuergott, heute früh in unserem Kamin erschienen und deutlich machend, wie Götter entstehen können. Da diese mächtigen Formen und Symbole überall zu finden sind, vom Samenkorn aufwärts über das Gemüse bis hin zu den Wolkengebilden: Resonanz auf die eigene Sicht und die eigene Befindlichkeit. Aus welchen Räumen diese Sichtweisen und Zustände kommen, bestimmen unsere Einstellungen, die immer in einem Vorher gebildet werden und in einem Nachher ihren Auftritt haben. Staunen über die Erfahrungsweiten, die uns ermöglicht werden allein durch die simpelste Ausstattung, die die meisten Menschen zur Verfügung haben, ist immer angebracht, wenn es nicht zu Kniefällen und strikten Geboten führt, oder zu Mord, der ganze Expertenhorden auf den Plan ruft, die erfassen müssen, was genau gesehen, gehört und getan wurde. Oder die Bereitschaft zum Mord, auch wenn er manchmal noch verhindert werden kann, wie am Kölner Bahnhof. Alle sind froh, dass es nicht zu Schlimmerem kam, aber auch hier wurden Andere, die zufällig dabei waren, für den Rest ihres Lebens gezeichnet. Ein 14-jähriges Mädchen, das sich am Frohsein nicht beteiligen kann, nur weil sie das Ganze überlebt hat. Das kommt einem ja schon so mühselig vor, das Schicksal eines  oder einer Einzigen zu betrauern, wenn der Geist bereits gelernt hat, sich zu schützen vor der Überwältigung des Grauens. Denn selbst w e n n es  ’schon immer so war‘ wie unter Hutus und Tutsis, dann hat sich vor allem verändert, dass wir nun die ganze Bandbreite des menschlichen Vorangehens Tag und Nacht sichtbar und hörbar zur Verfügung haben und individuelle Geistesschulung unabdingbar wird, um nicht im Sog des Dramas mental zu entgleisen. Mentale Entgleisung wird eines der Hauptthemen werden. Wir wissen weder, wie viele psychisch kranke Köpfe ihren Trieben Folge leisten müssen, so viele wie möglich von uns mit in den Tod zu nehmen, noch wissen wir, wie viele in ihren hoffnungsvollen Räumen tief davon betroffen sind, weil diese Irren aus ihren Ländern kommen und alles gefährden, was auch gut sein kann und offen zum Werden. Tatsächlich ist das eine dunkle Zeit, in der man zur Laterne bzw. zur Lupe greifen muss. Mal wieder etwas näher rangehen an das scheinbar Vertraute. Schauen, ob man es noch sieht, was man zu sehen und zu wissen meinte. Götter und Geister aus ihren verborgenen Kultstätten herausholen und fragen, was sie mit einem zu tun haben. Für was sie stehen, und was man ihnen noch zutraut und zumutet. Das ist ganz sicherlich nicht einfach, sich dem Ungewissen zu überlassen, wobei man sich lediglich schulen muss in der Navigation, ja, d a s schon. Es erledigt sich ja nicht von selbst. Die Sterne und das All immer um einen herum mit Dimensionen, die dem Geist alles abringen, weil außer dem vermuteten Rund keine Begrenzung zu erwarten ist. Ich musste wieder an diese seltsame Geschichte aus dem Paradies denken. Und von heutiger Sicht aus würde ich sagen: na gut, vielleicht wären die Kindlein  weniger tückisch geworden, hätte es sie nicht zum Widerstand gegen den Befehl des Apfelhineinbeißens getrieben, aber offensichtlich wollten sie auch wissen, was los ist, und wussten ja auch vorher nicht, dass man hinausgetrieben wird aus dem Paradies, wenn man der Schlange gehorcht bzw sich den Befehlen widersetzt. Vom heutigen Standpunkt aus also muss man sagen, dass es in der Tat bedauerlich erscheint, wie wenig Interesse an originellem Wissen sich in soweit durchgesetzt hat, dass alle BewohnerInnen in förderlicher Weise daran teilnehmen können. Dass sie sich ganz unter sich als Menschen erkennen, als HüterInnen, als Vorbeiziehende…

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