Nebnetjero I und II

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I.
Der Freund, der mir während meines Berlin-Aufenthaltes den Besuch des Antiken -Museums empfohlen hatte, wo ich dann aus verschiedenen Gründen nicht war, kam nach meiner Rückkehr zum Kaffee und vermittelte mir die Idee, dass ich ja dort über ein Objekt oder eine Skulptur, die mir besonders gefallen hätte, etwas hätte schreiben können. Ja, schade, schon vorbei einerseits, aber andrerseits: „Schicke mir doch per E-Mail ein Bild aus der Antike, was dir gefällt“, schlug ich vor, und ich schaue , zu was für Gedanken ich durch das Schauen inspiriert werde…
Als die Mail kam, sah ich zuerst das Bild und freute mich, denn ich hielt es für eine Frau, die in ruhiger und entspannter Haltung die Gelassenheit ausstrahlte, die ich mit diesem Ägypten gerne verbinde. Aber nein! Weit gefehlt! Es ist ein Hohepriester des Amun, Nebnetjero sein Name. Ich wollte etwas über ihn  lesen, fand ihn aber nur aufgereiht unter den vielen Hohepriestern und verschiedenen Dynastien. Die Nummer NG 55 verwies mich auf ein Netzteil vom Typ NG 55, das die Spannungsversorgung für das Genius Sicherheitsschloss der Protection Company liefert. Wer warst du also unter den Hohepriestern des Amun, geehrt und berüchtigt u.a. für ihre Habgier und grenzenlose Menschenverachtung? Oder: was kümmert es mich, solange die Figur makellos im scheinbar ewigen Raum steht? Wie gerne wäre ich mal Hohepriesterin geworden oder die Tochter eines edlen Pharaonen, wobei uns Elisabeth Haich in ihrer „Einweihung“ bei den geistigen Vorstellungen phantasievoll unterstützt hatte. Wie wäre es mir da wohl ergangen unter euch, ihr Priester-und Priesterinnen? Nun gebe ich den Ruf zurück in die Jetztzeit der touristenbevölkerte Wüste, zu den terrorbewachten Monumenten der Urzeit und hinein in das vom Schrecken geschüttelte Volk. Vor allem aber geht mein Ruf zu den Frauen und ihren verstümmelten Schamlippen, wobei mir bei dieser unerwarteten Gedanken-Landung der Ruf „Asha pasha vinir mukta“ zur brennenden Frage wird: „Befreit von den Ketten der Hoffnung!…“(???)
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II.
Mein geliebtes Ägypten, du!
Augenweide der Menschheit!
Urquell des sehenden Auges!
Maßstab des Möglichen!
Dann das Schweigen, das über der Hochleistung liegt, wenn Menschen für d i e arbeiten, die sich zu Göttern erheben und diese Art zu sein weitergeben an Andere. die die Hohe Kunst der Materie-Transportation nicht mehr beherrschen und Zuflucht nehmen müssen zur Peitsche. Doch die Liebe für diese Schönheit ist ewig, für die Schriften, für die Bilder, die Statuen, die Skulpturen, die Tempel und die bodenständigen Raumschiffe, die ihr zurückgelassen habt im Sand, damit wir weitergrübeln können, durch welchen Geist das alles nun wirklich möglich war!
Hier darf ich noch ein Orakel hinzufügen, das zu mir gekommen ist:
SAGET DEM HERRSCHER:
ZERSTÖRT LIEGT DIE KUNSTGESEGNETE STÄTTE.
KEIN DACH GIBT ES MEHR UND
KEINEN PROPHETISCHEN LORBEER.
VERSTUMMT IST DER SPRECHENDE QUELL.
ES SCHWEIGT DAS MURMELNDE WASSER.
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Bis eines Tages……….
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