sich überraschen

Bildergebnis für Martin Luther
Also dass ist jetzt das Allerletzte, was ich von mir erwartet hätte, dass sich hier bei mir heute ein Lutherbild zeigt, und man kann es einen puren Zufall nennen, nein, eher eine pure Neugier, die mich getrieben hat, noch einmal ein paar Bilder anzuschauen von dem Kerl, bei dem es mir schon lange genügt, dass er für Frauenverbrennungen war, um nicht wirklich auf Weiteres von ihm neugierig zu sein. Meine Bildungslücke, gar schon ein Bildungsabgrund, um Luther herum ist immens.  Ich frage ein bisschen nach und  höre, dass die Protestanten froh sind, dass er sie abgespalten hat von den Katholiken, das erinnert mich an die Schiiten und die Sunniten und andere Spaltungen, die letztendlich durch keinerlei Thesen zu vernünftigem Verhalten geführt haben und führen. Dass der ehrenwerte Herr auf diesem spontan gewählten Bild eine Narrenkappe trägt, kommt mir gelegen. Auch bammelt und bimmelt sie über den Rand hinaus, das steht für die guten Dinge, die ich von ihm nicht weiß und auch nicht wissen werde, weil mir schlicht die Bezogenheit fehlt. Und wenn ich ein bisschen aufmache zu der damaligen Zeit und einen Hauch hereinlasse, erscheinen in den Bildern eher Hämmer und Nägel und ein Amboss, und viele Qualen und ein, vor allem weibliches, Ausgeliefertsein an die Willkür männlicher Herrschaftsformen-und normen, oder von mir aus auch menschlicher Zwangsneurosen. Seit ich allerdings in einem Café das schwedische Sprichwort „Jeder möchte einen Narren haben, aber keiner will ihn füttern“ in einem Wahrsagerröllchen neben dem Keks vorgefunden habe, kamen aus meinem Pinsel selbst Narrenwesen hervor, eine bestechende und wahrlich abgründige Profession. Das passt doch auch zu Luther, jetzt jenseits all meines Unwissens aus dem Nähkasten der direkten Intuition gehoben als Introjucktion, oder Introducktion, von Donald Duck abgeleitet oder von dem bewusst von mir verfälschten Buchtitel „Ente, Tod und Teufel“: Duck, death and devil. Das ist ja auch ein wenig waghalsig geäußert, dass jede/r von uns sich einen  Narren halten will und uns dadurch zu zwingen, darüber nachzudenken, ob das denn wirklich so ist, und dann auch noch füttern, nee danke, das ist eigentlich ganz weit weg von meiner Wunschliste, sofern noch Fetzen von ihr im Äther herumfloaten. Auch will ich Luther nicht danken müssen, dass es heute so still ist und morgen noch an Stillewucht zunimmt, wenn es dann nochmal um die Toten geht, nachdem man endlich das Luthergetöse hinter sich gelassen hat und sich die LutheranhängerInnen von mir aus in ihren eigens für sie designden Welten bewegen. Auch gut, dass man nicht mehr in die Schule geht, wo einen jemand fragen könnte, wann Luther geboren ist und und wo er die Thesen anhämmern ließ. Ja, prima, er hat das Zölibat aufgehoben, so als könnte das nicht jeder alleine entscheiden, wann und wo ein Bruch mit dem Vorgefundenen relevant ist. Aber da ist eben die Crux, ein schönes Wort für Schwierigkeit, die Crux also mit der Erforschung eigener Stimmigkeit und den ihr entsprechenden klaren Entscheidungen, dass, jetzt mache ich statt einer vernünftigen Folgerung einen Katzensprung, dass es wahrscheinlich irgendwo immer Luthers geben wird bis an der Welt Ende. Sei’s drum. Fernhalten. Narren sind gefährliche Wesen.

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