passieren

 

Dann kann es passieren, dass die Welt einem vorkommt, als würde sie nur aus Zeichen bestehen, die alle auf die Vergänglichkeit des Daseins hinweisen. Was Poet:innen betrifft, so warten sie selten bis in die späteren Jahre, um dem Tod einmal ins Auge zu schauen. Immerhin ist er auch mal als Frau gesehen worden, wie sie das kostbare und unerschwingliche Schwert durch die Nacht trägt und ihrer eigenen Stimme lauscht, die sie lehrt, das Unangemessene vom Angemessenen zu trennen. So schiebt sich (zum Beispiel) in die Realität, die gerne als das Normale und das Erkennbare bezeichnet wird, ein Hauch von Ewigkeit ein, aber nur, wenn man ihr den Raum überlässt, den sie braucht, um zu sein, wer sie ist. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Maus und Ewigkeit, aber dann auch wieder nicht. Wir sind eingebettet in das uns Mögliche und rangeln uns entlang am Faden, bis auch er keine Muster mehr weben kann. Auf einmal wird Nacktheit die Stütze dieser letzten Akrobatik, die verbunden ist mit dem unausweichlichen Schritt in die Fülle der Einsamkeit. Von dieser Form des Leuchtens kennen wir nichts, es kann nur erfahren werden. Und nie gab es weniger Garantie als hier, auf Level Eleven, wo die kosmischen Kräften (wieder) die Führung übernehmen, die einzige Führung, der man sich bedingungslos überlassen kann. Denn selbst wenn ich bei meinem „wahren Ich“ angelangt bin, soll auch d a s nicht zum Hindernis werden.

 

Collage: C.M.Brinker

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