zart besaitet

Was für zartbesaitete, gleichermaßen empfindliche und empfindsame Geschöpfe wir doch sind. Das könnte man allerdings auch über Tiere und Pflanzen sagen, obwohl  unter ihnen auch nicht alle zartbesaitet sind. Sie sind argloser, weil sie kein Bewusstsein haben, das eingreifen kann in die sich unter und mit Menschen gestaltende Geschichte, auf allerlei Palmblättern dokumentiert und reflektiert, und die immer wieder genau d a erschüttert, wo man mit dem Erwachen des Menschen aus der Gruft seiner Untaten nicht mehr rechnen kann und möchte. Und so bricht das fremde, aber auch das eigene Leid immer mal wieder bei uns ein, flutet über uns hinweg und verhilft zu tieferen Ebenen der Stille, des Schweigens, der Worte. Die Ohnmacht schmerzt, und es schmerzt das Entweichen oder Verschwinden  des Sommers, der anderen Kulturen durch Kriege und Feindseligkeit, der relativen Zeit als ein Phantom, das es bei aller Präzision der Darstellung in Wirklichkeit gar nicht gibt. Zurück also, zurück in die Haupthöhle. Das geht am besten über das Auge. Mit d e m fühlt man sich durch, da es ja sieht, man ist sozusagen  gleichzeitig Eremit:in und Laterne. Jetzt kommt es darauf an, mit wem ich dort zusammentreffe, und da ist er, der ganze Spielzeugladen, oder wer’s gern dunkler möchte, dort sind Höllenglut und Himmelreich, wo auch Luzifer und Gott am Schachbrett sitzen und sich erfreuen an einem anregenden Gegenüber. Es wäre albern, wenn das, was wir so gern „göttlich“nennen, nicht auch noch was dazulernen könnte und wollte. Aber immer, wenn dann so eine eher traurige, gedankenverlorene Zeit vorüberzieht, da möchte man gerne, dass ein/e  alles tief Erfassende/r einem das Kinn hochhebt und fragt: und du, wie geht es denn dir? Und man braucht nur die Kinder, irgendwelche irgendwo, sorgfältig betrachten, und man sieht sich selbst und, erfüllt von Mitgefühl, setzt man Fuß in den Sandkasten der Welt.

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