Pipifatz


Kiesel II
„Das ist doch Pipifatz!“, meinte jemand in der Frühstücksrunde, und kurz wehte der Gedanke durch mein Gehirn, dass gegen Ende eines Lebens vor allem für den oder die Reisende/n sehr vieles blitzschnell als Pipifatz erscheinen kann. Denn das alles, was jetzt noch da ist, wird dann wie von Zauberhand ausgelöscht sein. Eine wünschenswert sanfte, aber gleichzeitig sehr radikale Form der Verabschiedung, also: in dieser höchstpersönlichen, individuell gestalteten Erscheinungform gar nicht mehr aufzutreten. Und ihr, denkt vielleicht der oder die inzwischen soloperformende Traveller/in, könnt gar nicht wissen, wie das ist, denn nur eine/r macht es jeweils, und jede/r macht es anders. Nun ist es aber auch so, dass sich öfters mal hinter einem als Pipifatz deklarierten Ereignis sich anderes Erleben angestaut hat, das nun als scheinbar unüberwindbares Hindernis ein Baustamm geworden ist auf dem Waldpfad, sodass es dann wünschenswert ist, die Sachlage durchtüfteln zu können, dh. in bewusstseinsfähigem Environment Worte dafür zu finden, die dem inneren Erleben entsprechen, dessen verbaler Ausdruck zu Heilungsprozessen beitragen kann. Selbst der gewagte Ausspruch (hier als Anregung für Reden) „Alles ist (letztendlich?) Pipifax“ könnte von vielen Menschen verstanden werden und nähert sich auf eher unterer Ebene dem buddhistischen Satz „Alles ist leer und bedeutungslos“. Wenn allerdings ein Pipifax schnell und mühelos aus dem Weg geräumt werden kann, sollte man nicht zögern, denn in ungünstigen Momenten kann ein Zögern zu absolut seinsbehindernden Streitgelagen führen, oder gar zu S.d.P. (Self-damaging Pipifax).

 


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