lachen


Kiesel I
Harald Martenstein hat diese Woche eine Kolumne über „zeitgemäße Beerdigungen“ im Zeit-Magazin der „Zeit“, wie stets begleitet von einer der sehenswerten Illustrationen von Martin Fengel, wo diesmal eine seiner im absoluten Minimum gehaltenen Figuren in einem Blumenkasten was beerdigt hat und das nun gießt. Am meisten ist mir beim Lesen aufgefallen, dass ich ein paarmal herzlich gelacht habe, was einen immer zu natürlichem Dank verpflichtet, denn im herzlichen Lachen vebirgt sich oft genug eine Medizin, die herausgelockt werden muss durch einen Treffer, am besten ins Herz, von wo aus dann ein Freiraum sich gestaltet, innerhalb dessen Liebe einem vorkommt wie die natürlichste aller Empfindungen. Aber (soweit meine Erfahrungen reichen) steht die Liebe (oder das, was man dafür hält) öfters mal am Tor und wartet mit der ihr zugemuteten Sehnsucht auf etwas, was nie ganz klar werden darf, damit es überhaupt stattfinden kann. Plötzlich zittert die Erde, und aus dem  aufgewirbelten Wüstenstaub prescht ein Hengst heran, der von einem maskierten Maskulinum meisterhaft gebändigt wird, kommt heran und gewinnt im Nu die Liebe für sich. Ich löse das spannende Rätsel selbst, jaja: es ist der Humor, der die Liebe ergreift und sie vor sich selbst rettet. Gelacht habe ich zum Beispiel über Martensteins Reflektion, welche Musik (gemäß der zeitgemäßen Beerdigungsrituale) er wohl für seinen Abgang ersinnen könnte, und erwähnte „Junge, komm bald wieder“. Ich merke, der Witz ist so grotesk tief, dass ich schon wieder lache.

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