All-Tag

Es mag das erste Mal gewesen sein, dass ich wegen ohrenbetäubendem Lärm oben auf die Terasse gegangen bin, um zu schauen, dann wieder runter, um Smartphony zu holen und einzufangen, was trotz des Schatteneinwurfs möglich war. Erst der Musikwagen, ganz oben, der die goldene Kutsche ankündigte, durch den Bazaar gezogen von weißen (extra für diese Gelegenheiten  gezüchteten) Pferden, in dem ein „Heiliger“ saß, God only knows, what is going through their heads, es gibt keine Überprüfungsstelle (mehr dafür). Ramakrishna, ein einst (in bestimmten Kreisen) berühmter Mensch wurde einst überprüft von einer Komission der Oberstheiligen, die extra anreisten, um Klarheit darüber zu erlangen, ob es nur heller Wahnsinn war, der Ramakrishna z.B. ermöglichte, im Eifer des geisteigen Gefechtes nicht zu merken, wenn sein Handtuch von den Lenden fiel, das beunruhigte natürlich Anwesende und Schüler wie Vivekananda, dessen Bildungsgrad es schwerfiel, so etwas zuzulassen. Ramakrishna wurde der höchste Grad an geistigen Fähigkeiten zugeschrieben, die Herren blieben tagelang, wie gerne wüsste man, was sie so ausgetauscht haben. Von Ramakrishna wusste man auch, dass er sich einmal in die Büsche zurückzog und Frauenkleider anlegte, um sich in Kali, die furchterregende Göttin, hineinzuversetzen, und kam heraus mit einer Message, weswegen ich das Ganze auch erinnere, denn er sagte, dass das Geheimnis von Kali die Liebe sei, das überraschte so manchen. Denn für diese Kenntnis muss man erkannt haben, dass der Weg zum Hellen durch das Dunkel führt, durch die Angst und durch den Schrecken, und keiner führt mehr, sondern wenn man dann eines Tages wieder herauskommt aus dem, in dem man gesteckt hat (das Labyrinth, das Ego, die Blase, der Dornenbusch etc), dann weiß man aus Erfahrung, was Angst und Blase und Labyrinth (für einen selbst) bedeuten. Das alles geschieht im Alltag, wenn wir irgendwo sitzen und staunen, dass wir noch da sind, während die Schneestürme über Länder fegen und Menschenwesen immer noch in Bunkern sitzen und ausharren, bis der dunkle Wahnsinn vorbei ist. Es ist ja nicht so, dass wir nicht wüssten, was dunkel und was hell ist, nur der Ausgleich ist schwer zu erringen, ganz einfach deswegen, weil er nur im Geistigen möglich ist, wenn überhaupt. Tonlos schwingt das Lot über die Jahrtausende hinweg. Alltag: der stete Flug durchs All auf einem Planeten, um den wir besorgt sind. Man fragt sich ja zuweilen, ob Lachen noch angebracht ist, aber dann las ich in den Nachrichten, dass in Japan 17 Tote ums Leben gekommen sind, und sofort war das Wort „Myrtlok“ zur Stelle, „der Planet der Toten“ (also die Erde), und das ist natürlich auch kein richtiger, mit herzhaftem Lachen zu begleitender Witz: dass auch Tote ums Leben kommen können.

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