Gefolge

Und das ist nun Rahul Gandhi, der Sohn von Sonia Gandhi, die derzeit das Angebot, Indien zu regieren, in voller Voraussicht, dass ihre italienische Herkunft ihr unentwegt unter die Nase gerieben werden würde, an den schlichten und klugen Mohan Singh abgegeben hatte. Die Tochter Priyanka gedieh prächtig und man hoffte auf eine Wiederkehr Indira Gandhis, doch sie verband sich mit einem seltsamen Gefährten, dem keiner über den Weg traute usw. Rahul Gandhi selbst wurde jahrelang zum Weich-Ei deklariert und wahrlich, es war nicht leicht zu verstehen, wohin er wollte und sollte. Man warf ihm den „spoilt brat“-Status vor, weit entfernt vom Staub der Straße, so, als wäre Modi näher dran an diesem Staub als er. Nun hatte er, Rahul Gandhi, bereits weiße Strähnen im männlichen Bart, aber eine Eingebung. Und zwar brannte (auch) in ihm der sehnliche Wunsch, Indien, das hier „Bharat“ genannt wird, wieder als d i e Idee zu erhalten, die sie einmal war, nur: was war das. Egal, dafür wollte er auf jeden Fall eine tiefe Meditationsübung (Tapasya) machen und entschied sich für einen Marsch durch dieses ganze Land. Fing ganz unten in Tamil Nadu (Kanyamumari) an und läuft seither gute 2000 Kilometer in unermüdlichem Schritt-Tempo. Er meinte zu Beginn, dass er auch alleine wandern würde, aber siehe, Tausende folgen ihm bereits, Nahrung und Schlafplätze müssen organisiert werden, und ab und zu hält er eine Rede oder gibt bei einer Pressekonferenz kund, dass er an Politik nicht denke, sondern nur an sein Tapasya. Unendlich viele Bilder zeigen ihn, wie er Menschen umarmt und berühmte Schauspieler*innen an der Hand hält. Nun muss man schauen, ob das Ganze eine Wirkung hat, und wenn, was für eine. Hier im Dorf gibt es nur zwei Menschen, von denen ich weiß, dass sie für die Kongress Partei sind, wir reden wie heimlich Verbündete, die die Folgen des Hindutva-Crimes durchschauen. Man sieht Modi an einem Fenster seines Palastes (komisch, dass sie alle in Palästen wohnen) ins Nichts starren, wo Rahul Gandhi vor seinen Augen gesundheitlich immer stabiler und muskulöser wird und vermutlich bald in Kaschmir ankommt, das wird dann ein richtiges „junoti“, eine Herausforderung für alle, denn es sind die Muslime, die nicht in den Hindutva-Plan passen, alles natürlich nur eine Idee.

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