Was, wenn…


Omikron the Invader
Es gehört nicht zu meinen Lieblingstätigkeiten, mir schauerliche Szenarien auszudenken und kann auch nicht viel Bewunderung für diese Konstrukte auf Bühnen oder in Filmen in mir finden. Natürlich gab es (oder gibt es sie noch) diese herrlichen Science Fiction Bücher, wo man mal so richtig rausgepustet wird aus begrenztem Denken, das mit diesen Gewohnheitsstrukturen zu tun hat, in die wir uns gerne betten. Deswegen fand ich es auch immer faszinierend, wie selbstverständlich der indische Zeitenkreislauf beinhaltet, dass da mal eine Zeit kommt, die an Finsternis und Ignoranz nicht mehr zu überbieten ist, daher weiß man auch, wenn sie kommt, dass es sie ist (!?). So kann man das Wort „Kali Yuga“ (die finstere oder todbringende Zeit) ohne weiteres überall erwähnen und darauf vertrauen, dass die typische Geste beim Gegenüber eintritt, ein lockeres Hin-und Hergewackle mit dem Kopf, das man je nach eigenem Geschmack als ein Ja oder ein Nein deuten kann. Auch in den heiligen Upanishaden findet man das  „neti neti“, weder dies, noch das, und man denkt auch von der Instanz an höchster Stelle, dass er oder sie es vielleicht weiß, aber vielleicht auch nicht, eine gesunde Einstellung. Aber wir im Westen können ja das Denken gar nicht mehr abschalten, sondern nur entscheiden, was wir damit machen. Von wegen „Leerheit“ und so. Ich bin auch nicht wirklich medienfeindlich eingestellt, da ich gar nicht so nahe rankomme an die Aufbauschungen vermuteter Fakten, die möglichst viele BürgerInnen in fatale Zustände katapultieren soll, damit zum Beispiel die Lebensangst nicht versiegt, von der viele Branchen abhängig sind. Aber so für sich selbst kann man durchaus mal kurz die Leine loslassen und in eine bestimmte Richtung denken und schauen, wo man hingelangt. Das Thema ist meist schon vorprogrammiert und kann als Startbahn dienen. So haben wir also vernommen, dass „Omikron“ aus Afrika kommt. Die UN-Gesundheitsbehörde hat in der Viren-Benennung zwei Buchstaben übersprungen, wofür ich persönlich sehr dankbar bin, denn einer davon ist „Nu“ und ist eines meiner Lieblingsworte als flüchtigster Zeitmoment und kommt im Titel meines Gedichtbandes „Aufenthalt im Nu“ vor. Man wählte es aber nicht, weil es klingt wie „neu“ auf Englisch. Xi, der weitere Ausgelassene, ist ein Name, vor allem aber der vom chinesischen Staatschef. Also, wie komme ich jetzt so schnell wie möglich in ein Schauermärchen. Ganz einfach. Ich stelle mir vor, dass nach Omikron noch derart viele Varianten auftauchen, dass das griechische Alphabet an seine Grenzen stößt oder gar weit über sie hinaus. Weder kommt man mit den Impfstoffen hinterher, noch macht das, wofür man sie erfunden hat, einen Sinn. Außerdem hat niemand mehr Lust, sich weitere Fremdsubstanzen in das eigene System zu jagen. Man erkennt ohne großen intellektuellen Aufwand, dass der Weltgeist aus den Fugen geraten ist. Ich merke selber, dass der Nu mich einholt, denn das ist ja alles schon da und es kommt eigentlich nur darauf an, wie wir alle mit den immer nackter werdenden Tatsachen umgehen. Gestern bei einem Tierarztbesuch war ich doch erstaunt, dass niemand meinen Impfpass sehen wollte, und nirgendwo waren MaskenträgerInnen zu sichten, das war angenehm. Nun fiel mir leider nichts schauerlich Genuges ein, und schließlich habe ich meinen Omikron schon gepinselt, das muss für heute genügen.

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