entsprechen

Natürlich ist das keine Frage, die man sich täglich stellen möchte, nämlich, ob es den Menschen, also uns Menschen, gelingen wird, einen Heilprozess einzuleiten, der sichtbar von Maskierungen ablassen kann und zeigen, zu was wir auch in der Lage sind. Nun melden sich die schwierigen und leicht missverständlichen Worte,  so halte ich mich an das Wort Menschlichkeit. Wir denken darüber nach, was es bedeuten könnte, und warum ein Mensch nicht automatisch menschlich ist. Es dauert nach unserer Geburt ja nicht lange, bevor wir entweder annehmen, dass das, was wir vorfinden, mehr oder weniger immer schon so war, und wir reagieren darauf und machen mit, wo wir uns mit unserer Art einreihen können. Oder nicht einreihen können und anfangen zu grübeln, warum das wohl alles so ist, wie es ist, und viele Jahre braucht es und viel Mühe, bevor wir für uns selbst vielleicht eine Klarheit erlangen, die wiederum dazu führt, dass wir wahrnehmen können, dass es tatsächlich (nur) ist, wie es ist, wobei hier günstigerweise persönliche Sicht mit der Weltsicht in einen Einklang kommen kann. Denn wir sind nun mal PlanetarierInnen und können nicht leugnen, dass hier die einzige Welt ist, die wir kennen, und wir sind auf die eine oder andere Weise daran beteiligt, was auf ihr geschieht. Doch was auch immer uns möglich gemacht wird zu lernen und zu erleben, so wird uns keiner beibringen können letztendlich, was wir von dem, was wir sind, hineinbringen in die Welt, denn dafür tragen wir „Verantwortung“, so unsympatisch mir dieses Wort in anderen Kontexten auch sein mag. In den ersten Tagen meiner Ankunft in Indien sagte eine Frau zu mir, dass es unsere einzige Pflicht auf der Erde sei, uns selbst zu sein. Damals konnte ich das Ausmaß dieser Worte noch gar nicht verstehen, sie kamen mir eher vor wie eine lockere Selbstverständlichkeit. Nun zeigt es sich aber, dass vieles im Nicht-Außen, also dem Innen und dem Verborgenen geschieht, dieses Ringen eben um uns selbst und unseren Beitrag zum Lebendigen, damit das, was wir selbst uns vorstellen können an menschlichem Verhalten und Tun, nicht nur von uns selbst beantwortet werden kann, sondern Resonanz findet in genau dem Maß, in dem es geschöpft und gedacht war. Sein, wer man (wirklich) ist, das ist doch nach wie vor das Abenteuerlichste an der ganzen Reise.  Das Gute an Krisenzeiten ist, dass es die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche steigert. Und immer wieder die Nachfrage, was es uns hier und jetzt in diesen Kontexten bedeutet, und wie wir selbst gefragt sind , mit uns und den anderen entsprechend umzugehen, unserem eigenen Wesen entsprechend.

 


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