beteiligt


TeilnehmerIn des E:S:K: (Einsame-Spitze-Kongress)
In mir lebt immer noch eine Befürworterin der von Science Fiction geprägten Vorstellungswelten, aber die Leidenschaft musste sich gemäß der sich formierenden Realitäten eingrenzen wie die meisten Phantasiewelten, die der menschlichen Umsetzungskraft nicht entsprechen. Natürlich hält mich auch heutzutage niemand davon ab, mich bei so manchem Denken auf einem Surfboard zu bewegen, und ich sage: nichts wie raus in die freien, kosmischen Hallen und mal schauen, wie weit es geht mit meiner geistigen Dehnkraft, oder ob mich der gähnende All-Schlund nicht doch erschreckt, wenn kein Raumschiff zur Verfügung steht mit seinen luxuriösen Einzelzimmern und den großen, abgerundeten Fenstern, an denen man in der Freizeit herumstehen kann und das All-Geschehen belauschen. Man erkennt sofort, dass das alles in Wirklichkeit schon als Möglichkeit existiert. Natürlich, erst einmal innen. Auch habe ich bereits ein großes Fenster, das auf das Allgeschehen hinausgeht, bzw. es ist ja nicht das Fenster, das hinausgeht, sondern das mit geistiger Substanz erschaffene Bild, dazu ein Steuerrad, denn überall flutet’s und überall sind Wellen aller Art, durch die ich navigieren lerne, wer sonst.  So habe ich meinen eigenen Wortschatz und meinen Erfahrungsschatz, und muss mir nun zumuten, eine Wirklichkeit zu erkennen, mit der ich leben kann, und die bei der Zubereitung des Mittagsessens, allein oder mit Freunden, nicht so befremdlich wirkt, dass es den Freiraum begrenzt, in dem wir uns begegnen können. Gibt es denn einen Realitätsmaßstab, auf den wir uns einigen müssen? Wir müssen uns ja ständig unter Menschen auf irgend etwas einigen, da alle, denen wir begegnen, einzigartige Wesen sind, egal, wo sie sich kulturell einreihen und allzu gerne gesehen werden wie die Anderen, soweit eine Gesellschaft oder eine Religion das ermöglicht. Natürlich muss ich hier noch einmal an den alten Inder denken, der damals nach der ersten Mondbetrapsung meinte, er könne den ganzen Aufwand nicht verstehen, wo man doch bloß die Augen schließen muss und schwupps! ist man dort. Kann man denn, wenn man sich intensiv auf den Mond einlassen würde, dadurch erfahren, wie er oder wie es dort ist? Und wissen wir mehr von dem, was der Mond wirklich ist, seit ein paar Erdlinge dort herumgestiefelt sind und Staub und Steinsbrocken beim Rückflug im Gepäck hatten. Und jetzt diese albernen Milliardäre, die einen planetarischen Touristenrummel anbieten, um noch reicher zu werden, als sie schon sind. Sie stören doch eher das fragile Gleichgewicht des Planeten, so wie all der Müll, der sich angesammelt hat in der Atmosphäre: kann das gut gehen. Nein, es kann nicht gut gehen. Denn obwohl der Geist frei ist, so ist er doch auch die Substanz, für die wir, vor allem uns selbst gegenüber, Verantwortung tragen. Damit wir uns nicht am Ende verpassen, und kann man das: sich verpassen. Ich denke, dass beides immer aufs Neue gut ausgelotet werden muss, einerseits das gelingende Mittagessen, und andrerseits die Erforschung meiner geistigen Freiheit, die ich günstigerweise in Fähigkeiten verwandeln kann, die mich bei der Reise auf der Erde begleiten und mich unterstützen in meinen Unternehmungen. So kann ich erkennen, dass ich meine eigene Wirklichkeit zwar permanent konstruiere, doch dieses Konstrukt unterliegt gleichzeitig den Bedingungen, die in der Zeit, in der ich lebe, als Realität anerkannt werden. Wir wissen doch jetzt, dass der Planet mit all seinen unerschöpflichen Schönheiten ohne uns prima zurecht kommen würde, und vielleicht wird er das auch eines Tages. Inzwischen konstruieren wir gemeinsam das, was vor Augen liegt. Ich bin doch daran beteiligt. Oder etwa nicht?

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