Fremde

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Als mich die ersten Nachfragen meiner afrikanischen und afghanischen Freunde aus Deutschland via WhatsApp erreichten, wie es mir „dort“ ginge, da wurde mir klar, dass auch ich nun wieder „Ausländerin“ bin. Ich weiß aus Erfahrung, wie lange es dauert, bis man einen Ort bzw eine andere Kuktur als ein „Zuhause“ empfinden kann. Jemand hat mal gesagt, dass Zuhause da ist, wo einen niemand rauswerfen kann. Es hat auch was mit offiziellen Daten in Papieren zu tun: der Pass, das Visa, die Aufenthaltgenehmigung. Früher habe ich mal ohne Visa und mit abgelaufenem Pass in Tempeln gewohnt, einerseits im System integriert, andrerseits durch meine eigene individuelle Schöpferfreude gelebt. Ich habe Feuer gehütet und Asche gesäubert, sprich: ein paar wesentliche Dinge von der Pike auf gelernt, zB auch wie man ein Messinggefäß reinigt, oder wie man ein Feuer am Leben erhält, obwohl es zu erlöschen droht. Wenn man eigene Ordnungen dazufügt, sind sie einfacher einzuhalten. Früher oder später stößt man auf die universellen Gesetze und lernt bereitwillig, ihre Bedingungen zu achten. Bis man sich die darin enthaltene Freiheit zueigen machen kann und den eigenen Dramen und den Dramen der Anderen immer weniger ausgeliefert ist. Ich bin gerne Fremde. Eine Fremde, die gelernt hat, sich im System zu bewegen. Viel Liebe ist aus mir herausgeströmt zu diesen Menschen. Oft war es die Dankbarkeit,  für die überwältigende Schönheit des Raumes, und dass sie mich darin willkommen geheißen haben. Und Fremdheit verschwindet auch da, wo man sich dem Menschsein öffnet, ein erstaunliches Wunder: wie sehr das Menschliche sich überall gleicht! Je leichter die eigene Bürde, desto freier wird der Blick auf das Hiersein mit sich selbst und den Anderen.

Diese zwei Photos habe ich heute früh gemacht Der Hund kam und legte seine Pfote auf meinen (Barfuß)- Schuh. Das andere Bild zeigt Durga, deren Aufgabe es ist, im Eisernen Zeitalter die Dämonen zu töten. Alles bestens organisiert!


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