zurechtfinden


Winter-Blume

Das ist und wird der wahrhaft unvergessliche Winter, in dem auch die Festtage ruhen, wo nicht darauf verzichtet werden kann, dass alles um die inzwischen symbolhafte Geburt des göttlichen Infants herum wie an einem Schnürchen laufen muss, das s o noch keiner geschnürt hat. Dieses wahrlich trostlose Bündel der drei Personen, die damals in der Welt herumirrten ohne Hoffnung auf Wärme und Einkehr, im Nacken die Angst vor dem Kindestöter, Typus Trump, der sicherlich keine Botschaft über einen noch Größeren als seine imaginierte gelten lassen konnte. Und klar, dann die Verschnaufpause im Stall, die warmen Bäuche der Rinder und Kühe, die Wunderbares angedeihen lassen können, weil es sie gar nicht stört. Dann der Stern und die drei Könige aus dem Orient, wahrscheinlich aus Indien, weil es da jede Menge Könige gab, die immerhin ihre Dienerschaft verlassen mussten, um dem unwiderstehlichen Ruf zu folgen. Und natürlich die bislang für mich unbeantwortete Frage, wie um Himmels Willen es geschah, dass die nackten Gebeine dieser Drei im Dom von Köln landeten, wo Kardinal Wölki zur Zeit auch sehr schwierige Dinge zu regeln hat wegen der Missbrauchsvertuschung eines Priesters. All diese aus der Dunkelziffer hervorgeholten Priester missbrauchen und vertuschen jetzt anderswo, denn niemand darf wissen, was da wirklich los ist, oder wollen es die Christen doch. Man sagt mir manchmal, ich wäre doch in christlichem Rahmen geboren, aber das macht mich ja nicht automatisch zur Christin. Ich habe jedenfalls auch gerne die Jesusschinken geschaut. Immer haben sie dann nach einem besonders schönen Jesus-Jüngling gesucht, der das außerdem rüberbringen kann, was da passiert ist. Ach so, jetzt sind wir ja erst mal bei der Geburt, und es gibt ja nicht nur Covid-Tote, sondern auch Neugeborene. Im Jahre 2019, lese ich, waren das immerhin 778 100 neue Menschen, die in das planetarische Vorgehen eintraten und jetzt schon ihren ersten Lockdown erleben. Zum Glück ist ein Lockdown kein Kriegszustand, sondern ganz im Gegenteil, es kann in vieler Hinsicht ja sehr schön sein für Kinder, wenn die Eltern häufiger da sind. Mir ist aufgefallen, dass auch die Katze sich wohler fühlt, wenn jemand im Raum ist, dann kann sie in einen tieferen Ruhezustand gehen und den Schnurr-Apparatus anwerfen. Was die Festtage an sich betrifft, so kann man, wenn man das muss, schon Tage vor dem Heiligen Abend einkaufen, wenn sich die Maskierten nicht die Füße vor den Eingangstüren erfrieren. Oder man kann ganz locker mal den ganzen Stress mit den Geschenken für Menschen, die einem egal sind, auf den Virus schieben. Sorry, dieses Jahr leider nicht. Freiräume schaffen und genießen! Da, wo Liebe fließt, fällt Verbindung ja nicht so schwer, und jede Winterblume kann schöner sein als eine Geschenksverirrung, aus gesellschaftlichem Zwang geboren. Ich bin es jetzt auch nicht gewohnt, von meiner Regierung schwere Bürden auferlegt zu bekommen, aber ich trage die Bürde ja gar nicht herum, sondern spüre eher hinein in die Stille der Nacht und lasse mich anregen von den viele Ebenen und Atmosphären, die das Menschsein umkreisen. Und was für ein Wunder es ist, dass man selbst hineingeboren wurde in diese Welt und man herausfinden kann, wie man sich darin zurechtfindet.

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