gendern

Man muss es neidlos zugeben: Humor kann (manchmal) viel mit einem Schlag, was sonst schwer auszudrücken wäre, wollte man sich ernsthaft anstrengen, es auszudrücken. Es wirkt wie ein Zen-Schlag auf die verspannten Schultern und stärkt wie nebenher die Bauchmuskeln, das gesunde Lachen also. Die heiteren Covid-Videos sind rar geworden, vielleicht durch das Ringen mit den Realitätsebenen und ihren Zuordnungen im wild dahinfließenden Strom der Atome, Amen und Om. Wenn mein Humor sich verkriecht, wohin und warum auch immer, merke ich, wie sehr ich ihn vermisst habe, wenn er zurückkehrt. Der männliche Artikel ist m.E. hier fehl am Platze. Es wurde schon immer sehr viel herumgegendered und folgt nicht immer logischen Konsequenzen. Auch muss man sich nicht unbedingt eine Feministin nennen, um das weibliche Universum selbst zu vertreten, aber wenn gefragt würde, ob man eine sei, klaro, why not. Ich persönlich kann über erfahrenes Leid nicht so sehr die wichtige causa feminina befeuern. Mir liegt eher die leidenschaftliche Begeisterung  für das Recht auf freie Entscheidung am Herzen, etwas weniger Fürsorgetaktik, etwas mehr Streitgesprächsbereitschaft, Wortfindung, Seinsgestaltung. Loslassung vom Drang, draußen irgendwo bei irgendwem einen Halt zu suchen, wo er niemals oder nur sehr begrenzt gefunden werden kann. Lieber den Anker spielerisch ins Ungewisse werfen. Hatten wir keine Zeit zum Üben? Immerhin leben wir schon 70 Jahre in verhältismäßigem Frieden, auch wenn die gleichen Gespenster der Vernichtung schon wieder ihre Köpfe recken. Jeden Tag kommen Millionen nach, die nicht genug zu essen haben (werden) undsoweiter. Jetzt, wo alles habbar scheint, ist die Not groß. Jetzt haben die not-wendigen Fragen Raum für ihren Auftritt. Was immer jemand damit macht, wer kann’s bezeugen. Einiges kann man spüren: eine Unruhe auf und in den weiblichen Lagern. Wir können auf demokratisches Recht pochen, das ist so eine eigene Denkübung. Wie weit muss das noch gehen, wenn die Frauen ihre unendlich vielen Aktionen durchgeführt haben und sich nicht haben aufhalten lassen in der kühnen Entwaffnung, hinter deren Kraft ein atmendes Schwert ruht. Und schwebt noch eine biologische Karotte vor der Nase herum, die ein bisschen auf Eis gelegt wurde, aber immer noch schmeckt nach dem Auftauen. Oder ist alles schon da, und es fehlt gar nichts? Das Fehlen war einfach nur ein weiteres Konstrukt, dem man glaubte, verpflichtet zu sein?

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