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Ach ja! Was für ein Jammer! Geisterhaft ziehen Maskierte durch die Straßen und Hallen und Heime, eine seltsame Gewöhnung setzt ein, das Ding hängt am Kinn oder am Ohr, man denkt, man hat es auf, aber hat man gar nicht.  Man wirft einen Blick in die Welt, ach immer noch, und wie lange noch,  dieser amerikanische Präsidenten-Trampel, wie peinlich weit das gehen kann. Und wieder ein totes Tier auf der Fahrbahn, ach nein, es war ein schwarzer Mensch, man hat ihn verwechselt, jetzt ist er tot. Nun ist man fast froh, wenn Menschen sich zu Protesten versammeln, ein schwarzer Moderator von CNN ist den Tränen nah. Er hat eben diesen Job, sagt er, das gibt ihm eine gewisse Sicherheit, doch da draußen wird weiter hautfarbengemäß gemordet. Die Masken haben auch nicht zu einem glanzvollen Maskenball geführt, das Tanzen fällt schwer, wenn man Angst hat, und, wie man sieht, tragen auch die Götter die Maske, vielleicht nur in eines Menschen Kopf, um sie, die Maske, attraktiver zu machen, dabei kann das Verordnete nicht wirklich attraktiv sein. Die Sprache der Augen nimmt einen neuen Raum ein. Und wirklich, es ist Samstag, ein Hauch von Sommer, nachlassende Einkaufslust wegen der Mühen ist zu spüren, viele sind wieder unterwegs in Nebenländer, hinweg mit Euch, über die Berge, zu weiteren Maskierten, warum nicht. Noch kann sich jede/r  d e m widmen, was er oder sie am liebsten tut. Man kann tief durchatmen, den Stift in der Hand, und nach kurzem Flug eine architektonisch vollkommene Struktur in den Sand einer Wüste legen. Alles besteht vor allem aus Säulen, hochangelegte Gehsteige ragen zwischen  den prachtvoll schlichten Treppenformationen, den Podien aus uraltem Stein, die sich weit in jede Richtung erstrecken, das sanfte Licht der schattenspenden Baldachine widerstrebt dem abstrakten Ansatz mit einer großzügigen Zärtlichkeit undsoweiter. Viele kommen und gehen, um sich dort auszuruhen, oder einfach nur, um uneingeschränkt da zu sein, wo sie sind. Täglich kommt dorthin auch eine Frau und verbringt Stunden, auf ihren Stab gelehnt. Man will mit ihr reden, aber sie schweigt. Es vergehen Jahre. Sie schweigt. Man hält sie für taubstumm. Doch es kommt ein Tag, da lehnt sie sich vorwärts. Man erwartet eine Art Wunder, eine Prophezeiung, einen Hinweis auf Weiteres, eine lebensfördernde Eingebung. Es versammeln sich Lauschende, denn man weiß intuitiv: sie wird sprechen. Tut sie auch, und, wie schon erwähnt, lehnt sie sich langsam vorwärts, und zum Erstaunen aller sieht man folgende Worte aus ihr herausströmen. Sie sagt: „Schwappt nicht mit euren ungelegten Eiern in mein Quartier!“ Das Schweigen erreicht seinen tiefsten, dunkelsten Ort.

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