lockern

Bei strengen Auflagen werden die Maßnahmen gelockert. Es geht wohl auch darum, was man Menschen zumuten kann und wo man eingreifen muss, bevor das Murren zum Aufstand führt. Das geht ja nicht unbedingt um die Bedrohung der Freiheit, sondern es kann auch Wut sein gegen den Entzug von Kauflust. Ikea, sehe ich grad flüchtig beim Öffnen von Google, hat aufgemacht und hat wohl dann über den Ansturm nachgrübeln müssen, denn einerseits sollen ja die Leute wieder kaufen kaufen kaufen, und andrerseits sollen sie sich benehmen und ständig auf die Regeln achten. ‚Dürfen‘ ist zurückgekehrt in den Sprachgebrauch. Und wer kann schon entspannt und maskiert durch das erhofft Gewohnte streifen, wenn draußen weitere Maskierte auf ihren Eintritt warten. Derweilen ist zum Glück der gedanklich durchsinnierte Impfzwang wieder vom Tisch und eine weitere Petition läuft ins Leere. Das ist so tropfenweise das, was noch bei mir ankommt: der Mensch also in seiner jetzigen Verfassung mit einem fast alles überlagernden Thema vermasktet und zum Aushalten und Durchhalten verdonnert, beim Zeus, gar nicht so einfach. Wo soll man das einfühlsamsbereite Herz hinwenden, oder kann es ganz einfach da sein und schauen, wie angemessen der Umgang mit den Erforderlichkeiten des Tages gestaltet werden kann. Kein schlechtes Gewissen nähren, dass es einem so gut geht. Daher der Strom, der immer frei bleiben muss, damit sich die größeren Zusammenhänge nicht im Ozean der Gegebenheiten verlieren. In Indien bräuchte ich als Fahrgast in einem vollen Zug nur das Wort ‚Kali Yuga‘ sagen, um eine gewisse Verbindung herzustellen, ja sogar als gut informiert gelten, denn welches westliche Bleichgesicht weiß schon, dass dies das dunkle Zeitalter ist und der Covid19 nur einer der vielen Arme des zerstörerischen Prinzips, das die Aufgabe hat, die Neige des Menschlichen einzuleiten. Das Entgleiten in die Traumsphäre der Wissenschaften, die endlich auch öffentlich loslegen können mit ihren Machenschaften einer Intelligenz, die dem bisherigen Genius (Geist) des menschlichen Gehirns das weitaus Überlegene zur Verfügung stellen kann. Nur: was heißt das: überlegen. Wäre das Menschsein voll ausgereift, könnte man sich vielleicht eher in ein neues Zeitalter hineinversetzen, wenn die Bedingungen des Menschlichseins ebenfalls in vollstem Reichtum erfüllt wären, aber sie sind es nun einmal nicht. Vielleicht musste ein Donald Trump und weitere Weltführer an der Spitze der Länder erscheinen, um die regierende Dumpfheit in der Welt wahrzunehmen, und dass hinter diesen Comics Menschen agieren, die einem fast die Frage ersparen, warum es auf dieser vermeintlich mächtigen Plattform nicht mehr Frauen gibt. Das kann man mal als Übung betreiben, aber wer soll da schon mitspielen wollen. Das Spiel lässt ja die einfachste Hütte nicht aus, denn überall wird mit Einsatz des Lebens gespielt. Daher kann man auch bei den eigenen Lockerungsübungen bleiben: an keinem Virologen festhaken, keine Heldentat überschätzen, innen und außen genussbereit herumsitzen: meine Güte, ist das wirklich schon immer im Frühling so atemberaubend schön gewesen. Trotz dem vielen Ja-klar kommt noch eine Dosis Unheimliches und Ungewohntes dazu, mit dem man umgehen muss, obwohl es nicht an die Schwelle des Hauses reicht. Denn man weiß es einfach nicht, was aus dem gebärenden Akt hervorkommt, und ob Kind und Mutter nach den durchlittenen Strapazen wohlauf sind.
Auf Zen -La  trifft eine Märchenerzählerin ein. Sie verbringt die Nacht in wachem Sitzen gemeinsam mit den Anwesenden, nur einen einzigen Satz wiederholend: „Es war einmal, und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es noch heute.“ „Wir werden sehen“, sprach einer der Fremdlinge in die Nacht hinein. Wir werden sehen!“

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