ernsthaft

Ich wollte auf keinen Fall, dass dieses Video im Gefecht der Krise untergeht, jetzt, wo man wieder mit dem Ruckeln und Zittern der bearbeiteten Materialien und dem Hinauffahren von Maschinen rechnen muss, und das weltweit, damit bald alles wieder habbar sein kann und Menschen nicht in Existenzabgründe schliddern, wenn sie nicht schon mittendrin sind, oder in der Mitte von Gewaltakten, die wie so oft ungeahndet bleiben. Dieses in der Menschheitsgeschichte als einmalig deklarierte  Virenspektakel ermöglicht es einem unter vielem Anderem, durch die gemeinsame Notlage auf ganz neue Weise sichtbar zu werden, denn es ist nicht zu bestreiten, dass es kaum Themen außerhalb von Corona gibt. Manchmal können wir auch auf Covid19 zur Abwechslung überwechseln,  oder Corona selbst gendern mit der/die/das, das ‚die‘ auf die ‚Krone‘ verlagert etc., Aber zum Gähnen war und ist es auch nicht geeignet. Ganz schön lange habe ich gebraucht, bis ich die Lage als ernsthaft einschätzen konnte, nicht, dass ich es konnte. Ich meine, wie ernst es wirklich war und ist, und der Tod und die Trauer, die ständig anwesend sind, was einen meistens betrifft, wenn sie nahe an die Türschwelle kommen. Man sieht in einer gedanklichen Wüste eine überdimensional große und wuchtige Torschwelle an den Rand der Welt fahren, und ein blasser Alien mit einem Aktenkoffer geht ungehindert von Umständen auf das Oasenbüro zu. Der Deal ist einfach: der Alien bleibt und morpht die ganze Erdmannschafft in eine neue Mutation.  Es ist ein intergalaktisches Riesenprojekt. Keiner hat eine Ahung, was dabei herauskommt. In der auftauchenden Erkenntnis der gesamten Menschheit über ihre nahtlosen Zusammenhänge und Abhängigkeiten, die zwar schon immer existierten, aber nie gemeinsam erfast wurden, kann es zu einer globalen Katharsis kommen. Aber um Himmelswillen, wir wollen nicht auch noch eins drauf-unken, denn wer weiß schon in irgendeinem lebendigen Moment des Dabeiseins, was der nächste Moment alles in peto hat. Man kann den Moment reflektieren, am besten, wenn er da ist, dann hat man ihn zumindest wahrgenommen. wobei die Zeit selbst eine erstaunliche Fähigkeit hat, sich zu dehnen oder zu verkürzen, ganz, wie wir damit umgehen. Auch kann man nicht gleichzeitig an Schwermütige und Leichtfüßige denken, ohne Prioritäten anzumelden, die sich in letztet Konsequenz als illegal erweisen. Wir müssen auch nicht beides kennen aus Erfahrung, nur sie zulassen als das, was sie sind. Ich erwähnte ja, dass ich an Land gehe und freue mich zu hören, dass Deutschland ein paar hundert Flüchtlingskinder aus Griechenland bringt. Das ist ungeheuerlich, dass über 1000 unbegleitete Kinder und Jugendliche in diesen Misständen bereits gelebt haben und, wie ich heute höre, viele von ihnen nicht einmal ein Bett hatten. Was fühle ich? Und kann man sich schon vor dem körperlichen Tod ’sachte lösen von den Berührungen der Nebenwelt‘ (‚..‘ von R.Ausländer)? Das ist eine Frage, die ich schon lange habe. Sie betrifft das Gleichgewicht zwischen einfühlen und loslassen.
Die Surferin ging zum Bootsverleih, wo das vertraute Brett während der Dampferfahrt gelagert hatte. Für die nächste Runde, sinnierte sie, brauchte man ein etwas beweglicheres Fahrzeug, einen Vogel, ein Tanzseil oder eben das Surfboard. Sie postete ihre Idee in die Workshophalle, dass sich jede/r ein Viman bastle, also ein geistig tragfähiges Flugobjekt.

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