„Die Welt der Klagen“

20160827_101433

(aus: „Altägyptische Dichtung)

Verhärtung des Herzens ist entstanden.
Bedrängnis ist auf allen Wegen.
So ist das Unheil nicht vorbeigegangen,
solange diese Götter in ihrer Mitte waren,
und der Same hervorging aus den Menschenfrauen.
Man kann sie jetzt nicht auf dem Wege finden,
denn Handgemenge ist aufgekommen, und vertrieben
sind sie durch das Unheil, das sie entstehen ließen.
Es gibt keinen Lotsen zu ihrer Stunde –
wo ist er denn heute?
Schläft er etwa? Man sieht ja seine Macht nicht!
Als ich in Trauer war, konnte ich dich nicht finden.
Man kann dich nicht anrufen, bist du doch frei von
Zorn dagegen. Strafe des Herzens ist das!
Die Empörer aber, die im Munde aller Leute sind,
jetzt ist die Furcht vor ihnen größer
als vor Millionen von Menschen.

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(War es schon immer so?)

Ich bin eine Gegnerin des Satzes „das war doch schon immer so“, zB. manche gut, manche nicht gut, manche oben, manche unten, oder Pest und Cholera und Aids und Ebola usw., oder Erdbeben und Überschwemmungen und Kriege, oder Frauen im Haus, oder Tiere essen…Schon deswegen war es nicht schon immer so, weil ich gerade hier bin und es selber erfahre, auch das nur vorübergehend, aber natürlich für jede und jeden die einzig interessante Variante des Geschehens. Mir kommt es auch so vor,  dass alles, was auf der Erde erscheint, einerseits gewissen unverrückbaren Gesetzmäßigkeiten unterliegt, andrerseits denke und erfahre ich, dass es frei gestaltbar ist und die Beweglichkeit des kreativen Raumes durchaus gegeben. Das scheinbar Grenzenlose wird allerdings eingeschränkt durch Denken und Verhalten der Menschen miteinander. Man denkt ja gerne, man wüsste, wie es besser ginge, bis man merkt, dass alle Anderen auch so denken, was dazu führt, dass einige mal wieder rauskommen auf die Straße, um Pokemon-Monster zu fangen, und andere die Trümmer ihrer Existenz zulassen müssen, da sie davorstehen und es weder Ausflucht noch Ablenkung mehr gibt. Wie weit kann Fühlen geschult und gelernt werden, und wie weit kann es sich ausdehnen – bis in die Schattenreiche!(???) Man scheut sich, das, was man sieht, noch ein Spiel zu nennen, so als wäre der verhältnismäßig harmlose Räuber aus dem Kasperletheater schon lange abgetreten und ersetzt durch einen, den man nicht mehr verstehen kann und will. Das Blut, das unter den Türen hervorquillt, die sterbenden Kinder in Wüste und Wasser. Wenn all das also immer schon war….die Kriege, die Dummheit, das mangelnde Lernen von Fehlern, das Gebaren der Macht, die Verseuchung der Nahrung, der Eingriff in die genetische Struktur… na dann ist es…..Zeit?….. um…….? Hier kann man sich, wenn man möchte, weiterhin an eigenen Gedanken erfreuen.

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