praktisch

Ja!, es ist Samstag, sinnfreier Marktlückenerforschungs-Thinktank-Tag. Ich sehe natürlich nicht nur die Tücken einer mit hohem Anspruch behafteten Sinnfreiheit, sondern es formt sich durch eine gewisse Kontinuität des Gedankens und des Tuns das Positive Falle-Syndrom, an dem vor allem geistig rege Menschen leiden. Es naht eine Idee, man nimmt sie auf, gibt Nahrung und Aufenthaltsgenehmigung, und schon entsteht ein gewisser Zugzwang, so als würden einen die Götter strafen, wenn man nicht die geschenkte Idee zu einem gewissen Ausmaß führt, das erkenntlich macht, worum es geht. Aber das ist ja alles pure Theorie, während es uns Forscherinnen zur Praxis drängt. Wo fehlt Praxis!!? Denn überall, wo etwas fehlt, ist automatisch eine Lücke, die man erforschen kann. Die Forschung versichert vor allem, dass die Lücke geöffnet bleibt, d.h. besetzt, und dann macht man sich ans Brüten. Das geht schneller als früher, als man noch nicht sicher war, ob Henne und Ei wirklich dasselbe sind, weil sich zwischen  dem Zuerst und dem  Zuletzt  kein Bindungsmittel fand. Das verlorene Geheimnis wurde durchdefiniert. Millionen von durchdefinierten Menschen kamen vor Jahren nach Indien, wo sie auf das grundsätzlich Undefinierte stießen. Es wurde als spirituelles Wunder wahrgenommen, und wahrlich!, es war eins. Ein solches Ausmaß an abwesender Selbst-Reflektion , und das bei so viel Wissen! Da wir Tiefes und Hohes wissen wollten, erinnerten wir die Lehrer an das Einstige. Wir wurmten es aus ihnen heraus und machten ihnen klar, wie viel sie wussten. Nicht über sich selbst, wohl aber über das Wissen. Das Wissen wurde klarer und klarer, als man es letztendlich den nimmerwissensmüden Westerners erklären musste, obwohl man sie jahrelang gelehrt hatte, nicht „warum“ zu fragen. Dann kamen die vielen Teppiche, auf denen alle herumsaßen. Diese Marktlücke ist bereits besetzt mit Baumwollkissen, ein reißender Absatz im Westen. Überhaupt! Yoga! So in der Mitte des Volkes angekommen wie Tätowierung und Neoprenanzug. Der oder die Lückenorientierte lässt den Lückenerspähungsblick kreisen, und siehe da: eine prachtvolle Lücke tut sich auf. Der innere Computer, unschlagbar schnell, rast durch die neuen und modernen Namen der As-you-like-it-Yogas. Gymnastik-und Turnübungen sind auch mit dabei, aber irgendwie scheint vom Urgrund etwas verloren gegangen, aber wer weiß noch was. Hier schaltet sich entschlossen der Lückenblick ein. Aufhorchen! Wir nähern uns dem Goldtrog! Wir entern die Lücke mit einem neuen Wort: „Prayog“. Natürlich muss man auch hier mit ein paar Leuten zusammen kommen, man kann ein paar Abende anbieten und erklären, was jetzt geübt wird: PRAKTISCHES YOGA, eben Prayog. Das Prayog befasst sich vor allem mit dem Zustand, nachdem man den Teppich verlassen hat, denn auch beim Yoga kann man nicht ewig auf dem Teppich bleiben, denn wir wissen, dass es den Leuten auch in den Klöstern nicht besser ging. Da praktisches Yoga überall geübt werden kann, muss man sich was einfallen lassen, was das ganze zusammenhält. Man arrangiert zum Beispiel eine jährliche Reise nach Prayag, ein schöner geheiligter Fleck in Indien, nennt es aber Prayog und erfindet eine epische Anekdote, wie z.B.eine tiefschürfende Yogini dort allen Belästigungen zum Trotz zu sich kam und dieses Beisichsein „Prayog“ nannte, praktisches Yoga. Mit dem Gold, das in dieser Idee liegt, kann sich jemand, der möchte, beschäftigen. Sicher ist, dass es Millionen gibt, die wissen möchten, wie Yoga aussieht, nachdem man davon aufgestanden ist. Volle Fahrt voraus!

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert