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Jetzt spinne ich den Faden doch noch etwas weiter, denn es ist ja geradezu ein Spinnen, wenn man entweder in die Zukunft oder aber in die Vergangenheit zu viel hineindenkt, außer, man ist an bestimmten Forschungsgebieten interessiert oder man will z.B. an ein historisches Ereignis nochmal näher herankommen. Je näher man kommt, desto unwirklicher kann einem dann manchmal etwas vorkommen, wobei die Fakten oft die Bände sprechen. Eigentlich sind es selten Bände, sondern klare Gedanken. Die Erde, die mir auch gestern kurz vor Augen stand, gehört ja keinem, das ist ein Fakt. Sie ist da, so wie wir da sind. Auch ist zwischen Hüten und Beherrschen ein großer Unterschied, und zwischen Schützen und Ausbeuten. Ich finde, es kann einen zuweilen schon inspirieren, sich im Staunen aufzuhalten darüber, wie sehr etwas aus seinem natürlichen Ruder laufen kann. Das ist ein bisschen wie mit der AfD, wo vermutet wurde, dass die hohe Aufmerksamkeit auf das von breiterer Masse als „Übel“ Gesehene das Übel noch verstärkt. Wenn man in der Politik nicht tätig ist und auch sonst verhältnismäßig wenig profit-oder machtgierig, kann man mal einfach schauen, etwa, wie einem bei einem so einfachen Gedanken wie „die Erde gehört keinem“ fast mulmig wird vor Mut, es einfach mal zu wissen. Denn dass die Erde aufgeteilt werden musste und geordnet bei all dem Chaos, das Menschen anrichten können, ist klar. Aber das führt nicht logischerweise zum Besitzanspruch. Und zu Produktions-Besessenheiten. In diesem angestrengten Pflicherfüllungsprogramm geht das Spielerische vollständig verloren. Ich habe noch die letzten Eindrücke  und Spuren des Spiels in Indien erlebt, wobei die indische Kultur zwar von hoher Geistigkeit geprägt war, und das bis in die dunkelsten Ecken der Kollektiv-Psyche, aber es war eben ein Kollektiv-Phänomen, dass es den gehorsamen Kindern als selten erwachsen werdenden Menschen dennoch gelang, einen ziemlich reifen und innerlich gefestigten Eindruck zu machen, natürlich auch mit einem farbenfrohen Götterhimmel über ihnen und einem Wiederkommensprogramm nach dem Tod. Jetzt, wo die Lehrer des Genügsamen nicht mehr glaubwürdig sind, sinkt das Ganze wo auch immer dahin. Wir im Westen, die wir zwar den ausgeprägten Weg des Individuums erzeugt und viel Information und Erfahrung darüber angesammelt haben, stehen auch wie die Inder an einer Grenze, die geöffnet werden muss, oder das Gesuchte und Gefundene muss angemessen gehandhabt werden. Für die Inder der Umgang mit dem Hunger nach dem Produzierten, für uns im Westen eher die Frage, was dem Wesen eine innere Ruhe verleiht. Und wie kommt man da hin, wenn man ständig damit beschäftigt ist, etwas haben zu wollen oder zu müssen. Pflichten erfüllen zu müssen, so als gäbe es jemanden, der uns nach der Art der Ameisen beurteilt. Schau mal, wie fleißig die alle sind!!! Tag und Nacht auf Achse! Da fällt einem dann das Nichtstun schwer, denn man hält es für unzulässig. Dabei kennt man sich gar nicht mehr aus in dem Haus, in dem man zuhause ist. Deswegen bleibt auch die Kunst, egal, wie hoch sie bewertet wird, eine Randerscheinung inmitten der Menge, und erscheint nicht mehr da, wo sie eigentlich den Ausgleich bilden soll zu dem vorherschenden Scheinzustand, den sich jede/r zurecht legt, wie er/sie möchte. Vielleicht aber bildet sich auch die Kunst, was immer sie sei, immer weiter, und ringt um die Entnebelung des Traumes. Immer mal wieder hört man feurige Texte hinter Burkas hervor, Frauen fahren überall Auto, gratuliere!, immerhin ein Anfang, und gedacht wird auch, denn der Gedanke ist frei. Und es ist nun mal so, wie es ist. Und auch wenn ich selbst, wie das halt so ist, auf gutem Gelände leben kann mit atmender und schlichter Holzeingrenzung, und Zugang habe zu guter Nahrung und guter Gesellschaft, dann kann ich immer noch die Erde als einen Ort betrachten und behandeln, dem keiner von uns gehört. So ist durchaus auch erreichbar, von was man geträumt hat.

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