Dass die berühmte Frage ‚Wer bin ich‘ eine wichtige ist, steht außer Zweifel, heißt aber nicht, dass es darauf nicht eine Unmenge unterschiedlicher Antworten gibt. Es wird in Fachkreisen gar geraten, sich die Frage so oft wie möglich zu stellen, damit man die eigenen Veränderungen nicht verpasst und damit die neuen Möglichkeiten des Umgangs mit dem Unvermeidbaren. Schon gibt es Antwort aus dem Apollotempel in Delphi: Gnothi seauton – erkenne dich selbst – oder auch – erkenne, was du bist, was weitere komplexe Fragen auslösen kann. Also nicht man selbst als Name auf einem Pass, so beruhigend es auch sein mag, einen zu haben, oder der Name auf der Klingel, oder die Berufsbezeichnung oder der Titel, oder die Ausbildung, oder das Geschlechtsspezifische, dann vorbei an den Unterscheidungen und den Meinungen und den Urteilen und den Gewissensbissen und den Schuldgefühlen und den Rest aller Vorstellungen und allem Glauben von dem, was man sei, und nimmt die Laterne und tastet den steinigen, oder auch manchmal grünen und zuweilen staubigen Pfad entlang, und hinauf auf Berge ohne passendes Schuhwerk und hinunter in die Schönheit der Felder, und manchmal dann die Musik, die den Film begleitet, und überhaupt: all das begnadete Kunstwerk, diese Zehrung der Seelenstränge, die plötzlich durchweht sind von Atem, angereichert mit der präzisen Dosis des schöpferischen Impulses, aber zurück zur Frage: ist sie beantwortet mit der Ausführung des Planes, oder steht am Ende die Idee, also jede Idee, doch im Wege. Und wo ist es wohnhaft – das Ich, das ich bin.

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