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Aller Wahrscheinlichkeit nach hat dieses tektonische Beben in der Geistkruste der Planetarier:innen, also unser inneres Wachbeben durch die Nominierung von Kamala Harris als Frau an höchster politischer Stelle, schon jede Ecke der Menschenwelten erreicht, und wachrütteln tun ja bekanntlicherweise Freudenschrei wie Verlustangst, nun an Donald Trump zu beoachten, der in der selbstgefertigten Negativsoße herumrudert, auf einmal seines Spieltriebs beraubt. Man könnte es auch einen heiligen Schauder nennen, der sich Raum schafft in den weiblich besetzten geistigen Gefilden und zum Aufbruch ruft in eine neue Zeit. Diese Zeit hat schon lange Schatten und Lichter vorausgeworfen, ist wieder untergegangen und hat sich als lebensfähig gezeigt. Wir wissen nun, dass das Weibliche und das Männliche ins Gleichgewicht ihrer jeweiligen Kräfte gebracht werden muss, bevor von einem Maßstab des Menschseins und seines menschlichen Gehaltes überhaupt die Rede sein kann. Nun hat es die oberflächliche Ausstattung der Weltgeschichte so an sich, dass die stillen Revolutionen zum Glück weniger Aufmerksamkeit generieren, solange sie nicht in ihrem ewigen Kampf ermüden oder sich der Anpassung ergeben. Und auf einmal, kaum weiß man wie es kam, kommen ganz andere Fragen in den Vordergrund und auf den politischen Tisch, bei denen man merkt, dass sie noch gar nicht gedacht wurden, wie: Kann eine Frau ohne biologisch erzeugte Kinder Präsidentin werden? Frauen kennen sich auch im Fremdschämen aus. Wer ein Kind an sein Herz nimmt, braucht keinen Ausweis dafür. Auch mit einem jüdischen Mann verheiratet zu sein heißt nicht, dass man Netanjahu’s Handlingen billigen muss, und man ist auf jeden Fall dunkelhäutig, wenn man nicht weißhäutig ist. Wen kümmert’s, wenn es in dem, was wirklich geschieht, nur eine geringe Rolle spielt. Dass aber d a s, was für die Zeit geeignet ist, überhaupt erscheint, dass ein frischer Wind durch die innerlich leeren Gassen weht, dass die finsteren Gewölbe der Hoffnungslosigkeit ihre Schleusen freigeben, ihre Tore zum Draußen, wo etwas ins Vertikale strebt, das erreicht, o staune!, auf einmal dieses Gleichmaß, das man nicht mehr für möglich hielt. Würde man nun also den Geist, nur zur eigenen Unterhaltung, als ein Wesen erkennen, das bestrebt ist, sich selbst durch sich selbst zu erkennen, so könnte man eine Hand visionieren, die auf dem Schachbrett die Königin einsetzt, um mit einem Schachmatt den König zu schlagen. Präzise und sichtbar muss vorgegangen werden, damit das Errungene nicht (wieder?) verlorengeht.

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