Ma (ya)

Es hat sich sicherlich auf dem Planeten in den meisten Ländern herumgesprochen, dass nicht nur aus verständlichen Gründen die Beziehung zur Mutter die wichtigste geblieben ist (wie natürlich auch zum Vater, wenn vorhanden), da sie unsere erste Bezugsperson ist mit ihrer Variante des Weltbildes, oder ihres abstrusen oder gefühlvollen bis gefühllosen Verhaltens uns und anderen Geschehnissen und Gedanken gegenüber. Und so sind bei allem potentiellen Gelingen auch die psychologischen Heilzentren voll mit Überlebenden, die um sich selbst ringen, oder es endlich dürfen.
Gleichwohl gibt es auch eine kosmische, oder meine ich damit eine abstrakte Variante des Themas, die den beiden Buchstaben ‚M und a‘ entspringt und die gleichermaßen in ‚Matrix‘ und ‚Maya‘ enthalten sind. Das Verbindende ist die hemmungslose Ausschüttung von lebendigem Treiben, das nicht nur zur Liebe, sondern zu allerlei Missbrauch führt. Matrix ist die Bühne an sich, auf der sich in scheinbarem Chaos das absolut Unausweichliche abspielt, denn Spieler und Spielerinnen sind bei allem Spielraum doch den Gesetzmäßigkeiten unterworfen bzw. verbunden, und wir wissen (noch) nicht, ob es einen Ausweg gibt, wo Gesetze und Systeme ein Ende finden, und warum sollte das überhaupt erstrebenswert sein, und für wen? Und obwohl wir aus welchem Anlass heraus auch immer ins Spielfeld der Handlungen geworfen, also ohne persönliche Einwilligung geboren werden, so haben wir ja keine Wahl, als uns durchzusetzen, bis wir den Ausgang des Labyrinthes finden. Scheinbar gibt es also doch einen Ausgang, wenn man den Faden nicht verliert, oder man kommt tatsächlich am Ende des Tunnels an. Maya, das Illusionsfeld, ist tricky, denn es ist einerseits pure Oberfläche, also stetiger Ablauf des durch die endlosen Muster sich Bildenden, und andrerseits erlaubt einem gerade diese stete Fortbidung, ihre Abstraktion zu erkennen und eine durch menschliches Bewusstsein erkannte Kraft zu einem Dreieck werden zu lassen, also zum Tor eines veränderten Bewusstseins, in dem das vorherrschende Ich seine Relevanz verliert. Nur in Indien habe ich das Konzept der kinderlosen Mutter kennen gelernt, und dass die Bedingungen der geistigen Mutterschaft radikal sind in ihrer Einfachheit. Wie für alles andere, so muss man auch d a f ü r Neigungen haben und sie entwickeln, denn nun gibt es bei aller emotionslosen Distanz keinen Grashalm mehr, der einen nichts angeht.


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